Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

  
  
  
  
  
  
  
   
560 Handwörterbuch der Chemie. 
Kali- oder Natronalbuminat; ähnlich verhält sich Blutserum. Dabei wird aus 
Serumalbumin (schon durch 0:22 NaOH beim Stehen bei gewóhnlicher Tempe- 
ratur Schwefel und Ammoniak abgespalten (JoHANSSON 248). Auch andere 
Eiweisskórper, die Globuline, Fibrine, coagulirten Eiweisskórper, werden durch 
Behandlung mit starken Alkalien in Albuminat umgewandelt. Früher hielt man 
dieses für identisch mit Acidalbumin, allein neuere Untersuchungen haben diesen 
Irrthum aufgeklürt; man hat erkannt, dass Acidalbumin durch Alkali leicht in 
Albuminat verwandelt wird, nicht aber letzteres durch Sáuren in ersteres (MORNER). 
Wahrscheinlich existiren soviel Albuminate als verschiedene Eiweisskörper, aus 
denen sie hervorgegangen, aber durch Reactionen hat man die einzelnen Albu- 
minate noch nicht zu unterscheiden gelernt. 
Zur Darstellung des. Albuminates lóst man einen der genannten Eiweiss- 
kórper in Alkalilauge, wobei man nóthigenfalls bis zur erfolgten Lósung erhitzt, 
und fällt nach dem Erkalten mit einer Säure, am besten Essigsäure, das Albuminat 
aus, welehes dann durch Auswaschen gereinigt wird. Oder man bereitet sich 
aus Hühnereiweiss und conc. Kalilauge eine feste Gallerte, zerschneidet diese in 
Stücke und wäscht sie mit kaltem Wasser aus, bis alles überschüssige Alkali 
entfernt ist; die sehr gequollenen, völlig farblosen und durchsichtigen Stücke 
werden dann in warmem Wasser gelöst und wie angegeben durch Essigsäure 
gefällt; man erleidet aber bei dieser Methode grosse Verluste, Das frisch ge- 
fällte Albuminat bildet einen flockigen, weissen, amorphen Niederschlag, welcher 
blaues Lakmuspapier röthet; im Wasser ist er nicht ganz unlöslich (die Lösung 
reagirt nicht sauer) 109 NaCl-Lósung lóst es nicht stürker als Wasser. In 
Alkalien, Na,HPO, und Na,CO, lóst es sich leicht und klar; die Lósungen in 
móglichst wenig Alkali reagiren entschieden sauer, gerinnen erst oberhalb 1009. 
Versetzt man eine solche Alkalialbuminatlósung mit Kochsalzlósung, so tritt je 
nach der Menge des NaCl mehr oder minder schnell Coagulation ein; ebenso 
verhalten sich Lósungen von Acidalbumin (RosENBERG 49) Mit kohlensauren 
alkalischen Erden in Wasser aufgeschlümmt lóst es diese unter Austreibung von 
Kohlensáure auf; es besitzt demnach den Charakter einer Sáure. Durch NaCl, 
oder schwefelsaures Natron werden diese Lösungen gefällt, 
Zeit in eine Gallerte verwandelt. Durch Säuren wird aus diesen Lösungen 
Albuminat gefällt; der Niederschlag löst sich leicht in Salzsäure, etwas schwerer 
in Oxalsäure, sehr schwer in Essigsäure. Eine Lósung von Albuminat in phos- 
phorsaurem Natron (Na,HPO,) wird durch Sáuren erst dann gefällt, wenn dieses 
Sala in NaH,PO, übergeführt worden ist (Sovka 89), (MORNER 90). Werden die 
mit alkalischen Erden dargestellten Albuminatlósungen abgedampft, so bilden sie 
an der Oberfläche Häute. Die Verbindungen des Albuminats aus Hühnereiweiss 
mit Basen sind hauptsächlich von LIEBERKÜHN (88), MÖRNER (91) und HARNACK (92) 
untersucht worden; dieselben sind sämmtlich amorph und mit Ausna 
Alkalien oder alkalische Erden enthaltenden in Wasser unlöslich. Die spec. 
Drehung von Albuminaten verschiedener Herkunft wurde von HoPPE-SEYLER 
gefunden: [a]; = — 86? (Serumalbumin mit starker Kalilauge), — 47? (Eieralbumin 
mit Kalilauge), — 58:8? (coagulirtes Eieralbumin mit Kalilauge). 
oder nach einiger 
hme der 
8. Albumosen oder Propeptone. 
Bei der Verdauung der Eiweisskórper durch Pepsin und Trypsin entstehen 
die Albumosen oder Propeptone als Zwischenprodukte zwischen den Acidalbuminen 
(Albuminaten?) und Peptonen. Setzt man zu einer solchen Lósung Salpetersäure, 
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
   
   
  
  
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