Handwörterbuch der Chemie.
Bariumsalz, Ba(C,H,NSO,),, ist ein amorphes, schwierig lösliches Salz.
Chinolinsulfosäure 4, HSO,C,H,N (78), wird erhalten, wenn man Chinolin
mit der vierfachen Menge Nordhäuser H,SO, bis auf 200—970° erhitzt. Die
Ausbeute hängt vom Anhydridgehalt der H,SO, ab. Man verfährt, wie bei der
a-Säure angegeben.
Die von der ausgeschiedenen a-Süure filtrirte Lösung wird mit CaCO, gesättigt, Der
a-sulfosaure Kalk ist viel schwerer löslich als der P-sulfosaure und scheidet sich zuerst aus.
Hierdurch ist eine Trennung ermöglicht. Die freie 8-Sulfosäure krystallisirt bei langsamem Ver-
dunsten in grossen, monoklinen Krystallen.
Chinolinsulfosäure 3, (H$0,)C,H,N -- 14H50, hat Har» durch Erhitzen
von Sulfanilsáure mit Glycerin, Nitrobenzol und H,SO, gewonnen nach der
SKRAUP'schen Methode (178). Nach dem Abtreiben des Nitrobenzols wird die
Flüssigkeit mit BaCO, gesáttigt. Nach der Trennung des in Wasser lóslichen
chinolinsulfosauren Baryts vom BaSO, dampft man ein und macht mit H,SO,
die Sulfosäure frei.
Farblose, stark lichtbrechende, glänzende, harte, luftbeständige Nadeln, die
bei 260? C. noch nicht schmelzen. Schwer lóslich in kaltem, leichter lóslich in
heissem Wasser und heissem Alkohol.
Salze: Bariumsalz, [C,H,(SO3)N],Ba, krystallinische Blättchen; Kalium-
salz, C,H,(SO;)NK, glánzende Tafeln; Natriumsalz, C,H,(S O,)N Na, spiessige
Krystalle; Silbersalz, C,H,(SO,)NAg, feine, weisse Nadeln, durch Sättigen
mit Ag, CO; ; 2[C,H,(SO35)N Ag]-C,H(SHO,)N, saures Silbersalz. Nadeln, durch
Versetzen des Ammoniumsalzes mit AgNO,.
S
a-Bromchinolinsulfosäure, Br(HSO,)C,H,N (75).
Darstellung: Man ldsst Chinolin zu der fünffachen Menge erwürmter Pyroschwefelsäure
fliessen und erhitzt darauf noch kurze Zeit auf 130—150° C. Man giesst das erkaltete Produkt
in viel Wasser. Es scheiden sich sofort Krystalle von zwei isomeren Bromsulfosäuren aus, die
sich innerhalb 24 Stunden noch vermehren. Die in Lôsung bleibenden Säuren werden durch
Ueberftihren in das Calciumsalz gewonnen. Man trennt sie durch ihre Kaliumsalze. Das Kalium-
salz der x-Bromsulfosäure ist in Wasser schwerer löslich als das der f-Bromsulfosäure und
krystallisirt zuerst aus.
Die a-Bromsulfosáure krystallisirt aus Wasser in kurzen, glänzenden Nàüdelchen, ist in kaltem
Wasser sehr schwer, in heissem leichter lóslich. 1 Thl lôst sich in 1255 Thin. Wasser von
229 C. und 115 Thln. von 100? C.
Reactionen: Mit einer neutralen Ammonsalzlósung ausgeführt.
BaCl, fällt einen flockig-krystallinischen, in siedendem Wasser wenig lóslichen Niederschlag
CaCl, erzeugt keinen Niederschlag. Beim Verdunsten hinterbleibt das Calciumsalz in feinen
Nadeln. MgSO,, keine Füllung, nach einiger Zeit krystallisirt das Mg-Salz in grossen, dünnen
Blättern oder durchsichtigen, gestreiften Prismen aus. ZnSO,, krystallinischer Niederschlag, der
sich in heissem Wasser schwierig lóst und in kurzen Nadeln auskrystallisirt. MnCl,, kleine,
hellgelb gefárbte Nadeln. FeSO,, krystallinisch gelber Niederschlag. Fe,Cl,, krystallinisch
gelbbrauner Niederschlag. NiSO,, krystallinisch grüner Niederschlag. CoSO,, krystallinisch
rother Niederschlag. Pb(C,H,O,),, flockiger, in heissem Wasser schwer lóslicher Niederschlag,
krystallisirt in warzenfórmigen Aggregaten. HgCl,, keine Füllung, später Ausscheidung in
krystallinischen Krusten. CuSO,, griinweisser, pulverig krystallinischer, in heissem Wasser
kaum lóslicher Niederschlag. AgNO,, lichtbestündiger, weisser Niederschlag, schwer lóslich in
heissem Wasser; krystallisirt in kurzen Nadeln.
Salze: Kaliumsalz, C,H,NBrSO,K. Kurze, derbe, gestreifte Prismen, die in Nadeln
zerfallen. 1 Thl. 16st sich in 73 Thln. Wasser von 17° C. und in 14:6 Thln. siedenden Wassers.
Ammoniumsalz, C,;H,NBrSO,H-NH,; feine, verfilzte Nadeln.
A
se
M