Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
    
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
      
    
     
   
  
   
  
   
  
   
   
   
   
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
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Handwórterbuch der Chemie. 
einmonatlichen Stehens nicht nachweisbar verändert, durch 0228 NaOH aber 
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sehr rasch in Albuminat verwandelt; stärkere Salzsäure (0:58) bewirkt nach 
einiger Zeit allmáhlichen Uebergang in Acidalbumin (JoHaNssoN). Starke Säuren 
oder Alkalien erhöhen, in Folge der erwähnten Umwandlung, das Drehungs- 
vermögen der Albuminlösungen ganz bedeutend. 
3. Muskelalbumin. In den quergestreiften Muskeln ist eine geringe Menge 
eines Eiweissstoffes enthalten, welcher in Wasser leicht lóslich ist, durch Koch- 
salz nicht, durch schwefelsaure Magnesia nur sehr schwer gefüllt wird und in 
wiissriger Losung schon bei 46—47° gerinnt; derselbe ist noch nicht näher unter- 
sucht (HOPPE-SEYLER). 
2. Globuline. 
Die Globuline sind in reinem Wasser nicht, wohl aber in neutralen Salz- 
lösungen (NaCl, Na,sSO,, MgSO,) mittlerer Concentration leicht löslich; aus 
diesen Lösungen werden sie unter Umständen schon durch Wasserzusatz ausge- 
schieden, häufig auch durch Sättigung derselben mit dem betreffenden Salze. 
Auch in sehr verdünnten Alkalien lösen sich dieselben ohne Veränderung, falls 
ein Ueberschuss von Alkali sorgfältig vermieden wird; durch Säuren, selbst Kohlen- 
säure, werden sie aus diesen Lösungen wieder gefällt. Durch mehr Alkali werden 
sie in Albuminat, durch überschüssige Mineralsäuren in Acidalbumin umgewandelt. 
Ihre Lösungen in Neutralsalzen werden beim Erhitzen coagulirt; die frisch ge- 
fällten Globuline werden bei längerem Verweilen unter Wasser allmählich immer 
schwerlöslicher, selbst unlöslich in Neutralsalzen und erleiden auch öfters durch 
wiederholtes Lösen und Fällen mehr oder weniger stark hervortretende Aenderungen 
hinsichtlich ihrer Löslichkeit. 
l. Vitellin. Genauer untersucht ist nur das Vitellin aus dem Dotter des 
Hiihnereis; demselben sehr dhnliche, vielleicht zum Theil damit identische 
Eiweisssubstanzen finden sich auch in dem Dotter der Eier von Fischen und 
nackten Amphibien (als sogen. Dotterplättchen wahrscheinlich krystallisirt), ferner 
im Chylus (HOPPE-SEVLER), im Fruchtwasser (WEvL 61), in der Krystalllinse und 
anderen Organen. Aus Hühnereidotter erhält man es am besten durch Erschöpfen 
desselben mit reinem Aether, Lösen des weissen, käsigen Rückstandes in mög- 
lichst wenig Chlornatriumlösung (von 8—109), Fällen mit Wasser und mehrfache 
Wiederholung der Lösung und Fällung. Das Vitellin bildet dann einen weissen, 
flockigen Niederschlag, der unter Wasser sehr schnell seine Löslichkeit verliert 
und wenigstens theilweise unlöslich wird; die möglichst concentrirte Lösung des- 
selben in 109 Kochsalzlósung gerinnt bei ganz allmáhlichem Erhitzen partiell 
bei 70°, vollständig bei 75° (WEYL 62). Durch Sittigung seiner kochsalzhaltigen 
Lösung mit diesem Salze wird es nicht gefällt. In 19 Na,CO,-Läsung lôst es 
sich leicht, wird aber durch Wasserzusatz allein nur sehr schwierig, leichter durch 
darauf folgendes Einleiten von Kohlensäure gefällt; allmählich scheint es in dieser 
Lösung in Albuminat überzugehen. Durch verdünnte Säuren wird es leicht ge- 
löst und in Acidalbumin verwandelt. Das auf die angegebene Art und Weise 
dargestellte Vitellin enthält noch etwas Lecithin und Nuclein, doch ist noch nicht 
entschieden, ob es damit verbunden oder nur verunreinigt ist. 
2. Myosin. Bei der Gerinnung des Muskelplasmas entsteht dieser Eiweiss- 
körper als ein etwas gallertartiges Coagulum (KinwE), höchst wahrscheinlich aus 
einem anderen Eiweissstoffe in ähnlicher Weise wie das Fibrin aus dem Fibrinogen. 
Da das Muskelplasma nach dem Tode ebenfalls der Gerinnung anheimfällt, 
(Todtenstarre), so enthalten alle todtenstarren Muskeln Myosin; ausserdem scheint 
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