Full text: Handwörterbuch der Chemie (Zweiter Band)

  
512 Handwörterbuch der Chemie. 
Die Zusammensetzung fand PARcus: 70069 C; 115959 H; 2230. N; 1611594 O, 
woraus sich die Formeln C,H, ,,N,0,,, C,H, ,N,0,, wd C,H, N,0,, 
ableiten lassen; ob es mit Cerebrin homolog ist oder sich von demselben nur 
durch einen Mindergehalt von H,O unterscheidet, ist noch unentschieden. 
Das Enkephalin ist nur in sehr geringer Menge im Gehirn enthalten; es 
krystallisirt in leicht gekriimmten, schônen Blättchen, und vermag mit Alkohol 
eine Gallerte zu bilden. Mit Wasser gekocht liefert es einen vollkommenen 
Kleister, der auch beim Erkalten fortbesteht; im Uebrigen verhält es sich ähnlich 
wie Cerebrin und Homocerebrin. Seine Zusammensetzung fand Pancus: 68:409 C, 
11:609 H, 3:099 N, 16:919 O, woraus man die Formel C,,,H,,,N40,, ableiten 
kann. E. DRECHSEL. 
Cerium*), Ce — 141,2. Im Jahre 1751 entdeckte CRoNsTEDT (1) in einem zu 
Bastnás gefundenen Mineral, Schwerstein genannt, eine zuvor unbekannte Erde. 
Doch obwohl BERGMANN im Jahre 1784 die Untersuchung fortführte, so gelang es 
doch erst KLAPROTH (2), BERZELIUS und HIsINGER (3), welche gleichzeitig und un- 
abhängig von einander arbeiteten, die neue Erde im Jahre 1803 zu isoliren. KrAP 
ROTH nannte dieselbe »Ochroiterde«, während die beiden anderen Forscher dem 
ihr zu Grunde liegenden Metall den Namen »Cerium« gaben, nach einem kurze 
Zeit zuvor neuentdeckten und Ceres genannten Planeten. 
Die sogen. Cererde erwies sich jedoch bei den späteren Untersuchungen 
MOSANDER's (4) als nicht völlig gleichartig, denn es gelang ihm in den Jahren 1839 
und 1841 noch zwei andere Erden aus ihr abzutrennen, die Oxyde des Lanthans 
und Didyms. 
Die Cererde findet sich in sehr zahlreichen, besonders schwedischen Mineralien, 
doch immer nur spáürlich und in der Regel von Lanthan- und Didymverbindungen 
begleitet. Cerhaltige Silicate sind: Cerit, Gadolinit, Akanit, Bodenit, Erdmannit, 
Murmontit und Michaelsonit; Fluorcerium ist in Fluorcerit, Fluorcerin und Yttro- 
cerit; Ceriumphosphat in Monazit, Turnent, Churchit und Cryptolit enthalten. 
Kohlensaures Ceroxydul findet sich im Parisit, Kischtimit, Hamartit und. neben 
Niob und Tantal kommt Cerium auch im Aeschinit, Euxenit, Fergusonit, Samar- 
skit u. a. vor. In kleineren Mengen wurde Cer in noch vielen anderen Mineralien 
gefunden, deren Verarbeitung weniger lohnend ist. Der Apatit von Jumilla in 
Spanien enthàlt 1:759. Ceriterden (Ce, La und Di) [DE Luna (5)], im Apatit von 
Krageró sind phosphorsaure Ceriterden in solcher Menge enthalten, dass nach 
NORDENSKJOLD's (1) Schätzung jähriich 500— 1000 Centner Ceriterden in jenem 
Apatit aus Norwegen exportirt werden. 
*) 1r) GMELIN-KRAUT's Handb. Bd. 2. Abth. 1, pag. 499. 2) KLAPROTH. A. GEHL. 2, 
pag. 303. Beitrüge 4, pag. 140. 3) BERZELIUS u. HISINGER, Afhandl. i Fys Kemi och Mineral I, 
pag. 58. A. GEHL. 2, pag. 397. 4) MOSANDER, Sv. Vet. Akad. Handb. 1826, pag. 299. Poca. 11, 
pag. 406. 5) DE LUNA, C. r. 63, pag. 220. 6) MARIGNAC, A. sc. phys. nat. 8, pag. 265. 
7) Bunsen, PoaG. 155, pag. 375. 8) WOHLER, Mineralanalyse. Gottingen 1861, pag. 126. 
9) GMELIN-KRAUT’s Handb. Bd. 2. Abth. 1, pag. 500. 10) JOLIN, Bull. soc. chim. [2] 21, pag. 533. 
I1) BUNSEN, PoGG. 155, pag. 375. 12) GiBBs, Sill. am. J. [2] 37, pag. 352. J. B. 1864, pag. 702. 
13) GMELIN-KRAUT's Handb. l c. pag. 501 u. f. 14) PATTINSON u. CLARKE, Chem. N. 16, 
pag. 259. 15) HILLEBRAND u. NORTON, POGG. 155, pag. 633; 156, pag. 466. 16) WOHLER, 
Ann. 144, pag. 251. 17) MARIGNAC, Arch. sc. phys. nat. 8, pag. 265. Ann. 68, pag. 212. 
18) BUNSEN u. JEGEL, Ann. 105, pag. 45. 19) RAMMELSBERG, POGG. 108, pag. 43. 20) WOLF, 
Sill. am. J. [2] 45, pag. 53. 21) WING, ibid. 49, pag. 358. 22) BUHRIG, J. pr. [2] 12, pag. 226. 
23) MENDELEJEFF, Ann. Suppl. 8, pag. 186. 24) HILLEBRAND, POGG. 158, pag. 71. 
  
    
      
   
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
    
   
    
    
   
  
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