46 Handwórterbuch der Chemie.
Hülfe nascirenden Wasserstoffs und die Erzeugung von Arsenflecken durch Er-
hitzen oder unvollstàndige Verbrennung des entstandenen Arsenwasserstoffs.
Diese von Mans angegebene und nach ihm benannte Methode erfordert jedoch
das Arsen in Form von arsenig- oder arsensauren Salzen, da andere Arsen-
verbindungen durch nascirenden Wasserstoff nicht vóllig in Arsenwasserstoff über-
geführt werden. Beim Gang der analytischen oder gerichtlichen Untersuchung
wird aber meist das Arsen als Sulfür erhalten, dessen Identitüt festzustellen ist.
Dieses Sulfür, resp. der auf Arsen zu prüfende durch Schwefelwasserstoff er-
haltene Niederschlag wird durch Abdampfen mit rauchender Salpetersáure voll-
ständig oxydirt und dann die Sáure durch Abdampfen zum gróssten Theil ent-
fernt. Hierauf neutralisirt man mit Natronlauge, fügt gepulvertes Natriumcarbonat
und -nitrat zu und erhitzt das Gemisch langsam im Porzellantiegel bis die Masse
zu einer klaren und farblosen Flüssigkeit geschmolzen ist. Nach dem Erkalten
wird mit Wasser ausgelaugt, wobei etwa vorhandenes Antimon als unlósliches,
antimonsaures Natrium zurückbleibt. Die das Arsen als Arseniat enthaltende
Lösung wird vorsichtig mit überschüssiger verdünnter Schwefelsäure soweit ein-
gedampft, dass schwere, weisse Dämpfe von Schwefelsäure entweichen, ein Zeichen,
dass alle Salpetersäure, welche den Reductionsprocess stören würde, entfernt ist.
Den Inhalt des Schälchens löst man in etwas Wasser und bringt diese Lösung
in den bereits vorgerichteten MansH'schen Apparat. Derselbe besteht aus einer
sehr kleinen Wasserstoffentwicklungsflasche, Fig. 37, aus welcher das Gas durch
eine mit Chlorcalcium ge-
füllte 'rockenróhre in eine
an mehreren Stellen ver-
engte Glasróhre aus schwer
schmelzbaremOGlase strómt.
Dass zur Beschickung des
Apparats nur vôllig arsen-
freie Materialien angewandt
werden dürfen ist selbst-
verständlich, ebenso dass
man vor dem Zusatz der
auf Arsen. zu prüfenden
: Flüssigkeit sich von der
Reinheit derselben und des
E Apparates überzeugt. Die
(on: 24 Gasentwicklung ist bei An-
wendung chemisch reinen Zinks äusserst langsam, lässt sich aber durch Einwerfen
einiger Platindrähte (oder durch Zusatz einiger Tropfen Platinchloridlösung)
sehr beschleunigen. Die Prüfung des Apparates geschieht dadurch, dass man
nach Austreibung der Luft durch das Wasserstoffgas letzteres entzündet und
weisse Porzellanschälchen in die Flamme hält, so dass diese breit gedrückt wird:
es darf sich keine Spur eines dunklen Fleckes zeigen. Hierauf erhitzt man eine
Stelle der schwer schmelzbaren Röhre mit der Gasflamme während einer halben
Stunde zum Glühen und lässt das sich entwickelnde Gas durchstreichen. Auch
hier darf kein dunkler Beschlag im Inneren der Röhre erscheinen. Zur Aus-
führung des eigentlichen Versuchs erneuert man den Inhalt des Apparates und
event. der Chlorcalciumröhre mit denselben Materialien, prüft nochmals in der
angegebenen Weise die Flamme und durch Erhitzen der Röhre während kürzerer
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