Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
Schwefelarsen und das gewöhnlich »Arsenik« genannte Anhydrid der arsenigen 
Säure, welche als Naturprodukte vorkommen, waren schon im Alterthum bekannt 
und den Namen Arsenicon erwähnt bereits DroskoRDEsS. Das Element Arsen 
wurde jedoch erst von SCHRÔDER im Jahre 1694 und später (1733) von BRANDES 
durch Reduction des Arseniks erhalten. 
Das Arsen ist ein sehr weit verbreitetes Element und findet sich z. B. in sehr 
vielen Mineralquellen, im Meerwasser, in den Steinkohlen u. s. w. in nicht ganz 
unerheblichen Mengen. Verarbeitungswürdig für die Gewinnung des Arsens ist 
jedoch nur der aus gediegenem Arsen bestehende Scherbenkobalt oder Fliegen- 
stein aus dem Erzgebirge und manche Erze, in welchen das Arsen an Kobalt, 
Nickel, Kupfer, Eisen oder Schwefel gebunden ist. 
Die wichtigsten Arsenerze sind: Arsenikkies FeAsS und Fe,AsS,; Speis- 
kobalt Co As, ; Glanzkobalt CoAsS; Kupfernickel NiAs; ferner die kupferhaltigen 
Fahlerze, das Realgar As,S, und das Auripigment oder Operment As,S,. Arsenig- 
sáure-Anhydrid bildet oft als ein secundáres Produkt Ausblühungen auf den Erzen; 
auch Salze der Arsensáure finden sich in der Natur. 
Das rohe, metallische Arsen, welches Handelsgegenstand ist, besteht entweder 
aus gediegenem Arsen, dem Scherbenkobalt, oder dem Destillationsprodukt der 
Arsenkiese, welche am besten unter Zusatz von Eisen erhitzt werden. Letzteres 
zerlegt die Dàmpfe des Schwefelarsens, indem es sich mit dem Schwefel verbindet. 
Die Destillation wird in thónernen Róhren vorgenommen, welche sich in einem 
Galeerenofen befinden und mit als Vorlagen dienenden Róbren aus Eisenblech 
versehen sind. Zur Reinigung unterwirft man das durch Waschen mit Chlorwasser 
vom Arsenik befreite Rohprodukt der Sublimation in Tiegeln oder Glasretorten. 
Auf frischer Bruchflüáche besitzt das Arsen Farbe und Metallglanz des Eisens, 
an feuchter Luft überzieht es sich jedoch bald mit einer schwárzlichen Haut. 
Es krystallisirt in rhomboédrischer Form und ist mit Antimon und Tellur isomorph. 
Wird Arsen in einem indifferenten Gasstrom sublimirt, so erscheint bei 450? 
ausser einem aus Krystüllchen gebildeten Sublimat, noch ein schwarzes amorphes 
und ein graues, aus kleinen Kügelchen gebildetes Pulver. Diese auch bei der 
Zersetzung des Arsenwasserstoffs durch Glühhitze sich bildenden Modificationen 
gehen beim stürkeren Erhitzen in krystallisirtes Arsen über (CONECHY) (8). — 
Das elementare Arsen oxydirt sich beim Aufbewahren unter lufthaltigem Wasser 
und giebt an dasselbe arsenige Säure ab. An der Luft stark erhitzt, verbrennt 
das Arsen mit weisser Flamme unter Ausstossung eines knoblauchartig riechenden, 
weissen Rauches, welcher aus Arsenik besteht. 
Beim Erhitzen mit conc. Salpetersäure oder Königswasser, sowie beim 
Schmelzen mit Nitraten oder Chloraten wird das Arsen leicht zu Arsensäure 
oxydirt, dagegen greifen es verdünnte Säuren oder Alkalilaugen nicht an. Mit 
Kalium, Natrium, Magnesium, Kupfer und Nickel vereinigt sich das Arsen beim 
Schmelzen zu Arsenmetallen, von welchen diejenigen der Alkalien und alkalischen 
Erdmetalle durch Wasser unter Entwicklung von Arsenwasserstoff zersetzt werden, 
Arsenigsäure-Anhydrid, As,Og, auch Arsentrioxyd genannt, ist das ge- 
wöhnlich mit der Bezeichnung Arsenik oder weisser Arsenik belegte furcht- 
bare Gift. Es bildet sich beim Erhitzen des Arsens oder arsenhaltiger Erze an 
der Luft und wird deshalb beim Rösten der Arsenkiese in den Hüttenwerken 
gewonnen. Die zu diesem Prozess verwendeten Oefen sind gewöhnlich muffel- 
förmig gebaut, so dass die Feuergase unter der Sohle und über der Wölbung 
des Ofens hinstreichen und so ihre Wärme abgeben, ohne sich selbst den Arsenik- 
     
   
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
   
   
   
   
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
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