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318 Handwórterbuch der Chemie.
Dintenpulver erhült man entweder durch Eindicken der Gallus- oder Blauholzdinten oder
durch trocknes Mischen von Galläpfel- bezw. Bleuholzextrakt mit Gummi, Eisenvitriol, Kupfer-
vitriol, Alaun bezw. Gummi und chromsaurem Kali. Wasserlosliche Anilinfarben, namentlich das
sogen. Nigrosin mit Gummi gemischt können auch als Dintenpulver benutzt werden. Die P
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geben mit Wasser angerührt sofort Schreibdinten.
Dintenstifte sind meistens avs wasserlöslichen Anilinfarben unter Zusatz von Graphit und
Porzellanerde hergestellt, auf feuchtem Papier schreiben sie schön violett.
2. Zeichen-Dinte (Tusche) wird in Form von Täfelchen oder Stangen in
den Handel gebracht und zum Gebrauch mit Wasser angerieben, die vorzüglichste
Sorte wird in China fabricirt. Sie besteht nach JAMETAT (8) aus einem Gemisch
von feinpräparirtem Russ und einem Bindemittel. Der Russ wird durch Ver-
brennen von Erdöl oder verschiedenen Pflanzenölen gewonnen und soll als solcher
den Geruch nach Moschus besitzen, weshalb nicht genügend feinem Russ oftmals
Moschus nachträglich zugesetzt wird. Auch ein Zusatz von Campher wird nach
Anderen gegeben. Als Bindemittel dient gewöhnlicher Leim oder Hausenblase.
Die Erfindung der Tusche wird auf die Zeit von 2697 —2597 v. Chr. zurückgefünrt,
3. Lithographische Dinten dienen dazu, die mit ihnen beschriebenen
oder bedruckten Stellen eines lithographischen Steines vor der Aetzung mit ver-
dünnten Sáuren zu schützen, so dass die Schriftstellen nach der Aetzung des
Steins etwas erhaben werden und nun die ganze Platte. wie ein Cliché benutzt
werden kann. Die Dinten bestehen aus einem mit Oel oder Talg angerührten
Gemisch von Kienruss, Wachs, Harzen, Kautschuk, Schellack etc.
Autographische oder Ueberdruck-Dinte hat im Wesentlichen dieselbe
Zusammensetzung wie die lithographische Dinte; nur ihre Verwendungsweise ist
verschieden. Die Schriftzüge werden wie gewöhnlich auf Papier geschrieben,
von dem Papier auf den Stein und von diesem dann wieder auf Papier über-
tragen. Für besonders feine Ueberdrucke wird zum Beschreiben mit der auto-
graphischen Dinte ein durch Anstrich von Gelatine, dann von dünnem Stürke-
kleister und zuletzt von Gummiguttlôsung präparirtes, ungeleimtes Druckpapier
verwendet. Für gewöhnlichen Ueberdruck genügt das übliche Schreibpapier.
4. Unauslöschliche oder Merkdinten dienen zum Zeichnen von Wäsche,
weshalb sie in Wasser, Soda und Seifenlauge unlóslich sein müssen. Sie werden
hauptsächlich erhalten durch Mischen von Gummilösung mit den leicht reducir-
baren Salzen der edlen Metalle wie Gold, Platin, Silber, meist jedoch des letzteren
mit oder ohne Zusatz von Pigmenten und reducirenden Stoffen. — Ausser diesen
giebt es noch weniger wichtige Merkdinten, welche Indigo oder Anilinfarbstoffe
enthalten. Besonders das aus Anilin mittelst vanadinsaurem Ammoniak auf dem
Zeuge selbst erzeugte Anilinschwarz bildet eine dauerhafte Dinte dieser Art.
9. Druck- und Stempelfarben erhält man durch Mischen der schwarzen
oder farbigen Pigmente (Russ, Carmin, Indigocarmin, Chromgelb etc.) mit Glycerin
oder einem trocknenden Oele.
6. Sympathetische Dinten haben die Eigenschaft auf dem Schreibgrunde
nach dem Eintrocknen nicht sichtbar zu sein, sondern erst beim Erwürmen oder
beim Behandeln mit gewissen chemischen Reagentien hervorzutreten. — Es giebt
eine grosse Zahl hierbergehóriger Flüssigkeiten: z. B. Schriftzige mit salpeter-
saurer Eisenoxydlósung werden mit Rhodankaliumlósung roth, solche mit Blut-
laugensalzlósung geschrieben fürben sich mit Eisenchlorid blau, solche mit Kobalt-
solution auf rosa Papier geschrieben werden beim Erwürmen dunkelblau etc.
H. ScHMIDT (9) empfiehlt Thonerdechlorat in Verbindung mit basischen Anilin-
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