Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

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Diffusion. 285 
mittelst des Phosphats erzeugt]. Diese fallen mit den dunklen Banden des Ab- 
sorptionsspectrums der Didymoxydlösungen zusammen, welches zuerst von GLAD- 
STONE (26) beobachtet worden ist. Das sehr intensive Absorptionsspectrum ist 
höchst charakteristisch. 
Vor dem Löthrohr giebt das Didymoxyd mit Phosphorsalz oder Borax eine 
schwach amethystfarbene Perle. 
Das Didymoxyd zieht Kohlensäure aus der Luft an und verwandelt sich mit 
Wasser allmählich in gelatinöses Hydroxyd. 
Aus den Didymlösungen fällen die Alkalien oder Ammoniak voluminöses 
Hydrat, die Alkalicarbonate Didymcarbonat. 
Oxalsäure erzeugt einen starken, weissen Niederschlag, der sich in Salzsäure 
lóst, leicht beim Erwürmen. In Salpetersáure ist das Didymoxalat weniger lóslich 
als das Lanthanoxalat. 
Fügt man zu einer Didymlósung Weinsüure, so wird durch Alkalien eine 
Füllung hervorgebracht, die sich im Ueberschuss des Alkalis wieder auflóst. 
Bariumcarbonat fállt Didymoxyd erst nach lingerer Berührung. 
Cyankalium erzeugt einen im Ueberschuss des Fällungsmittels lôslichen 
Niederschlag. 
Schwefelammonium fällt Didymoxyd, Schwefelwasserstoff bewirkt 
keine Fällung. 
Zur quantitativen Bestimmung fällt man das Didym am besten als Oxalat 
und verwandelt dieses durch Glühen in Oxyd. 
Die Methoden zur Trennung des Didyms von den übrigen Ceritmetallen 
sind nicht sehr genau (s. »Cer«). Besonders unvollständig ist die Trennung vom 
Lanthan. Das Lanthanhydroxyd ist eine stärkere Base, als das Didymhydroxyd, 
und durch Zusatz von Ammoniak kann man das Didym vor dem Lanthan aus- 
fällen. Annähernd kann man die Menge Didym in einem Gemisch schätzen, 
indem man die Intensität des Absorptionsspectrums der Lösung mit der Intensität 
des Spectrums einer Lösung vergleicht, welche ein bekanntes Gewicht reinen 
Didyms enthält. . Rup. BIEDERMANN. 
Diffusion. Im Allgemeinen versteht man unter Diffusion eines Körpers in 
einen anderen folgenden Vorgang: Zwei Körper berühren sich in einer Fläche 
oder sind durch eine Schicht eines anderen dritten, eine Membran, von einander 
getrennt, in Folge der Molekularkräfte und -Bewegungen treten Theilchen des 
ersten in den zweiten, sie diffundiren in den zweiten und es entsteht eine Mischung 
der beiden Körper. Ausgeschlossen sind dabei alle die Fälle, bei denen die 
Mischung durch Bewegungen grösserer Massen der Körper bedingt ist, sei es, 
dass diese Bewegungen durch Rühren, Schütteln oder in Folge der Schwerkraft 
hervorgerufen werden, indem etwa Convectionsströmungen auftreten. 
Die Diffusion ohne Membran nennt man auch freie Diffusion oder kurzweg 
Diffusion. Die Diffusion durch Membranen, wenigstens bei Flüssigkeiten, Osmose. 
Um die bei der freien Diffusion auftretenden Grössen kennen zu lernen, 
stellen wir folgende Betrachtung an. Die beiden in einander diffundirenden 
Körper [Salzlösung und Wasser (das Salz diffundirt aus der Lösung in das Wasser) 
Gas und Flüssigkeit, zwei verschiedene Gase] mögen sich in einem cylindrischen 
Gefäss vom Querschnitt Eins befinden. Die zur Zeit Z nachdem die beiden Körper 
längere Zeit in Berührung geblieben sind, in den einzelnen Schichten der Flüssigkeit 
enthaltenen Gas- oder Flüssigkeitsmengen hängen ab von der Natur der zusammen- 
    
  
   
   
   
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
   
   
   
  
    
  
   
    
   
   
   
   
  
   
  
  
   
   
   
  
   
   
  
  
   
  
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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