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Eisen. 497
Man schmilzt das vorgewärmte Roheisen (200 bis 1200 Kgrm.), rührt die Masse durch, zieht
Schlacke, setzt glühende Stahlabfälle, dann Portionen von 50 bis 200 Kgrm. Schmiedeise
jedesmaligem Umrühren und Schlackentziehen bei oxydirender Flamme zu,
n unter
bis der richtige Ent-
kohlungsgrad erreicht ist, worauf noch 5 bis 102 Spiegeleisen zugesetzt werden. Dann wird der
Stahl abgestochen. Ausser Stahlabfállen und Schmiedeisen setzt man auch Rotheisenstein zu.
Durch Verwendung eines basischen Futters im Herde kann man auch hier eipe Entphosphorung
bewirken.
Der Uchatiusstahl wird durch Zusammenschmelzen von granulirtem, aus Magneteisenerz
erhaltenem Roheisen und Eisenerz und Braunstein in Graphittiegeln dargestellt.
In ähnlicher Weise, wie das Puddeln in rotirenden Oefen ausgeführt wird, wendet man
auch zur Darstellung von Martinstahl Drehöfen an. Besonders der PERNOT'sche Ofen mit
rotirendem "Tellerherde liefert gute Resultate. Der tellerfórmige Herd ruht auf einem Wagen,
so dass er zum Zweck der Reinigung und Erneuerung des Futters aus dem Ofen herausgefahren
werden kann. Der Herd ist etwas geneigt und um eine Achse drehbar. Man erhitzt durch
Gasfeuerung und lásst, nachdem der Stahl geschmolzen ist, den Herd etwa drei U
mdrehungen
in der Minute machen.
7. Cementstahl oder Kohlenstahl. Dieser Schweisstahl wird durch Glühen von
Schmiedeeisen mit möglichst stickstoffhaltiger Kohle bei Luftabschluss erhalten. Da hierbei
keine Schmelzung stattfindet und Verunreinigungen nicht durch Verschlackung entfernt werden
können, so kann man nur reines Schmiedeeisen (schwedisches von Dannemora) verwenden. Bei
der Darstellung von kohlenstoftarmem Schmiedeeisen durch Herdfrischen oder Puddeln werden
Silicium, Phosphor und Mangan vollständiger abgeschieden, als wenn man durch dieselben Pro-
zesse die Oxydation nur bis zur Stahlbildung fortführt. Deshalb ist Cementstahl immer reiner
als Herdfrischstahl oder Puddelstahl aus demselben Roheisen; allerdings auch kostspieliger.
Die Eisenstibe werden in luftdicht verschliessbaren, thónernen Küsten von 3 bis
Länge und 0:6 bis 0:8 Meter Breite und Höhe in Holzkohle oder Cementirpulver (kalireiche
Buchenholzkohle, vermischt mit Soda, Potasche, stickstoffhaltiger Kohle) schichtenweise einge-
bettet, und in einem Ofen, der gewöhnlich 2 Kästen enthält, 8—10 Tage auf Kirschrothgluth
erhitzt, worauf ganz allmählich die Abkühlung erfolgt. Je nach Verwendung des Stahls dauert
di» Kohlung kürzere oder längere Zeit, von 7 bis zu 10 Tagen.
5 Meter
Der Vorgang der Cementirung wird verschieden erklärt. Nach einer Annahme wird
Kohlenstoff von aussen nach innen theils direkt, theils aus Kohlenoxyd und Kohlenwasserstoffen
aufgenommen. Wie GRAHAM gezeigt hat (45), vermag glühendes Eisen 6—8 Raumtheile Kohlen-
oxyd zu absorbiren. Wahrscheinlicher ist es indessen, dass hauptsächlich die Kohlung durch
Cyankaliumdämpfe bewirkt wird. Das Cementirpulver verliert seine Wirkung, wenn es nach
längerem Gebrauch sein Alkali verloren hat. Auch ist es seit lange bekannt, dass schmiede-
eiserne Gegenstände durch Glühen in Kästen mit Blutlaugensalz, Leder u. dergl. eine Stahlober-
fläche erhalten.
Bei der Kohlung wird die äussere Schicht des Eisens porös. Dadurch ist es möglich, dass
Kohlenstoff bis in das Innere der Eisenstäbe eindringen kann. Die erhaltenen Stahlstäbe sind
spróde, brüchig und in Folge des Entweichens von Stickstoff aus dem Cyankali mit kleinen
Blasen bedeckt (Blasenstahl), und die äusseren Schichten enthalten mehr Kohlenstoff als die
inneren. Um daher ein gleichmüssiges Produkt zu erzielen, muss der Stahl raffinirt werden.
8. Ein Kohlungsstahl ist auch der ostindische Damast- oder Wootzstahl. Derselbe wird
dadurch hergestellt, dass man reinen Magneteisenstein in niedrigen Oefen auf schwach gekohltes
Eisen verarbeitet, Stübe daraus schmiedet, diese in Stübchen zerschneidet und letztere mit Holz
von Cassia auriculata und Blittern von Asclepias gigantea oder Convolvulus longifolius zusammen-
schmilzt. Durch Verkohlung der Pflanzentheile tritt eine ungleichmässige Stahlbildung ein. Man
erhält ein Gemisch von koblenstoffármerem und kohlenstoffreicherem Eisen, welches wiederholt
ausgeschmiedet wizd. Beim Aetzen der aus diesem Material hergestellten Gegenstände, die sich
durch besonders hohe Elasticität auszeichnen, wird das kohlenstoffreichere Eisen von der Säure
weniger stark angegriffen, und es entstehen die wellenförmigen Figuren, die für die Damascener
Säbelklingen charakteristisch sind.
Unechten Damast erhült man durch Zusammenschweissen von Eisendraht und Stahldraht
LADENBURG, Chemie. III. 32