60 Handwörterbuch der Chemie.
selbe gerade den Abgang auf, so beobachten wir keine Veränderung, ist er da-
gegen grösser oder kleiner, so bemerken wir ein Wachsthum oder ein Hinschwinden
des Organismus. Die Umwandlung der von aussen aufgenommenen Ersatzstoffe,
der Nahrung, in Leibessubstanz kann nur auf chemischem Wege erfolgen, und
ebenso die Zerstörung der Leibessubstanz unter Bildung von Auswurfsstoffen. Die
Gesammtheit aller dieser chemischen Prozesse fasst man unter der Bezeichnung
»Stoffwechsel« zusammen, und unterscheidet noch die erhaltenden als »Assimila-
tion« von den zerstórenden, dem »regressiven Stoffwechsel.« Ueber den Verlauf
und die Natur dieser Prozesse wissen wir noch so gut wie gar nichts; dieselben
müssen aber sehr mannigfaltig und bei Thieren und Pflanzen verschieden sein,
da ihre Produkte sowohl wie auch das Ausgangsmaterial für dieselben ebenfalls
sehr mannigfaltig sind. Die Pflanzen benutzen als letzteres unorganische Ver-
bindungen wie Kohlensäure, Wasser, Salpetersäure, Salze u. s. w. und scheiden
wührend der Assimilation freien Sauerstoff aus, also müssen Reduktionsprozesse
vor sich gehen; die Thiere dagegen sind auf die Produkte der pflanzlichen
Assimilation als Nahrung angewiesen, welche sie anscheinend ohne tiefgreifende
Veränderungen in eigene Leibessubstanz umwandeln (s. auch Art. Chlorophyll).
E. DRECHSEL.
Athmung.*) Mit »Athmung« bezeichnet man die Summe derjenigen Vor-
gänge, welche dazu dienen, den Kórper des lebenden Thieres mit Sauerstoff aus
der umgebenden Luft zu versorgen und ihn von der durch die Stoffwechselvor-
gänge gebildeten Kohlensäure zu befreien. Das Bedürfniss nach Sauerstoff geht
in letzter Instanz von dem lebenden Zellprotoplasma aus, resp. bei den höheren
Thieren von den aus zelligen Elementen zusammengesetzten Körpergeweben:
Diese sind es, welche Sauerstoff aufnehmen und Kohlensäure bilden. Nur bei
den niedersten Thieren geschieht indessen die Sauerstoffaufnahme und Kohlen-
säureabgabe direkt an der Oberfläche des Leibes, bei den höher organisirten tritt
die Luft entweder in baumförmig verästelte Röhren ein, welche sich in den Ge-
weben des Körpers aufs Feinste verzweigen (so die Tracheen bei den Insekten),
#) 1) VALENTIN u. BRUNNER, Arch. f. physiol. Heil. II, pag. 273. 2) SPECK, Arch. f. exp.
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Karlsruhe 1845. 5) VALENTIN u. BRUNNER l c. 6) Lzo, PrLÜGER's Arch. XXVL, pag. 218.
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