Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

48 Handwörterbuch der Chemie. 
Schwefelwasserstoff zu arseniger Säure reducirt; Schwefelwasserstoff fällt bei 
längerer Digestion oder in der Wärme Arsentrisulfid, welches mit Schwefel ge- 
mischt ist. Ammoniumsulfid bewirkt in Arsensäurelösung keinen Niederschlag. 
Nascirender Wasserstoff, z. B. mit Zink und verdünnter Schwefelsäure entwickelt, 
reducirt die Arsensäure und bildet Arsenwasserstoff. 
Die Arsensäure bildet wie die Orthophosphorsäure drei Reihen von Salzen, 
neutrale, einfach saure und zweifach saure. Die einfach sauren Salze liefern 
beim Glühen pyroarsensaure Salze, die zweifach sauren dagegen metaarsensaure 
Salze. — Die Orthoarseniate der Alkalien sind in Wasser löslich, unlöslich sind 
dagegen die neutralen Salze der alkalischen Erden, der Erden und die Schwer- 
metallsalze; Mineralsàuren lósen auch diese Verbindungen. Chlorcalcium und 
Bleiacetat füllen die Lósung eines Alkaliarseniats weiss, der mit Silbernitrat’ er- 
zeugte Niederschlag ist rothbraun, derjenige der Kupfersalze blau. Eisenoxydsalze 
fülen brüunlich weisses arsensaures Eisenoxyd und auch gefilltes Eisenhydroxyd 
vermag die Arsensäure aus ihren Lösungen niederzuschlagen. 
In der Technik findet die Arsensäure zur Gewinnung des Fuchsins Anwendung. 
Aus den arsenige Säure enthaltenden Fabrikationsrückständen kann das Arsen 
durch einen Sublimationsprozess bei Luftzutritt als weisser Arsenik wiedergewonnen 
werden. 
Arsenwasserstoff. 
Zwei Verbindungen des Arsens mit Wasserstoff sind bekannt, eine gasförmige 
und eine feste. 
Arsenwasserstoffgas, AsH,. 
Dieses dem Ammoniak und Phosphorwasserstoff analog zusammengesetzte 
Gas bildet sich wie erwühnt, wenn eine Sauerstoffverbindung des Arsens mit 
nascirendem Wasserstoff zusammentrifft Wenn arsenige Sáure oder Arsensáure 
oder ein Salz dieser Sáuren zu Zink gebracht wird, welches mit verdünnter 
Schwefelsáure, oder zu Aluminium, welches mit Kalilauge übergossen ist, so 
mischt sich sofort Arsenwasserstoff dem entweichenden Wasserstoff bei.*) In 
reinem Zustand wird das Gas jedoch durch Auflósen von Arsenmetallen in ver- 
dünnter Schwefelsiure erhalten. Arsenzink, Zn,As,, eine durch Zusammen- 
schmelzen der Bestandtheile darstellbare Legirung kann zu jenem Zweck Ver- 
wendung finden. Arsennatrium, welches durch Erhitzen von Natrium in dem vom 
MarsH’schen Apparat gelieferten, arsenhaltigen Gase gewonnen wird, giebt schon 
beim Behandeln mit Wasser oder sehr verdünnter Salzsäure reines Arsenwasserstoff. 
Das Gas ist äusserst giftig und das Einathmen kleinster Mengen insbesondere 
des aus Arsenmetallen dargestellten reinen Gases kann den Tod herbeiführen. 
Aehnlich dem Ammoniak und Phosphorwasserstoff ist auch der Arsenwasserstoff 
durch einen charakteristischen Geruch ausgezeichnet, der im höchsten Grade 
widerlich genannt zu werden verdient. Das Gas zeigt mach Dumas das spec. 
Gew. 2,695 und wird bei — 40° zu einer Flüssigkeit verdichtet. Die Bildungs- 
wärme ist nach OGIER (5) — 11700 Cal., also negativ, woraus sich das leichte 
Zerfallen des Gases in seine Bestandtheile erklärt, wenn dasselbe wie beim 
MansH'schen Versuch eine glühende Róhre passirt. Das Entstehen eines Arsen- 
spiegels beweist die Anwesenheit von Arsenwasserstoff mit grösster Schärfe. 
Leitet man das Arsenwasserstoffgas über erhitztes Natrium oder Zinn, so ent- 
stehen Arsenmetalle unter Abscheidung von Wasserstoff. — An der Luft lässt 
f ‘#) Antimonverbindungen geben mit Aluminium und Kalilauge keinen Antimonwasserstoff 
(O. JonNsoN) (10). 
       
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
   
   
   
   
  
   
  
  
  
   
     
   
   
  
    
  
  
   
  
  
   
   
   
  
    
  
    
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