Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
voll- 
phor- 
ete. 
1wen- 
lliche 
114). 
ohle 
)hat- 
niak 
eren 
niak 
ieht 
vird 
hle. 
ung 
ge 
sser 
sser 
mes 
1ufs 
Be- 
on, 
arts 
40) 
352 
'im- 
ach 
nes, 
n 
on 
Dünger. 473 
gróssere Oelfabriken haben angefangen, die unbrauchbar gewordenen Rückstánde 
von den guten zu sondern und zur Herstellung von Dünger zu verwenden, ein 
Vorgehen, welches verdiente allseitig nachgeahmt zu werden, damit der Miss- 
brauch, verdorbene Oelkuchen als Futtermittel zu verkaufen, endlich aufhört. 
Der Werth der Oelkuchen als Dünger wird namentlich bedingt durch ihren 
Stickstoffgehalt, der bei manchen Sorten (Erdnusskuchen, Baumwollsaatkuchen) 
bis 7—82 beträgt. Der Kaligehalt beträgt meist 1—2%, der Gehalt an Phosphor- 
siure 1—39. Der Stickstoffgehalt ist aus den gewóhnlichen Futtermittelanalysen 
durch Division des Proteingehalts durch 6,25 abzuleiten. 
Nähere Angaben über die mittlere Zusammensetzung der Oelkuchen vergl. 
E. Worrrs Tabellen (324) und einzelne Aschenanalysen in dessen Aschen- 
werk (31). 
Zum Raffiniren des ausgepressten Oels wird dasselbe mit Schwefelsäure behandelt. Dabei 
fällt ein stark schwefelsaurer kohliger Schlamm als Nebenprodukt ab, welcher kleine Mengen 
von Stickstoff und Phosphorsáure enthált. Ein solcher Schlamm enthielt 0:663 Stickstoff und 
3:69 Phosphorsüure (361), in einem andern Falle 0:26 $ Phosphorsáure und 0:34 $ Stickstoff (362). 
Papierfabrikation. 
Die Brühe, erhalten durch Kochen von Leinwandlumpen mit Kalklauge, enthált 0:06— 0:178 
Stickstoff (361). Analyse des Schlammes einer Papierfabrik vergl. J. KÖNIG (342). 
Pottaschefabrikation, s. Asche, pag. 462. 
Spinnereien und Webereien. Von den Abfállen derselben sind die 
folgenden analysirt: 
a) Baumwollenspinnereien. 
Abfälle, erhalten durch Auflockern der Baumwolle mit dem Wolfe, wobei Reste von 
Samenkóürnern, Samenkapseln, Staub, Sand, Baumwollfasern herausfallen. Diese Abfälle sollen 
auf Klee günstig gewirkt haben und enthielten nach LINTNER (363) u. A. 2:5$ Stickstoff, 3:64 
Phosphorsáure, 29 Chlorkalium. Die mögliche Anwesenheit von Unkrautsamen mahnt zur Vorsicht. 
Abfälle einer Baumwollspinnerei, welche bereits zum Putzen der Maschinen angewandt 
wurden, enthielten 0:283 Stickstoff (334). 
b) Abfälle der Wollspinnereien. Wollstaub enthält beträchtliche, aber 
sehr schwankende Stickstoffgehalte von 2—99, im Mittel 4:893. (365, 366, 367), 
Haarabfálle enthielten 3:4—13:39, im Mittel 11:39 Stickstoff (366), Analysen von 
feinen und groben Wollabfüllen vergl. NEssLER (368). In Belgien werden Abfälle 
von der Bearbeitung der rohen Wolle in concentrirter Schwefelsiure oder durch 
Behandlung mit gespanntem Wasserdampf gelóst, die Lósung zur Trockne ein- 
gedämpft und gepulvert. Dieses Präparat, welches als »gelóste Wolle« bezeichnet 
wird, hat sich als Dünger nach Versuchen von PETERMANN (404) bewährt. 
Kehricht von dem Maschinenraum einer Tuchfabrik vergl. FrscA (369). Pressriickstinde 
aus einer Kammgarnspinnerei, welche aus dem abfliessenden Wasser als Wollfasern erhalten 
wurden, enthielten noch 1:99 Stickstoff (351). Das gefaulte Wollwaschwasser aus einer Streich- 
garnspinnerei enthielt nach KAnMRODT (370) 0:54. Ammoniak. 
Stärkemehlfabriken. Das Wasser vom Einquellen des Weizens behufs Stärkmehl- 
gewinnung enthielt nach HorFMANN (371) 0:55— 0/758 Stickstoff. Die Abflusswasser einer 
Stärkefabrik vergl. KôNIG (342). 
Tabakabfälle enthielten rund 129% Feuchtigkeit, 239 Asche, 65$ organische Substanz, 
ferner 2:39 Stickstoff, 0:82 Phosphorsäure, 574 Kali (372), vergl. auch R. HOFFMANN (373). 
Traubenzuckerfabrikation. Ein dabei abfallender Schlamm enthielt nach MUTH (374) 
66% kohlensauren Kalk, 26% organische Substanz, 45% Phosphorsäure, 1:23 Gyps, 0:43 Stickstoff, 
Wachholderbeeren. Rückstände von der Verarbeitung derselben zu Muss vergl. NESSLER 
(375)- 
Weinbereitung. NESSLER (375) ermittelte den Düngerwerth der Weinhefe und fand 
    
  
  
    
   
   
  
  
   
   
   
  
   
   
   
   
    
   
   
  
  
  
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
    
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.