Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

  
  
  
  
  
   
480 Handwörterbuch der Chemie. 
boedrisch krystallisirt, ein Vol.-Gew. von 5:1 bis 53 und eine Härte von 6 bis 6:5 | 
besitzt und Rotheisenstein, welcher stahlgrau bis blutroth, dicht, faserig, okrig 
vorkommt und ein Vol.-Gew. unter 5 und eine Härte von 1 bis 6 besitzt. Haupt- 
lager des Eisenglanzes sind in Schweden und Lappland, ferner auf der Insel Elba. 
Der Rotheisenstein, háufig je nach seinen Beimengungen als kieseliger, thoniger, 
mergeliger, kalkiger Eisenstein auftretend, ist in Frankreich und Deutschland 
(Harz, Nassau, Sachsen, Bóhmen etc.) sehr verbreitet. Die dichte, faserige 
Varietät, der sogen. rothe Glaskopf findet sich in mächtigen Gängen besonders 
in England (Lancashire, Cumberland, Forest of Dean). 
2. Brauneisenstein, Eisenoxydhydrat. Nach dem Wassergehalt unter- 
scheidet man Pyrrhosiderit, Fe,O, + H,0, mit 62:99 Eisen, welcher bláttrig 
(Rubinglimmer) haarfórmig (Nadeleisenstein) und strahlig oder faserig (Lepido- 
krokit) vorkommt, und eigentlichen Brauneisenstein, 2Fe,0, + 3H,0, mit 
599% Eisen, vom Vol.-Gew. 3:4 bis 4-2 und der Hárte 1 bis 55. Letztere ist die für 
die Eisengewinnung wichtigere Varietüt. Im Gemenge mit Thon bildet das Erz 
den gelben Thoneisenstein und das Bohnerz. Der Brauneisenstein, meist aus 
Eisencarbonat oder Schwefeleisen hervorgegangen, findet sich in bedeutenden 
Mengen in Nassau und im Siegenschen, in Steiermark, Kärnten, Böhmen, Thü- 
ringen, in England (Durham), in den Pyrenäen, in Sibirien, Nord-Amerika, Brasi- 
lien etc. Der thonige Brauneisenstein ist in Deutschland, Frankreich und Eng- 
land ebenfalls sehr verbreitet. 
9. Gelbeisenstein ist ein Eisenoxydhydrat von der Zusammensetzung 
Fe, O45 + 2H,0 mit 57-149 Eisen. Das Mineral ist ocker- bis braungelb, derb, 
muschlig, ockrig, bildet im Gemisch mit Thon und Sand den thonigen Gelb- 
eisenstein (im Steinkohlengebirge des Rheinlands, in Sachsen, Bóhmen, Schlesien, 
der Oolithformation der Wesergegend, in England, Frankreich, Schweiz). Gelb- 
eisenstein, tiberhaupt, Eisenoxydhydrat, in Verbindung mit Eisenphosphat, Mangan- 
hydroxyd, Sand, Thon, Kalk u. s. w. bildet den Limonit oder Raseneisenstein, 
Cumpferz, Wiesenerz, Ortstein, derbe, knollige, erdige Massen, gelb bis dunkel- 
braun, Diese Erze bilden sich noch jetzt als Quellenabsatz oder durch Zersetzung 
von Schwefelkies, wobei verwesende Organismen häufig mitwirken. Sie finden 
sich im östlichen und nördlichen Deutschland, in Holland, Schweden, Russland, 
4. Magneteisenstein, Eisenoxyduloxyd, Fe4O,, mit 72:49 Eisen, krystalli- 
sirt in regelmässigen Ociaedern vom Vol.-Gew. 4:8 bis ö°2, Härte 5°5 bis 6°5, meistens 
derb, auch roth, sandig und ockrig (Eisenmulm), schwarz, magnetisch. Dies ist 
besonders für die nördlichen Länder, Schweden, Norwegen, Russland, Nord: 
Amerika, das wichtigste Eisenerz. Kommt bisweilen in Verbindung oder im 
Gemenge mit anderen Mineralien, als Titaneisenstein, Chromeisenstein, Franklinit, 
kieseliger Magneteisenstein vor. 
9. Spatheisenstein oder Sphärosiderit, Eisencarbonat, FeCO,, mi 
48:24 Eisen, krystallisirt in Rhomboedern oder kommt derb vor, auch faserig und 
nierenfórmig. Vol.-Gew. 3-7 bis 3-9, Härte 3-5 bis 45, Farbe gelblich, grau, braun. 
Dies Erz enthält meistens Mangancarbonat und ist deswegen, sowie wegen der 
Abwesenheit schädlicher Stoffe für die Stahlfabrikation besonders geeignet, Vor- 
kommen in Steiermark, Kärnten, Nassau, Thüringen, Harz; mit Thon oder 
Mergel als. thoniger Sphärosiderit in Nieren und Lagern in der Steinkohlen- 
formation, besonders reichlich in Nord-Amerika und in England und Schottland 
(hier Blackband genannt). 
6. Kieseleisensteine, Silicate, werden in den Eisenhütten nicht für sich, 
   
  
  
  
    
  
   
    
      
  
  
   
     
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
Th 
SC] 
kry 
sch
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.