Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

   
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Alkohol in glänzenden Nadeln krystallisirt, Schmp. 146—147° C., sich in kaltem 
Alkohol schwer, in heissem leicht, in Aether und kochendem Wasser sehr schwer 
lóst. Mit heisser verd. H Cl gekocht scheidet es sich unveründert wieder aus (66). 
Dibromchinolin, Br, C,H,N 1:3? (62), wird neben 3-Monobromchinolin 
erhalten und krystallisirt aus Alkohol in farblosen Nadeln, die unzersetzt flüchtig 
sind. Schmp. 100—101? C. 
Salze: Platindoppelsalz, (Br, C,H;N, HCI),PtCI,, auf Zusatz von Pt CI, zur alkoho- 
lischen Lösung der Base. 
Dibromchinolin 1:4, Br,C,H,N (179), hat METZGER erhalten durch Er- 
hitzen von Paradibromanilin mit Nitrobenzol, Glycerin und H,SO,. Nach dem 
Verflüchtigen des Nitrobenzols mit Wasserdämpfen wird das Reactionsgemisch 
mit Aether extrahirt. Die nach dem Verdunsten des Aethers hinterbleibende 
Masse wird mit HCI angesäuert und mit Kaliumbichromatlôsung gekocht. Auf 
Zusatz von NaOH scheiden sich Flocken ab, die filtrirt, mit Wasser gewaschen, 
aus siedendem Alkohol das Dibromid in langen, weissen Nadeln liefern. Schmp. 127 
bis 128°C. Es ist mit Wasserdämpfen flüchtig, ebenso für sich erhitzt. Unlöslich 
in Wasser, Alkalien, Alkalicarbonaten, leicht löslich in Säuren, Aether, Alkohol, 
Benzol, Ligroin u. s. w. 
salze: Chlorhydrat, C,H,Br,N-HCI, kleine, breite Nadeln; kaltes Wasser 
zersetzt es. Pikrat, lange, schöne, gelbe Nadeln. Leicht zersetzbar. Bichromat, 
(C;H;Br,N),H,Cr,O;. Mikrokrystallinisches, lebhaft orangerothes Pulver, wird 
durch warmes Wasser zersetzt. 
Dibromchinolin, 7Br,C,H;,N (65) (Stellung unbekannt). Darstellung beim 
Monobromchinolin angegeben. Aus Alkohol umkrystallisirt bildet es feine 
Nädelchen, aus verdünnter HCl oder heisser Essigsäure ziemlich grosse, glänzende 
Nadeln. Schmp. nicht ganz constant bei 126° C. Ohne Zersetzung flüchtig. Leichter 
löslich in Aether als die Triverbindung. 
Platindoppelsalz, (Br,C,H;N, HCD,PtCl,, füllt aus alkoholischer mit etwas HCl ver- 
setzter Lósung der Base mit alkoholischen PtCl,. Hellgelber, metallisch glinzender, in Aether 
unlöslicher Niederschlag. Wasser bewirkt Zersetzung. 
Jodmethylat, C,H;Br,N-CH,J (66), krystallisirt aus heissem Wasser in 
feinen, hochrothen Nadeln, die sich ohne zu schmelzen verflüchtigen. Unlöslich 
in kaltem, wenig löslich in heissem Alkohol, unlöslich in Aether. NaOH fällt 
aus der wässrigen Lösung das Anhydrid [C;H;Br,;N(CH;)],O; feine, kleine 
Nadeln (aus Alkohol). 
Tribromchinolin, ? Br,C;H,N (63). 
Darstellung: Man stellt eine Uhrschale mit 3 Grm. Chinolin und ein Gefäss mit 6 Grm. 
Brom in einen Exsiccator. Ist das Brom verschwunden, so behandelt man das Produkt mit ge- 
wóhnlichem Alkohol, in welchem es sich mit rother Farbe bis auf einen kleinen Rückstand lóst. 
Nach l2stündigem Stehen scheiden sich weisse Krystalle ab, die aufs Filter kommen, ausge- 
waschen und aus heissem Alkohol umkrystallisirt werden. 
Die 'Tribrombase besteht aus lockeren, weissen Nadeln. Schmp. 173—175? C.; 
sie verdampft unter Schmelzung ohne Zersetzung. Sie ist auch gewonnen worden 
bei Einwirkung überschüssigen Broms auf Tetrahydrochinolin in Chloroform- 
lósung (57). Unlóslich in Wasser, sehr schwer löslich in kaltem, gut in heissem 
Alkohol Conc. HCl und H4SO, lósen sie mit Leichtigkeit, auf Wasserzusatz 
fallt sie wieder aus. Wissriges und alkoholisches Kali sind ohne Einwirkung, 
ebenso siedende conc. H,SO,. 
Tetrabromchinolin, ? C,H,Br,N (64). 
Darstellung: Man löst Chinolin in CS, und lässt etwa sein doppeltes Gewicht Brom, 
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