Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

    
114 Handwörterbuch der Chemie. 
Näher untersucht wurden: 5Pt(CN),K, + Pt(CN), CLK, + 9H,0 (490, 473, 491). — 
10Pt(CN),Sr+Pt(CN),J,Sr (489). 
Eine Reihe anscheinend analoger Doppelverbindungen stellte WESELSKY (459) 
durch Einwirkung geringer Mengen starker Salpetersäure auf Platindoppelcvanüre 
dar. Er hielt sie ebenfalls für die Doppelcyanide des Platins (für Pt(CN),K, u. $.w.); 
yer den obigen balogenhaltigen Doppelverbindungen in der Weise 
zu entsprechen, dass sie anstatt der Halogenatome die Gruppe NO, (oder NO, 1) 
enthalten (473); vergl. über angebliches Bleiplatinsesquicyanid: (461). Auch die 
Schwefelsäure zeigt eine ähnliche Wirkung auf Platindoppelcyanüre. Sie soil 
Doppelverbindungen erzeugen, in denen ein Component die Gruppe SO, ent- 
hält (473)- 
Cyaniridium, Man kennt nur das Cyanid Ir,(CN), und solche Doppelcyanide, in 
nämlich die Iridiumcyanwasserstoff- 
sie scheinen al 
denen jenes als ein Bestandtheil angenommen werden kann, 
sáure, Ir, (C N), 4H,, und ihre Salze (492, 461). 
Ir,(CN), scheidet sich allmählich als - grünes Pulver aus einer mit Salzsäure versetzten 
Lösung der Tridiumcyanwasserstoffsaure ab. —. Ir, (CN),,H,. Starke Säure, aus Aether in 
wasserfreien Krusten krystallisirend, sehr Jeicht löslich in Wasser und Alkohol. Bei 300° ent- 
ässt ein dunkelgrünes Pulver (461), — Irj((CN),,K,. Durch 
wickelt sie Blausäure und hinterl 
Thin. Cyankalium darstellbar. Farblose, rhombische 
Schmelzen von Tridiumsalmiak mit 14 
Krystalle, leicht lóslich in Wasser, unlóshch in Alkohol (492, 461, 493, 404). — Ir, (CN), Ba, 
+ 18H,0. Leicht lôsliche, wasserhelle, rhombliche Krystalle, die an der Lufi 12 Mol. Wasser 
verlieren (461). Die Schwermetallsalze der Iridiumcyanwasserstoffsäure sind unlósliche oder 
schwer lósliche :Niederschláge (461). 
Cyanpalladium (495—497), Palladiumcyanür, 
bei der Füllung von neutraler Palladiumchlorürlósong durch Q 
Es ist löslich in Ammoniok, in Cyankalium und in 
in farblosen Schuppen oder 
, Pd(CN),, bildet sich beim 
Blassrothe Flocken, die sich 
Pd(CN),, entsteht ais gelblichweisser 
Niederschlag uecksilbercyanid. Es 
hinterlässt beim Glühen reines Palladium. 
starker Blausäure. Aus der ammoniakalischen Lôsung krystallisirt 
Nadeln die Verbindung Pd(C N), + 2NH;. — Palladiuracyanid 
Schütteln von Kaliumpalladiumchlorid mit Cyanquecksilberlósung. 
unter Entfärbung und Blausüureentwicklung rasch zersetzen. 
Die Doppelcyanüre entsprechen einer Palladiumcyanwasserstoffsaure, P. 
im freien Zustande nicht existirt. Aus der Lösung solcher Doppe!cyanüre wird allmählich schon 
an der Luft, sofort auf Zusatz von Säuren Palladiumcyanür, durch Schwefelwasserstoff Schwefel- 
palladium abgeschieden (Unterschied vom Platin). Zink fällt metallisches Palladium (407). 
Pd(CN), (NH,), zersetzt sich beim Verdunsten seiner Lósung (497). Aus einer Lósung 
von Ammoniumpalladiumchlorür füllt Blausüure diese (?) Verbindung als weisses, krystallinisches 
Pulver (498). — Pd(CN),K,. Leicht durch Auflósen von Palladiumschwamm in Cyankalium- 
lósung zu erhalten. Krystallisirt mit 811,0 in verwitternden, farbiosen, monoklinen Säulen oder 
mit 1H,0 in perlmutterglänzenden Blittchen (497). — Pd(CN), Na, + 3H,O. Monokline 
Säulen, an der Luft nicht verwitternd (497). — Pd(CN),Ba + 4H,0 (497, 180). Grosse, 
I(CN),H,. die aber 
schwach grünliche, monokline Prismen, isomorph mit dem Platincyanbarium. — Pd(C N) Ca 
H4H,0 und Pd (CN) Mg + 4H,0 krystallisiren in farblosen Nadeln. — Pd(CN),Pb, 
Pd(CN),Hg und Pd(CN),Ag, sind weisse Niederschläge, Pd(CN),Cu bildet eine himmelblaue 
Fällung (497)- 
Mit Platindoppelcyanüren bilden die lóslichen Palladiumdoppelcyanüre nicht nur isomorphe 
auch bestimmte 2Doppelverbindungen. Die Verbindung Pd(CN),Mg 
lósliche, lebhaft orangerothe Nadeln, die beim Trock- 
2009 ganz wasserfrei und citronengelb werden (497). 
Mischungen, sondern 
+ Pt(CN) Mg + 14H,O bildet sehr leicht 
dann weiss, endlich bei 
Das Cyanid, Rh, (CN),, wird aus seinem Kaliumdoppelsalz durch heisse, 
n (Trennung des Rhodiums vom Iridium). Blass carmin- 
Leicht durch Zusammenschmelzen von Ammoniumrhodium- 
Monokline, durch Säuren leicht zersetzliche Krystalie (492). 
nen smaragdgrün, 
Cyanrhodium. 
concentrirte Essigsäure ausgeschiede 
ac P rer a 3 EN > 
rothes Pulver (461). Rh, (CN), Kg. 
chlorid mit Cyankalium zu gewinnen. 
Cyanruthenium. Bekannt sind die dem Ferrocyanwasserstoff entsprechende Ruthen- 
   
  
  
  
   
  
   
  
  
    
  
    
   
   
   
     
   
   
   
   
    
  
  
   
  
   
    
  
    
  
  
   
   
   
  
   
   
   
  
    
  
  
    
   
   
   
  
  
    
   
  
   
  
  
   
   
  
   
    
   
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