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630 Handwôrterbuch der Chemie.
der entsprechenden Hypochlorite. Unterchlorigsaures Calcium erhielt KINGZETT
in Krystallen durch starkes Abkühlen einer concentrirten Chlorkalklósung.
Mit Metallchloriden gemischt erhált man die Hypochlorite beim Zusammen-
treffen von Chlor mit den Hydroxyden der Alkali- oder Erdalkalimetalle. Die
Produkte, sogen. Bleichsalze, werden entweder wie Chlornatron nur in Lósung
gewonnen, oder wie der Chlorkalk als Pulver. Derartige Kórper sind dadurch
charakterisirt, dass sie bei Zusatz von Salzsäure Chlor in Freiheit setzen. Die
Natur dieser Bleichverbindungen ist noch immer nicht sicher festgestellt. Näheres
s. b. Chlorkalk (Calcium).
Die Lósungen. der Hyvpochlorite zersetzen sich langsam unter Sauerstoff
entwicklung; im Tages- oder Sonnenlicht wird die Zersetzung beschleunigt. Es
entsteht hierbei Chlormetall, sowie chlorsaures Salz. Beim Erhitzen erfolgt die
Zerlegung rasch und ganz besonders begünstigt wird dieselbe, wenn Mangan-
superoxyd, Cobaltoxyd, Kupferoxyd oder Eisenoxyd beigefügt wird (s. Chlorkalk).
Die Oxyde bleiben schliesslich unverándert zurück. Auf leicht oxydirbare Stoffe,
wie Phosphor, Arsen, Jod, Schwefel, Eisen, Metallsulfide, Bleisalze etc. wirken
die Lósungen der Hypochlorite Sauerstoff übertragend und erzeugen z. B.
Phosphorsáure, Jodsáure, Schwefelsáure, ferner Eisenoxyd, Bleisuperoxyd u. s. f.
Viele organische Farbstoffe werden durch die unterchlorige Säure wie
deren Salzlósungen gebleicht, ebenso: werden Riechstoffe zerstórt.
Betreffs der Analyse der Hypochlorite siehe bei Calciumhypochlorit (Chlorkalk).
Chlorigsäure-Anhydrid, Cl,0,.
Die Existenz dieser Verbindung ist in neuester Zeit durch eine Arbeit
GARZAROLLI-THURNLACKH's bestritten worden (s. u.). Nach älteren Angaben ent-
steht sie bei Einwirkung reducirender Stoffe auf Chlorsáure. Insbesondere besitzt
salpetrige Sáure die Eigenschaft, aus einem Gemenge von chlorsaurem Kalium mit
Salpetersáure Chlorigsáuregas zu entwickeln. Auch Benzol oder arsenige Sáure
und Schwefelsäure, ferner Weinsteinsáàure, Rohrzucker bewirken jene Reduction.
Zur Darstellung (31) lóst man zunáchst 100 Thle. Benzol in 10 Thln. concentrirter Schwefel-
säure, verdünnt mit 100 Thln. Wasser. Zu der erkalteten Flüssigkeit sind 12 Thle. gepulvertes
Kaliumchlorat zuzufügen und das Gemisch in einem Kolben mit aufgeschliffenem oder ange-
blasenem Gasleitungsrohr auf etwa 509 zu erwürmen. Das Gas wird über etwas Wasser hinweg-
geleitet und in eine unter — 18? abgekühlte Vorlage geführt, in welcher .es sich zu 5— 7 Cbcm.
einer rothbraunen Flüssigkeit verdichtet. Beim Erwürmen derselben auf J- 50 entwickelt sich
aus ihr reines Chlorigsáuregas (32).
Das verflüssigte Anhydrid besitzt bei 0? ein spec. Gew. von 1:33— 1:387 und
siedet wenig über 0?, doch schon bei niedrigerer Temperatur verflüchtigt es sich
rasch. Das Gas ist dunkelgrünlichgelb und besitzt einen erstickenden Geruch.
Sein spec. Gew. wurde bei 9? zu 4:07, bei 183^ zu 4'099 sefünden, bei 16?
zeigte es 31678 (BRANDAU).
Nur mit besonderer Vorsicht kann mit dem Chlorigsáure-Anhydrid gearbeitet
werden, da es leicht und mit Heftigkeit explodirt. Ein Tropfen der Flüssigkeit,
welche bei einer Temperatur von 8—10? etwa 20 Centim. hoch in ein Becherglas
herabfiel, zerschmetterte dasselbe mit heftigem Knall.
Beim Aufbewahren zersetzt sich die flüssige Substanz selbst im Dunkeln bald,
das gasfórmige Anhydrid zerfállt 1m Sonnenlicht rasch in Chlor und Sauerstoff,
wobei sich, wenn Feuchtigkeit zugegen war, auch Ueberchlorsáure in Krystallen
abscheidet Bei Berührung des Gases mit leicht brennbaren Körpern wie Phos-
phor, Schwefel, Arsen findet Explosion statt.
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