em
MÀ ES
612 Handworterbuch der Chemie.
b) Die aus den Chinonchlorimiden durch Einwirkung von Phenolen beim
Erwärmen oder als Alkalisalze in alkalischer Losung schon bei gewöhnlicher
Temperatur entstehenden, früher als indophenolartige Farbstoffe bezeichneten
Körper werden wegen ihres phenolartigen Charakters besser als eigentliche
Indophenole den »Indoanilen« gegenübergestellt. Sie entstehen auch durch
gemeinsame Oxydation eines Phenols und eines Paramidophenols (129).
Das Prototyp dieser Körper, das Chinonphenolimid, eH. H.OH' welches als
614
Natriumsalz folgendermaassen entsteht:
O É O
Cane, - €4H,0H — HCl 4 CeHax C. H,OH ;
ist aus seinen Salzen nicht zu isoliren (131); wohl aber das Dibromchinonphenolimid,
O : ; : : :
CB NH, OH} ist analog aus Dibromchinonchlorimid als Natriumsalz zu erhalten; aus
diesem entsteht durch verdünnte Säuren das freie Phenolimid in Form von dunkelrothen Prismen;
es zerfällt durch starke Säuren in Dibromparamidophenol und Chinon, entsteht auch durch ge-
meinsame Oxydation von Phenol und Dibromamidophenol und geht durch schweflige Säure über
in einen Leukokörper cuum OH nom vom Schmp. 1709 (129). A. HANTZSCH.
Chitin.#) Das Chitin ist der Hauptbestandtheil der organischen Grundmasse
der Panzer, überhaupt der festen Theile der Insecten, Crustaceen (OpiER) (1),
und kommt auch bei anderen Wirbellosen vor, z. B. in den Schalen von Zzzguia
anatina LAM. (SCHMIEDEBERG) (2). Zur Darstellung benutzt man entweder Mai-
káfer oder besser Hummerpanzer, welche man mechanisch von Fleischtheilen etc.
reinigt, trocknet, zerkleinert und dann mit verdünnter Salzsäure, Kalilauge,
Alkohol und Aether (die letzten drei kochend) auszieht. Verwendet man hierzu
ganze, unversehrte Thiere, so hinterbleibt ein durchsichtiges Skelet, welches
noch ganz die äussere Form derselben besitzt. Durch Lösen des so erhaltenen
Chitins in bei 0° gesättigter Salzsäure und sofortiges Fällen mit Wasser kann
man dasselbe völlig reinigen.
Das Chitin ist eine schneeweisse, amorphe Masse, welche in Wasser,
Alkohol, Aether, verdünnten Säuren und starken Alkalien selbst beim Kochen
ganz unlöslich ist; in conc. Salzsäure oder Schwefelsäure löst es sich schon in
der Kälte leicht und zunächst ohne Zersetzung auf, erleidet aber allmählich eine
solche, sodass die Lösungen dann nicht mehr (oder nur allmählich) durch
Wasser gefällt werden. Durch Kochen mit conc. Salzsäure wird es aber unter
Braunfärbung und Bildung eines schön krystallisirenden Körpers, des salzsauren
Glykosamins, zersetzt; gleichzeitig treten Essigsäure, Buttersäure und schwarze
schmierige Substanzen auf (LEDDERHOSE) (3), (SUNDWIK) (4). Dabei entstehen
aber zunächst dextrinähnliche Zwischenprodukte (BürscHzI) (5), (SUNDWIK),
welche z. Th. durch Neutralisation fällbar sind; löst man Chitin in rauchender
Salzsäure in der Kälte auf, verdünnt nach 2—5 Tagen die Lösung mit dem
doppelten Volum Wasser (wobei kein Niederschlag mehr entsteht), und dialysirt
die erhaltene Flüssigkeit, so scheidet sich aus derselben ein in prächtigen
*) 1) ODIER, BERZELIUS’ Jahresber. 4, pag. 247; s. a. SCHLOSSBERGER, Thierchemie, pag. 225.
2) SCHMIEDEBERG, Mitth. a. d. zool. Stat. zu Neapel, 1882, pag. 392. 3) LEDDERHOSE, Zeitschr.
f. physiol. Ch. 2, pag. 213; 4, pag. 139. 4) SUUNDWIK, ebenda, 5, pag. 384. 5) BUTSCHLI,
REICHERT u. DUBIN-REYMUND’s Arch. 1874, pag. 562. 6) TIEMANN, Ber. d. d.-chem. Ges. 17%,
pag. 241.
miki
sehr
(Dni
mit
Oxa
‚bare
sche
man
zur
krys
luftt
die
pera
Los
Mik
Lôs
des
kan
wen
NO
selb
sául
heit
stell
lieg
deri
von
vari
die
giel
+.
aufi
hur
nar