Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

10 Handwörterbuch der Chemie. 
beim Glühen der Alkalibi- und trichromate für sich oder im Wasserstoff, wobei durct 
ausserdem das normale Salz entsteht, beim Glühen des Chromchlorids an der Chro: 
Luft oder beim Erhitzen desselben mit Wasser im zugeschmolzenen Rohre. dann 
VAUQUELIN stellte es durch Glühen von chromsaurem Quecksilberoxydul dar. KEST 
Auch die Ammoniumchromate hinterlassen beim Erhitzen Chromoxyd, z. B. im Z 
(NH,),Cr,4O, — N, -- 4H40 + Cr,O, (Maus)‘(9) HAYEs) (10). Das so erhaltene zuers 
Oxyd ist sehr locker und gleicht aufgerollten Theeblättern. Man stellt es auch Vers 
dar durch Glühen von Kaliumchromat oder -bichromat mit Schwefel und Aus- nach 
laugen der Schmelze mit Wasser (LASSAIGNE) (11), Nach Moskn ist das Oxyd 
auf diese Weise nur durch wiederholtes Ausglühen an der Luft schwefelfrei zu er- in w 
halten. DiETRICH giebt an (12), bei Anwendung von 5 Thin. eisenfreiem Kalium- diese 
bichromat und | Thl. Schwefel erhalte man die besten Resultate, nämlich 2°5 Crac 
bis 2-75 Thle. reines Chromoxyd. Nach einem von WOÓHLER (13) angegebenen oder 
Verfahren wird Kaliumbichromat mit gleichviel Salmiak im bedeckten Tiegel ge- Chro 
glüht und das entstandene Chlorkalium ausgewaschen. Man kann das Kalium- | 
bichromat auch mittelst Stärke durch Glühen reduciren (BARIAN) (15). kann 
Das Chromoxyd ist entweder amorph oder krystallisirt. Das durch Schmelzen carb 
von Chromoxyd im Geblásefeuer und Erstarrenlassen erhaltene (FREMY) (2) oder halb 
das nach WôHLER durch Zersetzung des Chromoxychlorids, CrO,Cl,, in der Glüh- ande 
hitze erhaltene Oxyd (15) bildet metallglinzende, schwarze Kryställchen des hexa- lóslic 
gonalen Systems von der Härte des Korunds und dem Vol.-Gew. 561 Chro 
(ScHRÓDER) (16). supe 
Das amorphe, geglühte Oxyd ist grün, in der Glühhitze bráunlich. Stark ge- 
glühtes Oxyd ist in Säuren unlöslich, nur nach längerem Kochen löst es sich in 
conc. Schwefelsäure. Es wird durch Schmelzen mit Kaliumbisulfat in lösliches : 
Kalium-Chromidsulfat, durch Schmelzen mit Alkalicarbonat und Salpeter in lós- nicht 
liches Alkalichromat umgewandelt. 
Ÿ ist € 
Das Chromoxyd lóst sich in schmelzenden Glasflüssen mit prachtvoll grüner Anh 
Farbe, wird deshalb zur Herstellung grünen Glases und in der Porcellanmalerei Tri- 
verwendet. ist T 
4. Chromhydroxyde. a) Aus Chromoxydsalzlósungen, welche vóllig alkah- saur 
frei sein. müssen, wird durch Ammoniak ein hellblauer Niederschlag gefällt, Abd. 
welcher nach dem Trocknen über Schwefelsáure die Zusammensetzung Cr,(OH), 
+ 4H,0 zeigt, also vierfach gewidssertes Chromihexahydrat ist. Im Inft- gcbe 
verdünnten Raum verliert das Hydroxyd 3 Mol. Wasser und verwandelt sich in Zersc 
einer Wasserstofiatmospháre auf 200? erhitzt, in Cr;O,(OH), oder Cr,0,- H40; setzt 
bei Rothgluth geht noch ein Mol. Wasser fort, sodass Cr4O, bleibt. Das letzt- Chr 
genannte Hydroxyd ist in Säuren nur schwierig, in Salzsäure selbst beim Kochen 
gar nicht löslich. Das bei Gegenwart von Alkali gefällte Hexahydrat hält hart- gesä 
näckig etwas Alkali zurück, ebenso der mit Salzsäure oder durch Kochen aus cent 
alkalischer Lösung gefällte Niederschlag. Chromhydroxyd wird aus Kalium- sche 
chromatlösung durch Kochen mit Kaliumpentasulfid oder auch mit Schwefel- dem 
ammonium gefällt. Nach CasrHELAz und LEUNE wird schón grünes Chrom- rein: 
hydroxyd aus grünen Chromoxydsalzlósungen durch 'Thonerdehydrat, Zinkhydroxyd 
oder Zink gefällt (17). man 
b) GuicwET's Grün. Dies ist ein Chromitetrahydrat, Cr,O(OH),. Es Was 
wird durch Zusammenschmelzen gleicher Molekiüle Kaliumbichromat und krystalli- steh 
sirter Borsáure und Auslaugen der Schmelze mit Wasser erhalten, wobei das ent- Die 
standene Chromiborat zersetzt wird. Die letzten Spuren Borsáure werden SO 3 
Ah. € iis. E. our. COD di. 
 
	        
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