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Eisen.
so verflüssigen sich dieselben unter Absorption des Gases. Beim Abkühlen der
Masse erhält man kleine Krystalle, die ein Chlorhydrat des Ferrichlorids zu sein
scheinen (SABATIER) (135).
Das Hydrat, Fe,Cl, + 6H,0, erhält man durch Abkühlen einer Lôsung
vom Vol.-Gew. 1:5 (WirrsTEIN) (136). Beim langsamen Concentriren einer
Chloridlösung scheiden sich zuerst Krystalle des Hydrats, Fe, Cl, + 12H,0, aus.
Durch Schmelzen dieser Masse bildet sich Fe, Cl; + H,O.
Die wässrige Ferrichloridlösung löst frisch gefälltes Ferrihydroxyd in grosser
Menge zu einer schwarzen Flüssigkeit, Schwefelwasserstoff, Zink, Zinnchlorür,
Kupfer, Nickel, Gold, Platin, Schwefel- und Arsenmetalle etc. reduciren das
Chlorid zu Chlorür, indem aus letzteren Chlormetalle werden. Wenn man neu-
trales Eisenchlorid mit dem gleichen Aequivalent Natriumsulfit in Lösung be-
handelt, so nimmt das Gemisch eine intensiv blutrothe Färbung an, welche bald
verschwindet. Nach BuIGNET entsteht dabei ein Ferrisulfit.
Die weingeistige Lôsung entfärbt sich am Licht unter Chlorürbildung, wird
aber bei Luftzutritt wieder gelb. So auch die sogen. BESTUCHEFF'sche nerven-
stárkende Tinctur (ZZnctura ferri cMorati aetherea), aus T5 Eisenchlorid, 30 Aether
und 90 Alkohol bestehend.
Ausser dem eben genannten Präparat findet das Eisenchlorid in der Medicin
Anwendung als Blut coagulirendes und dadurch blutstillendes Mittel, ferner zur
Darstellung eisenhaltiger Heilmittel. In der Technik findet das Eisenchlorid
Anwendung zur Darstellung von Berlinerblau, ferner als Beizmittel, als Chlorations-
mittel für Erze, zur Reinigung des Wassers an Stelle von Alaun.
Das Ferrichlorid bildet mit den Alkalichloriden Doppelverbindungen von
der Formel Fe,Cl, + 4MCI + 2H,0, welche schon durch Wasser zersetzt werden.
Das Ammonium-Eisenchlorid, Fe,Clg + 4NH,Cl + 2H,0, erhielt
FRITZSCHE (137) in Form granatrother Krystalle durch langsames Verdunsten der
gemischten Lôsungen. Nach GENTH (138) erhält man dabei dimorphe Krystalle.
Beim Verdampfen einer mit Eisenchlorid versetzten Salmiaklôsung erhält
man. kubische, orangefarbene Krystalle von Salmiak, deren Farbe von Eisen-
chlorid herriihrt. Ein derartiger Eisensalmiak (Ammonium muriaticum martiatum)
war lange officinell. Das beim Erhitzen eines Gemisches von Salmiak und Eisen-
feilspänen oder Eisenoxyd (Blutstein) sich ergebende Sublimat (Flores salis ammo-
niaci martiales) ist ebenfalls ein mit Eisenchlorid vermischter Salmiak. Die Be-
reitung des Eisensalmiaks ist schon von BASILIUS VALENTINUS angegeben worden.
Eisenoxychloride existiren in zwei Klassen; die Verbindungen der einen
sind unlöslich, die der andern löslich. Die ersteren entstehen durch Oxydation
von Eisenchlorürlósungen an der Luft oder von Eisenchlorür durch Salpeter-
säure, wenn nicht genug Salzsäure zugegen ist (BECHAMP) (139). Wenn man
eine gesättigte Lösung von Eisenchlorür mit weniger Salzsäure versetzt, als die
folgende Gleichung verlangt: 6FeCl;4-6HCl4-2HN O, —3Fe,Cl,-- 4H,0--2NO
und die erforderliche Salpetersäure der auf 100° erwärmten Lösung nach und
nach hinzusetzt, so tritt eine lebhafte Reaction ein, die schwarze Flüssigkeit wird
gelb, und es scheidet sich ein in Wasser unlöslicher Niederschlag aus. Die Zu-
sammensetzung dieser basischen Ferrichloride ist verschieden, je nach der ange-
wandten Temperatur und je nach der Menge Salzsäure,
Wenn man eine verdünnte Lösung von Eisenchlorid längere Zeit im Kochen
erhält, so scheidet sich ein gelbes, unlösliches Oxychlorid aus, welches, bei 100°
getrocknet, die Zusammensetzung 2Fe,Cl, -- 25Fe, 0, + 41H,0 zeigt (BECHAMP).
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