nen
sen-
ver-
ion
ser
jer-
en-
ose
m
599
Eisen.
Verhältnissen. Nach RAMMELSBERG (103) entsteht die Verbindung Fe,O, + 3Fe,S;,
wenn man Schwefelwasserstoff über Eisenoxyd leitet, dessen Temperatur über 100°,
aber unter Rothgluth gehalten wird.
Das Eisensesquisulfid vereinigt sich mit andern Sulfiden; so mit Eisenmono-
sulfid zu den Ferroferrioxyden analogen Verbindungen; mit Schwefelkupfer zu
CuS + Fe,S, oder Cu,Fe,S,, ferner zu (Cu5),Fe,S,, welche Kórper die Mine-
ralien Kupferkies und Buntkupfererz bilden.
Auch mit Schwefelkalium, Schwefelnatrium und Schwefelsilber sind Ferrisul-
fidverbindungen dargestellt worden, die sich den Aluminaten an die Seite stellen
und als Sulfoferrite bezeichnet werden kónnen.
Eisenbisulfid, Zweifach-Schwefeleisen, FeS,. Dieser Kórper kommt
als Schwefelkies oder Pyrit und in einer dimorphen Varietát als Strahlkies
oder Wasserkies in grossen Mengen in der Natur vor.
Der Pyrit kommt in allen geologischen Formationen vor; er krystallisirt in
Würfeln und anderen Formen des regulüren Systems. Er findet sich háufig auch
in kugel- oder nierenfórmigen Massen; er entsteht noch fortwührend durch Ein-
wirkung / organischer Stoffe auf Wasser, welches Eisen und Sulfate in Lósung
enthält. Der Pyrit ist messinggelb, hat das Voi-Gew. 5:185 und ist härter als
Stahl.
Der Strahlkies kommt in graugelben, spiessigen, rhombischen Prismen vom
Vol.-Gew. 47 bis 485 vor. Seine Hirte steht zwischen der des Feldspates und
des Quarzes. Während Pyrit sich selbst an feuchter Luft nicht oxydirt, bildet der
Wasserkies unter diesen Umständen leicht Ferrosulfat neben freiem Schwefel und
Schwefelsäure.
Künstlich erhält man das Eisenbisulfid durch vorsichtiges Erhitzen von Eisen
oder Eisenmonosulfid mit Schwefel, oder wenn man Schwefelwasserstoff über die
Oxyde oder Chloride des Eisens leitet, bei Temperaturen, die zwischen 100°
und Rothglut liegen. Unterhalb 100° erhält man wesentlich Sesquisulfid, über
Rothglut magnetisches Sulfid, weil das Bisulfid in hóherer Temperatur leicht
Schwefel ausgiebt. Wenn man ein Gemenge von Eisenoxyd, Schwefel und
Salmiak langsam bis wenig über die Verdampfungstemperatur des letzteren er-
hitzt, so erhält man nach WôHLER (110) das Bisulfid in kleinen messinggelben
Octaedern und Wiirfeln, also in Form des Pyrits. Auch durch Einwirkung von
Schwefelkohlenstoff auf Eisenoxyd (SCHLAGDENHAUFEN) (111), sowie durch Er-
wármen von Eisen oder Eisenoxyd mit wässriger schwefliger Säure im zuge-
schmolzenen Rohre auf 200? bildet sich das Bisulfid (GEITNER) (112).
Das Eisenbisulfid, besonders der Schwefelkies, ist von grósster technischer
Wichtigkeit, indem er das hauptsáchlichste Rohmaterial für die Schwefelsáure-
fabrikation bildet. Auch ist er ein Material zur Gewinnung von Schwefel, Schwefel-
kohlenstoff und Fisenvitriol. In Hüttenwerken findet er Anwendung zur An-
sammlung von Gold und Silber, sowie von Kupfer in Lechen. Durch Oxydation
derin Alaunschiefern und Alaunerden enthaltenen Eisenkiese (wobei sich Schwefel-
säure bildet) wird die Bildung von schwefelsaurer Thonerde aus dem Aluminium-
silicat bewirkt.
Eisennitrososulfide. Diese eigenthümlichen Verbindungen, in welchen das Eisen durch
die gewóhnlichen Reagentien nicht nachzuweisen ist, sind von RoUssIN entdeckt worden. Die
Zusammensetzung derselben ist nicht mit Sicherheit anzugeben, da verschiedene Chemiker ver-
schiedene Resultate erhalten haben.
RoussiN (113) hat folgendes Verfahren ausgeführt. Wenn man Lósungen von Ammo-