Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

        
    
     
   
    
  
   
   
     
    
    
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
   
    
   
   
   
  
  
  
  
   
   
  
   
   
  
  
     
  
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Cyanverbindungen. 149 
bindung C,N,H,'2NO,Ag in schônen Nadeln, welche beim Uebergiessen mit Ammoniak zu 
weissem, amorphen Diargentmelamin, C,N,H,Ag;, zerfallen (827). 
Alkylderivate des Melamins entstehen leicht durch Polymerisation der 
Alkylcyanamide und werden daher gewöhnlich anstatt dieser bei der Einwirkung 
von Cyanchlorid auf Alkylamine oder bei der Entschwefung der alkylirten Sulfo- 
harnstoffe erhalten: 
Trimethylmelamin, C,N,H,(CH;)5- Bei der Entschweflung des Monomethylsulfo- 
harnstoffs mittelst Bleioxyd (616), sowie durch Einwirkung von Cyanchlorid auf Methylamin (801) 
Methylcyanamid polymerisirt sich an feuchter Luft oder in wüssriger oder wein- 
ewonnen. 
g 
schnell beim Erhitzen zu Tri- 
geistiger Lösung allmählich schon bei gewöhnlicher Temperatur, 
Dieses krystallisirt aus Wasser oder Alkohol in feinen Prismen von stark 
alkalischer Reaction, die sich in der Hitze ohne Schmelzung verflüchtigen. Seine Platin- 
verbindung, C,N,H;(CH,),: 2H CI: PtCI, (616) [+ 3H,0 (781)), ist in Wasser und Alkohol 
fast unlôslich. 
Triäthylmelamin, 
cyanamid wiederholt eingedampft wird (784, 616). Es wurde 
(801), sowie durch Entschweflung des Aethylsulfoharnstoffs gewonnen (784). 
Alkohol leicht lósliche, alkalisch reagirende Krystalle. Mit Salzsäure zum Sieden erhitzt geht 
die Verbindung in Triäthylammelin über: CN HCH) H,O — C,N,H,(C;H;),0 4- NH;. 
im geschlossenen Rohr führt zu Cyanursäureester : 
methylmelamin (781). 
C,N,H,(C,H;)3» bildet sich, wenn eine wässrige Lösung von Aethyl- 
aus Cyanchlorid und Aethylamin 
In Wasser und 
Mehrstiindiges Erhitzen mit Salzsäure 
C,N;H.(C,H;):; + 3H,0 = C,N,0,.(C.H,),- 3NH, (616). Die Platinverbindung, 
C,N H,(C,H,); HCl PtCl,, ist in Wasser leicht, in Alkohol weniger leicht löslich (784). 
11)3 (616). Zäher, stark alkalischer Syrup, unlöslich 
in Wasser und wässriger Salzsäure. Die alkoholische Lösung des salzsauren Salzes liefert mit 
Platinchlorid gelbe, in Wasser lösliche Krystalle von C,N,H4(C;,H, ,)4" 2H CI PtCI,. 
C,N,(C, H,); + H,0.. Eine Lösung von Cyanamid in Aldehyd 
94 Stunden, in der Wärme schneller, in eine harzige Masse, 
morphen Flocken, 
(Valeraldehyd 
Triisoamylmelamin, C,N,H,(C,H 
Triäthylidenmelamin, 
verwandelt sich in der Kälte binnen 
aus deren alkoholischer Lôsung die obige Verbindung durch Aether in weissen, a 
durch Anilin, Benzol oder Chloroform in kleinen Blättchen gefällt wird (828). 
bildet eine ähnliche Verbindung.) 
Triallylmelamin, C,N,H,(C,H;)3, vergl. (784) (Sinamin), wird durch Entschwefeln von 
Allylsulfoharnstoff mittelst Quecksilberoxyd (829) oder Bleihydroxyd (802) gewonnen. Aus der 
allisirtt nach Monaten die Verbindung in harten, 
Sie enthält in dieser Form 1j Mol. 
Lóslich in Wasser, Alkohol und 
füllen Metalloxyde und treiben 
zur Syrupsconsistenz verdampften Lósung kryst 
glänzenden, vierseitigen Prismen des monoklinen Systems. 
Krystallwasser, welche sie bei 100° unter Schmelzung verliert. 
Aether. Die Lósungen schmecken bitter, reagiren stark alkalisch, 
Fichtenholz wird durch sie intensiv gelb gefärbt. 
das Ammoniak aus seinen Salzen aus. 
nicht zu krystalli- 
Die Salze des Triallylmelamins scheinen, mit Ausnahme des oxalsauren, 
siren. Aus der salzsauren Lösung der Base wird durch Quecksilberchlorid die farblose Verbindung 
C,N,H,(C5,H,)4:39 Hg Cl,, durch Platinchlorid ein gelbweisser, flockiger Niederschlag gefällt. 
»Aethylsinamin«), wurde aus Aethyl- 
alten (831). Es krystallisirt aus 
Schmp. 100% Unlôslich in 
Die salzsaure Lösung 
Triäthyltriallylmelamin, C,NG(C,H4)4(C4H,); ( 
allylsulfoharnstoff durch. Entschweflung mittelst Bleihydroxyd erh 
Aether in dendritischen Nadeln von stark bitterem Geschmack, 
Wasser, löslich in Salzsäure. Die alkoholische Lösung reagirt alkalisch. 
giebt mit Quecksilberchlorid eine weisse, flockige Fillung, mit Platinchlorid eine aus Alkohol 
in Warzen krystallisirende Verbindung. 
Triphenylmelamin, C,N,H,;(C,H;);; entsteht in der Wärme, allmählich schon bei ge- 
atur, durch Polymerisirung des Phenylcyanamids (616). Es ist unlöslich in 
leicht in Aether und Alkohol. Aus letzterem 
wöhnlicher Temper : 
kaltem, sehr schwer löslich in heissem Wasser, 
krystallisirt es in Prismen, die bei 162—163? schmelzen. 
säure versetzten alkoholischen Lösung wird das Triphenylmelamin in Cyanursäure-Phenylester 
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übergeführt. Die Platinverbindung, C,N,H,(C,H;)5 9HCI:PtCl,, ist ein gelber, gut krystalli 
Durch kurzes Sieden seiner mit Salz- 
sirter Niederschlag. 
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