Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

   
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* Tetrabromkynurin, C;H,(OH)Br,N (103), erhielt BRrEcER beim Erwärmen 
der Kynurensüure mit Bromwasser unter CO,-Abspaltung. Gelbes Krystallpulver. 
Mit Alkalien behandelt entlässt es Brom und scheidet aus KJ Jod ab. Mit 
Alkohol erwärmt entsteht die Tribrombase. 
Hydrokynurin, C,,H,4N,0O, (104), entsteht durch Reduction des Kynurins 
durch Natriumamalgam. Man wäscht den entstandenen Niederschlag mit Essig- 
sáure. Er hinterbleibt beim Verdunsten seiner alkoholischen Lósung als gelbes 
Pulver zurück. Sehr schwache Base, die sich schon gegen 100° verfliichtigt. 
aB-Dioxychinolin, B-Oxycarbostyril (105), C,H;(OH),N. Schmilzt man 
B-Chlorcarbostyrl bei 180—200? mit KOH, so wird das Cl-Atom durch die 
Hydroxylgruppe ersetzt; die Schmelze wird mit CO, behandelt, um etwaiges 
Chlorcarbostyril zu entfernen und auf Zusatz verdünnter H,50, füllt ein feiner, 
weisser, krystallinischer Niederschlag. Die Dioxybase ist in den gewóhnlichen 
Lösungsmitteln fast unlóslich; schmilzt oberhalb 300° und sublimirt unzersetzt. 
PCI; führt sie in «&-Dichlorchinolin (Schmp. 104? C.) über. Ihre basischen Eigen- 
schaften sind schwach, denn sie füllt auf Zusatz von Wasser zu ihrer Lósung in 
conc. HCI wieder aus. Hingegen besitzt sie starke Aciditüt und bildet mit Alkalien 
gut charakterisirte Salze, man kennt ferner ein leicht lósliches, saures 
und ein nicht lichtbestündiges Silbersalz. 
wird nicht veründert. 
ay-Mioxychinolin, y-Oxycarbostyril, C,H;(OH),N, haben FRIEDLANDER und 
WEINBERG (105) durch Schmelzen des y-Chlor- oder y-Bromcarbostyrils mit KOH 
dargestellt; ferner BAEYER und BLOEM (106) durch Erwärmen der Orthoamido- 
phenylpropiolsäure mit der 10fachen Menge conc. H,SO, auf 145° C. und Ver- 
dünnen des Produkts mit Wasser. 
Darstellung: y-Chlor- und 1-Bromcarbostyril tauschen bei 900? C. 
KOH das Halogenatom gegen OH aus; es entstehen neben zw 
Indol und ein in Wasser lóslicher Körper, den Fe,Cl, intensiv 
angesáuert, der entstandene Niederschlag mit kochendem Alko 
phenol aufnimmt, es hinterbleibt das 
Barytsalz 
Die Lösung der Base in Ammoniak 
in schmelzendem 
ei isomeren Dioxybasen etwas 
grün färbt. Die Schmelze wird 
hol extrahirt, welcher a-Oxychino- 
T-Oxycarbostyril, welches aus heisser H Cl in schónen Nadeln krystallisirt und 
bei 320? noch nicht schmilzt. Ganz analog der f-Verbindung. Das Silbersalz 
ist sehr lichtbestindig. Die Lósung der Base in wüssrigem Ammoniak färbt sich 
blau; in alkoholischem Ammoniak scheiden sich kleine, schwer lósliche, kupfer- 
glänzende Krystalle aus. PCl, führt die Base in ay-Dichlorchinolin über. Mit 
HNO, entsteht eine Nitrosoverbindung. Rothe Nadeln (?). Sie zeigt die LIEBER- 
MANN’sche Reaction nicht. 
ay-Dioxychinolinsulfosäure, 1-Oxycarbostyrilsulfosáure, (HS0,) 
C,H,(OH),N (107), entsteht durch Erhitzen der Orthoamidophenylpropiolsäure 
mit conc. H,SO, auf 200—220°. Sie ist in kaltem Wasser ziemlich schwer, sehr 
leicht in heissem lóslich. Zersetzt sich noch nicht bei 980? C. 
Silbersalz sind leicht lóslich. 
Nitroso-y-Oxycarbostyril, C,H;N,0, (108). 
Darstellung: Zu einer Lösung des 7-Oxycarbostyrils in ganz verdiinnter Na OH fügt 
man etwas mehr als 1 Mol. NaNO, und giesst sie nach und nach in kalte verdünnte H,S0,; 
der entstandene, ziegelrothe Niederschlag wird mit Wasser gewaschen, getrocknet, und aus Alko- 
hol umkrystallisirt. 
Das Baryt- und 
Die Nitrosoverbindung bildet orangegelbe, kleine Prismen, die schwer in Wasser, 
kaltem Alkohol, Aether, Benzol und Chloroform löslich sind. Schmp. 208° C. 
(Zersetzung). Mit conc. HCl gekocht entsteht Isatin und Hydroxylamin. Mit Zn 
36% 
     
   
  
    
    
  
  
  
  
  
     
  
  
   
    
     
  
     
    
    
     
    
   
   
  
   
   
       
   
     
     
  
  
  
	        
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