Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

      
   
    
    
  
   
   
  
   
     
     
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
   
  
   
  
  
   
   
     
  
   
     
   
  
  
  
  
  
  
   
6 Handwörterbuch der Chemie. 
4 
in möglichst concentrirter Lósung mit $ der abgewogenen Menge Soda neutralisirt, zum Kochen 
erhitzt und während des Kochens das in möglichst wenig Wasser gelöste letzte Drittel Soda 
nach und nach zusetzt. — Dabei muss mit grosser Aufmerksamkeit der Neutralisationspunkt ein- 
gehalten werden, da selbst ein geringer Ueberschuss von Soda zur Bildung eines óligen Zer- 
setzungsproduktes der Aconsäure führt. Ist der Sättigungspunkt erreicht, so kocht man noch 
einmal auf, wobei sich gewóhnlich wiederum saure Reaction einstellt, filtrirt ab und dampft auf 
dem Wasserbade bei sehr müssiger "Temperatur zur Krystallisation ein. Die richtig gesättigte 
Lösung ist röthlich gefärbt, während ein Ueberschuss von Alkali gelbe Färbung hervorruft, Das 
auskrystallisirende Natriumsalz wird durch nochmaliges Umkrystallisiren gereinigt und nach 
dem Trocknen mit der. berechneten Menge Schwefelsäure zersetzt. Man schüttelt die Aconsäure 
mit Aether aus und reinigt sie durch Umkrystallisiren aus Wasser (115). 
Die Aconsäure krystallisirt aus Wasser in gut ausgebildeten, fláchenreichen, 
rhombischen Krystallen, welche beim Liegen leicht trübe werden. Sie ist in 
Wasser leicht lóslich, ziemlich auch in Alkohol und in Aether. Aus der äthe- 
rischen Lösung krystallisirt sie in langgezogenen Blättern. Schmp. 164°. Durch 
Bromwasserstoffsäure wird sie in Bromitaconsäure, durch Chlorwasserstoffsäure in 
Chloritaconsäure übergeführt (113). Essigsäureanhydrid ist ohne Einwirkung (115). 
Bei der Behandlung mit Barytwasser liefert sie Kohlensäure, Ameisensäure und 
Bernsteinsäure (115) neben dem schwerlôslichen Baryumsalz einer ôligen Säure 
(113) (115). Diese letztere ist sehr wahrscheinlich Oxyitaconsüure, C;H,0; 
(115), und zwar identisch mit einer Sáure, welche sich beim Kochen der Mono- 
chloritamalsäure mit überschüssigem Baryt bildet (117). 
Durch längeres Kochen mit Wasser, sowie durch Natriumamalgam wird die 
Aconsüure in ólige Korper übergeführt (114). Brom wirkt sowohl in Gegenwart 
von Wasser (116), als in trockenem Zustand (114) bei gewóhnhcher Temperatur 
nicht auf Aconsüure ein. Beim Erhitzen mit Brom und Wasser auf 150° erleidet 
sie eine tiefergehende Zersetzung (116). 
Salze der Aconsüure. Die Aconsüure ist einbasisch. Mit Ausnahme des Silbersalzes 
sind die Salze der Aconsüure leicht lóslich selbst in kaltem Wasser. Die wüssrige Lósung der- 
selben zeigt saure Reaction. 
Aconsaures Natrium, C,H,O,Na 4-3H,O. '[rikline Tafeln; wird durch anhaltendes 
Kochen seiner wässrigen Lösung zersetzt (112, 114). 
Bariumsalz, (C,H,0,),Ba (nach dem Trocknen bei 1509) (112) (115). 
Kupfersalz, (C;H;0,),Cu+4H,0. Dunkelblaue Prismen (115). 
Zinksalz, (C,H4,0,),Zn-i- 8H,O. Unter 1009 schmelzende Krystalle. Verliert sein 
Wasser bei 1009 (115). 
Silbersalz, C,H,O,Ag. In heissem Wasser leicht, in kaltem schwer läsliche Krystall- 
schuppen. Zersetzt sich beim Eindampfen seiner Lösung (115). 
Aconsáure-Methylester, C,H,O,CH,. Aus aconsaurem Silber und 
Jodmethyl  Krystallisirt aus Wasser in langen, dünnen Prismen, ist in Aether 
leicht, schwerer in Alkohol, schwer in Wasser lóslich. Die wässrige Lösung 
reagirt sauer. Schmp. 85°. RÜGHEIMER. 
Condensation.#) Das Wort Condensation ist aus der Physik in die Chemie 
herübergenommen worden, indem dabei eine begriffliche Verschiebung der Be- 
  
*) y) KrKULÉ, Lehrbuch d. Chem. I, pag. 122. 2) Wurtz, Leçon sur quelques points de 
philosophie chimique, pag. 95- 3) Vergl. u. A. Compt. rend. 54, pag. 515; Ann. Chem. 123, 
pag. 207; ferner Compt. rend. 62, pag. 905 u. 947; Ann. Chem. 139, pag. 272 u. ff. 4) Ueber 
Condensation und Polymerie, Ann. Chem. Suppl. 5, pag. 79; ferner Ber. chem. Ges. 3, pag. 65. 
5) Ann. Chem. 141, pag. 173. 6) Ann. Chem. 142, pag. 254. 7) Zeit. Chem. 1866, pag. 707. 
8) Ann. Chem. 139, pag. 308. 9) Journ. f. pr. Chem. 15, pag. 129. 10) Ann. Chem. 141, 
pag. 129. 11) Ann. Chem. 140, pag. 306. 12) Zeit. Chem. 1867, pag. 214. 13) Ann. Chem. 179, 
deutung 
Rechnunj 
In < 
Gase zt 
gleicha 
Vori 
gesproch 
hole u. : 
auf den 
Typus 
von meh 
In « 
der Beg 
seine ex) 
wasserst 
land hat 
sachen : 
BAE 
zwischer 
der Mol 
auf sol 
andre m 
Wei 
nicht in 
dung de 
hingewit 
anderer 
z. B. d 
sprechei 
dürfniss 
naturgel 
welche 
nicht oi 
aber ge 
Kohlens 
Aldehyc 
bindung 
in wek 
Bindun; 
pag. 449 
pag. 920 
209, pag 
pag. 219 
chem. C 
Chem. I: 
28) Bull 
31) Ber. 
Chem. 8 
37) Lap
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.