Handwörterbuch der Chemie.
2. Isobutyljodid, (CHy),- CH:CH,J. Aus Isobutylalkohol durch Behandeln .
mit Jod und Phosphor (16) oder mit Jodwasserstoff (47) dargestellt.
Farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit, die sich am Licht röthlich färbt.
Siedep. 120:6° (corr). Spec. Gew. 1:6081 bei 19:5? (48). [Siedep. 119:4—1920:4?
bei 745'4 Millim.; spec. Gew. 1:6056 bei 20? (45). Spec. Brechungsvermógen
0:3064 (49). Bei der durchgreifenden Chlorirung mittelst Chlorjod bei schliesslich
240^ zerfüllt das Isobutyljodid in Perchlorpropan und Perchlormethan (13). Alko-
holische Kalilauge bildet aus dem Jodid den entsprechenden Isobutylalkohol, bei
grôsserer Concentration und lángerem Erhitzen aber Isobutylen (50). Bei der
Behandlung mit'Eisessig und feuchtem Silberoxyd entsteht wenigstens grossen-
theils der Essigester des Trimethylcarbinols (51, 53) Ebenso erhült man fast |
ausschliesslich die Aminbase des Trimethylcarbinols, wenn man das Isobutyljodid mit |
trocknem, cyansaurem Silber behandelt und das Produkt mit Aetzkali schmilzt (53). ;
3. Secundäres Butyljodid, CH;-CH,-CHJ-CH,, entsteht aus dem
Erythrt, C,H,(OH),, beim Erhitzen mit concentrirter Jodwasserstoffsäure (54),
ferner aus dem Aethylchloráther, CH4,CI- CH(C,H;)-. OC,H;, beim Erhitzen mit
hóchst concentrirter Jodwasserstoffsáure auf 140? (33) und aus dem normalen
Butylen durch Addition von Jodwasserstoff (29, 55).
Farblose, am Licht sich róthende Flüssigkeit. Siedep. 119—120?. Spec.
Gew. 16263 be: 0^, L:5952 bei 20?, L:5787 bei 30? (gegen Wasser von 0?) (33).
4. Tertiáres Butyljodid, (CH), C], bildet sich leicht beim Sáttigen des
Trimethylcarbinols mit Jodwasserstoff (12), wird aber am zweckmüssigsten durch
Einleiten von Isobutylen in kalte, rauchende Jodwasserstoffsáure gewonnen (47).
In Wasser unlósliche Flüssigkeit von petroleumartigem Geruch, bei 98—99?
unter theilweiser Zersetzung siedend. Die Verbindung zerfállt überhaupt leicht
in Jodwasserstoff und Isobutylen, so dass bei der Verseifung selbst mit sehr ver-
diinnter weingeistiger Kalilauge oder mit feuchtem Silberoxyd neben dem T'ri-
methylcarbinol Isobutylen auftritt (12). Schon durch Schiitteln mit Wasser von
gewöhnlicher Temperatur wird das Jodid allmählich in den Alkohol übergeführt.
Die Einwirkung von trocknem Zinkoxyd führt zur Bildung von Isotributylen, die-
jenige von Natrium in der Hitze zu Isobutylen, Isotributylen und Wasserstoff (56).
Mit trocknem Quecksilberoxyd entsteht das Nitril der Trimethylessigsäure (20),
mit Zinkäthyl das Trimethyläthylmethan (57).
Butylalkohole, C,H,-OH.
1. Normaler Butylalkohol (Propylcarbinol), CH,-CH,-CH,-CH,-OH.
Von SCHÔYEN (2) als Derivat des normalen Butans beobachtet, von LIEBEN und
Rossi (14) aus normalem, durch Destillation von buttersaurem mit ameisensaurem
Calcium erhaltenen Butylaldehyd dargestellt und zuerst untersucht. Der Alkohol
befindet sich auch bereits unter den Produkten der trocknen Destillation von
buttersaurem und ameisensaurem Calcium (59). Er entsteht gleichfalls durch
Reduction des Buttersáureanhydrids (58, 15) und des Crotonaldehyds (60), ferner
bei der Schizomycetengährung aus Glycerin (61—64). Nach RaBuTEAU (65) soll
er sich neben dem Isobutylalkohol in Fuselólen vorfinden. LINNEMANN (48) fand
Sn. beat pod
4$
Y
ihn darin nicht.
Darstellung. Normaler Butylaldehyd wird in wässriger Lösung unter jeweiligem An-
säuern mit Schwefelsäure mit einprocentigem Natriumamalgam behandelt, der rectificirte Alkohol
durch kohlensaures Kalium getrocknet (14). — Ein Gemenge von Buttersäureanhydrid mit der
drei- bis vierfachen Menge Buttersäure wird bei 0? mit 5 proc. Natriumamalgam behandelt, der über
kohlensaurem Kalium rectificirte Alkohol schliesslich. durch Erbitzen mit Aetzbaryt auf 120? vóllig