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482 Handwórterbuch der Chemie.
Pol metallisches Eisen in hellgrauen Platten ab (12). Dasselbe entháült indess verschiedene Gase,
besonders Wasserstoffgas, die man aber durch Erhitzen austreiben kann [LENZ (11)].
Physikalische Eigenschaften. Reines Eisen hat das Vol-Gew. 78439,
Bei Rothgluth wird es weich, bei Weissgluth lässt es sich zusammenschweissen.
Ueber den Schweisspunkt hinaus erhitzt wird es sprôde. Der Schmelzpunkt ist
nicht genau zu bestimmen; derselbe wird von POUILLET (13) zu 1550°, von DANIEL
(14) zu 1587°, von CARNELLEY (15) zu 1804°, von PICTET zu 1600° angegeben. Plötz-
lich sehr hohen Wärmegraden ausgesetzt, sowie beim Durchleiten eines starken
elektrischen Stromes im Vacuum verflüchtigt sich Eisen, das im letzteren Falle
nach Luftzutritt blitzartig verbrennt (HARE).
Es krystallisirt in regelmássigen Würfeln oder Oktaedern [WOHLER (17), PELIGOT].
Es ist bläulich grau, fast weiss, glänzend und sehr politurfáhig. Es gehórt zu
den záhesten Metallen; ein Eisendraht von 92 Millim. Durchmesser reisst erst
bei einer Belastung von 249659 Kgrm. Mechanische Einwirkungen, Torsion und
Stösse, ändern die Eigenschaften, indem die Textur des Eisens krystallinisch wird.
Seine elektrische Leitungsfáhigkeit ist nach LonENz (18), auf Quecksilber von 0?
bezogen, 9:685 bei 0°, 6:189 bei 100?. Das Wármeleitungsvermógen ist 11:9, be-
zogen auf das des Silbers = 100 (WIEDEMANN und Franz (19). Die specifische
Wärme beträgt nach BvsrRÓM (20) bei 0? 0:111641, bei 50? 0:112359, bei 100?
0113795. Der lineare Ausdehnungscoefficient ist nach Kopp (21) 0:00001233
Zwischen 13 und 100?, nach Durowc und PETIT 0:00001469 zwischen 0 und 300°.
Eine der auffälligsten physikalischen Eigenschaften des Eisens ist sein
Magnetismus. Gewisse Eisenverbindungen, namentlich das Oxyd Fe, O,, sind
von Natur magnetisch und machen auch in die Nihe gebrachtes Eisen fiir kiirzere
oder längere Zeit magnetisch. Beim reinen Eisen verschwindet der Magnetismus,
sowie dasselbe aus der Nähe des Magneten entfernt wird; es besitzt keine
Coercitivkraft. Die Gegenwart von Kohlenstoff befähigt das Eisen, den Magne-
tismus dauernd zu bewahren. Auch Wasserstoff verleiht ihm eine bedeutende
Coercitivkraft, wie dies das elektrolytisch gewonnene Eisen zeigt. Ebenso können
die Eisenlegirungen dauernd magnetisirt werden.
Das Fisen absorbirt Gase und ist, besonders in der Wärme, porös, ebenso
das Gusseisen, weshalb beim Gebrauch eiserner Oefen giftiges Kohlenoxydgas
durch deren Wände dringen kann.
Chemische Eigenschaften. Bei gewöhnlicher Temperatur wird das Eisen
durch trocknen Sauerstoff nicht verändert. In feuchter Luft dagegen oxydirt es
sich, es rostet, wie man. sagt. Die Einwirkung ist anfangs langsam und wird
dann energischer, weil das entstandene Eisenoxyd mit dem Eisen ein galvanisches
Element darstellt. Auch bei Berührung des Eisens mit Luft und Wasser, welches
Säuren oder Salze, namentlich Ammoniaksalze, enthält, tritt das Rosten leicht
ein. Aetzende und kohlensaure Alkalien verhindern schon in sehr verdünnter
Lósung das Rosten (WErzLAR, PAvEN), ebenso die Berührung mit Zink, weil das
Eisen gegen dicses Metall elektronegativ ist. Verzinken (sogen. Galvanisiren) des
Eisens ist desshalb ein gutes Mittel gegen Rosten; in den Ecken der zum Ab-
dampfen von Salzsoole dienenden eisernen Pfannen bringt man Zinkstücke an.
Als Rostschutz benutzt man ferner Anstriche von Theer, Oelfarbe, Graphit u. s. w.
Besonders wirksam ist ein neuerdings von Bangrr und BOwER (25) eingeführtes
Verfahren, welches darin besteht, dass man dem Eisen einen fest haftenden
Ueberzug von Eisenoxyduloxyd giebt, indem man dasselbe in Wasserdampf bei
650° oder auch in Kohlensäure erhitzt.
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