Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
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Eiweisskórper. 539 
Asparagins für die Eiweissbereitung die Ansicht ausgesprochen, dass diese auf 
einer Condensation von Asparaginsäurealdehyd unter Austritt von Wasser beruhe. 
Ein experimenteller Beweis ist indessen für diese Hypothese (welche kaum von 
der Entstehung verschieden zusammengesetzter Eiweisskörper Rechenschaft 
geben dürfte) noch nicht erbracht worden, und man kann einen solchen auch 
nicht in der Thatsache finden, dass beim Zusammenschmelzen von Harnstoff mit 
Asparaginsáureanhydrid ein colloider Kórper entsteht, welcher gewisse Eigen- 
schaften (Coagulation seiner wässrigen Lösung beim Erhitzen, sogen. Biuretreaction) 
mit den Eiweisskórpern gemein hat (GRiwAUX 4), denn es fehlt gegenwärtig 
noch der genaue Nachweis, dass dieser, den Eiweisskorpern in gewisser Hinsicht 
allerdings vergleichbare Kórper dieselbe Constitution wie diese besitzt. 
Die Bedeutung des Eiweisses für den Haushalt der Natur ist eine ausser- 
ordentlich bohe, wie schon daraus hervorgeht, dass es ein nie fehlender Bestand- 
theil alles pflanzlichen und thierischen Protoplasmas ist. Für die Thiere ist es 
ein äusserst wichtiges Nahrungsmittel, da diesen die Fähigkeit zur eigentlichen 
Kiweisssynthese abgeht. Trotzdem muss man einräumen, dass auch der Thier- 
organismus Eiweiss aus einfacheren Verbindungen synthetisch erzeugen kann, 
aber nur aus den Bruchstücken, welche aus fertigem Eiweiss bei der Verdauung 
entstehen, denn die Eiweissstoffe im Organismus des Pflanzenfressers sind durch- 
aus nicht identisch mit den pflanzlichen seiner Nahrung. Letztere müssen also 
im 'lhierkórper eine Umwandlung erleiden, durch welche sie in thierisches 
Eiweiss übergeführt werden. Auch entbült der 'Thierkórper manche Stoffe, 
welche den Pflanzen fehlen, und welche bei ihrer Zersetzung eigentliche Eiweiss- 
körper liefern (z. B. Haemoglobin); diese müssen also im Thierkorper selbst 
synthetisch erzeugt werden, aber auf welche Art und Weise dies geschieht, ist 
noch völlig unbekannt. Erwühnt werden móge noch, dass man in neuerer Zeit 
die Ansicht ausgesprochen hat, dass das lebende (active) Eiweissmolekül eine 
andere chemische Constitution besitze als das abgestorbene (PFLÜGER 246) und 
dass der Tod des Eiweisses eben auf dieser inneren Umlagerung beruhe; 
O. Lorw (247) findet eine Stütze für diese Ansicht in der Thatsache, dass das 
lebende Protoplasma gewisser Algen im Stande ist, Silber aus sehr verdünnter 
alkalischer Lósung zu reduciren, irgendwie getódtetes aber nicht. — 
Die Anzahl der gegenwärtig näher bekannten Eiweisskórper ist verhältniss- 
mässig gering, indessen deuten gewisse Thatsachen darauf hin, dass gar manche 
derselben, welche wir jetzt, trotz ihrer verschiedenen Herkunft (aus analogen 
Organen verschiedener Thier- und Pflanzenspecies), wegen ihrer ausserordent- 
lichen Aehnlichkeit als identisch ansehen, sich später bei noch eingehenderer 
Untersuchung als von einander verschieden ausweisen werden; ein solcher Fall 
liegt z. B. bei dem Serumalbumin vor, dessen optisches Verhalten je nach seiner 
Abstammung gewisse Verschiedenheiten erkennen lässt. 
Zusammensetzung der Eiweisskórper. Alle Eiweisskórper bestehen 
aus C, H, N und O; die meisten enthalten ausserdem noch S, und einige wenige 
auch noch P, Fe oder Cu. Beim Verbrennen hinterlassen sie gewóhnlich (auch 
abgesehen von Fe und Cu) etwas Asche, welche meist aus phosphorsaurem Kalk, 
Magnesia etc. besteht; in neuerer Zeit ist es aber gelungen, manche Eiweiss- 
kórper auch aschefrei darzustellen. Auf die Bedeutung dieser Aschenbestandtheile, 
ob dieselben nur Verunreinigungen oder integrirende Bestandtheile des Eiweiss- 
moleküls darstellen, wird später noch zurückzukommen sein. Die quantitative 
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
   
    
    
  
  
  
  
   
  
    
   
   
   
   
   
  
   
   
   
   
    
   
  
   
   
    
    
   
   
  
  
  
 
	        
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