352 Handwörterbuch der Chemie. 
steht durch Einwirkung von Zinntetrachlorid auf ein kalt gehaltenes Gemenge 
von geschmolzenem Phenol und Paraldehyd und ist nur schwierig rein zu er- 
halten. Es krystallisirt aus siedendem Wasser in weissen, glänzenden Blättchen, 
aus Benzol in starken, weissen Nadeln, welche Krystallbenzol enthalten. Es 
schmilzt bei 122° und verkohlt gänzlich bei 230°. Das Dibenzoat krystallisirt 
aus Aceton in zugespitzten Prismen, welche bei 152° schmelzen. 
Dioxydiphenyltrichlorüthan (75), CH(C,H,OH),-CCl,, aus Phenol, Chloral und 
Schwefelsäure entstehend, wird aus Benzol und Alkohol in‘ kleinen, weissen Krystallen abge- 
schieden, welche bei 2029 unter Zersetzung schmelzen. Das Diacetat bildet kleine, bei 1380 
schmelzende Nadeln. 
Kohlenwasserstoffe, C,,H,,. 
1. p-Dimethyldiphenylmethan, p-Ditolylmethan, CH,C,H,CH,C,H, 
CH,, wird durch Einwirkung von Schwefelsäure auf Methylal (76) und Toluol oder 
durch Reduction von Dimethylbenzophenon (77) CO(C,H,CH,)$,, mit Jod- 
wasserstoff und Phosphor dargestellt. 
Ein Gemisch von 25 Grm. Methylal, 75 Grm. Toluol und 300 Grm. Eisessig wird mit 
einem Gemenge aus gleichen Volumen Eisessig und conc. Schwefelsüure versetzt, bis das meiste 
Toluol als leichtere Schicht oben schwimmt und dann 12 Stunden hingestellt. Hierauf werden 
900 Grm. conc. Schwefelsäure und 300 Grm. Eisessig zugesetzt, nach 12 Stunden in Wasser 
gegossen, mit Aether extrahirt und destillirt. Das zwischen 280 und 310? Uebergehende giebt 
den Kohlenwasserstoff. 
Er krystallisirt aus Alkohol in langen, dünnen Prismen (77), welche bei 
22—23¢ schmelzen. Siedep. 285:5—286:5?. Beim Durchleiten durch ein glühen- 
des Rohr entsteht Methylanthracen. Durch Einwirkung von Brom wird das aus 
Alkohol in weissen, über zolllangen Nadeln krystallisirende Dibromditolyl- 
methan gebildet, welches bei 115? schmilzt. Durch rauchende Salpetersáure wird 
Dinitroditolylmethan erzeugt, welches bei 164? schmilzt. Durch Einwirkung von 
chromsaurem Kali und Schwefelsäure entsteht als erstes Oxydationsprodukt (76) 
p-Dimethylbenzophenon (79, CO(C,H,CH,),, welches auch durch 
Oxydation von Ditolyläthan, CH(C;H,CH,),- CH,, und durch Einwirkung von 
Aluminiumchlorid auf 'Toluol und Chlorkohlenoxyd dargestellt werden kann. 
Dasselbe krystallisirt aus Alkohol in rhombischen, bei 92? schmelzenden Nadein. 
Siedep. 333—333:5? bei 725 Miilim. Durch Schmelzen mit Aetzkali wird p-Toluyi- 
sáure gebildet. Durch Einwirkung von Natriumamalgam auf. die alkoholische 
Lósung entsteht 
Dimethylbenzhydrol (79), CH-OH(C,H,CH,),, welches aus Alkohol in 
feinen, bei 61—61:5? schmelzenden Nadeln krystallisirt. 
2. Phenylxylylmethan, Benzylxylol, C,H,CH,C,H,(CH,),, ist in zwei 
Modificationen bekannt, welche durch Einwirkung von Benzylchlorid auf m- resp. 
p-Xylol bei Gegenwart von Zink und Kupfer entstehen. Benzyl-m-Xylol (81) 
siedet bei 295—9296:5? und giebt bei der Oxydation Benzoylisophtalsáure, Benzyl- 
p-Xylol (80), siedet bei 293:5—294:5*. 
Dimethylbenzophenon (117), CH; COC,H,(CH,),, aus m-Xylol, Benzoyl- 
chlorid und Aluminiumchlorid erhalten, ist eine oberhalb 350? siedende Flüssigkeit. 
3. Aethyldiphenylmethan (82), CCH,CH,C,H,C,H,, aus Benzoylchlorid 
und Aethylbenzol erhalten, ist eine farblose Flüssigkeit.  Siedep. 294— 295^. 
Spec. Gew. — 0:985 bei 18°. 
Aethylbenzophenon (117), C;H;COC,H,C,H;,, dem vorigen analog aus 
Benzoylchlorid dargestellt, siedet oberhalb 300?. Es ist schwerer als Wasser und 
liefert bei der Oxydation p-Benzoylbenzoesàure. 
      
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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