Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
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Methaemoglobin enthält ebensoviel O lose gebunden wie das Oxyhaemoglobin 
(G. HÜFNER und R. Kürz 118). Das zugehörige Kohlenoxydhaemoglobin 
(CO-Hb) krystallisirt in schón rubinrothen Tafeln und Prismen; 1 Grm. Haemo- 
globin bindet 1:254 CC. CO (0° und 1mHg), woraus sich das Molekulargewicht 
zu 13513, bezw. 13541 (für CO-Hb) berechnet (R. Kürz 119). Pferde: 
oxyhaemoglobin krystallisirt in grossen Nadeln, selten in hexagonalen Tafeln. 
100 CC. Wasser lôsen be: 1° 2:61 Grm., bei 20? 1438 Grm. O-Hb auf; 1 Grm. 
Hb bindet 1:31 CC. O oder 1:39 CC. CO (bei 0? und 1» Hg) (HürNER, BÜCHELER 
120). Das zugehôrige Methaemoglobin krystallisirt in braunen Nadeln. Das Mole- 
kulargewicht berechnet sich zu 12042. — Die beobachteten Verschiedenheiten 
in Krystallgestalt, Löslichkeit, Wassergehalt und anscheinend auch in der Menge 
der gebundenen Gase lassen kaum eine andere Deutung zu als die, dass die 
Haemoglobine verschiedenen Ursprungs wirklich verschiedene chemische Indivi- 
duen sind; da sie aber alle dasselbe Haematin bei der Zersetzung liefern, so 
muss die Ursache dieser Verschiedenheiten in der Natur des Eiweisskomponenten 
liegen. — ZINorrsky (Inaug.-Diss. Dorpat, 1885) fand im Haemoglobin Fe:S — 1:2:03. 
In neuester Zeit haben NENCKI und N. SrEBER (121) gefunden, dass krystal- 
lisirtes Oxyhaemoglobir. durch Behandlung mit absolutem Alkohol ohne Aenderung 
der Form und der Zusammensetzung in eine unlósliche, von ihnen Parahaemo- 
globin genannte Modification umgewandelt sind. Die alkalische Lósung zeigt 
einen Absorptionsstreifen in Roth; Haeminkrystalle lassen sich aus demselben 
nicht darstellen. — Nach H. SrRUvE (122) kann man den durch Einwirkung von 
absolutem Alkohol ganz unlóslich gewordenen Blutkrystallen (Oxyhaemoglobin) 
durch wiederholte Behandlung mit ammoniakalischem Spiritus allmählich allen 
Farbstoff entziehen, sodass die Krystalle nahezu farblos werden, aber ihre Form 
unverändert beibehalten. Bezüglich der eigenthümlichen Schlussfolgerungen, welche 
STRUVE aus seinen Versuchen zieht, muss auf das Original verwiesen werden. 
2. Casein. Dasselbe ist mit Sicherheit bisher nur in der Milch nachgewiesen 
worden; das sogen. »Casein« der Hautsalbe und des Bürzeldrüsensecrets mancher 
Vögel (DE JoncE ı23) ist noch nicht auf sein Verhalten gegen Labferment ge- 
prüft worden und kann deshalb noch nicht als »Casein« bezeichnet werden. 
Genauer untersucht ist bis jetzt nur das Casein der Kuhmilch, welches am besten 
nach folgender, von HaMMARSTEN (124) angegebenen Methode dargestellt wird. 
Frische Kuhmilch wird mit 4 Vol. Wasser verdünnt und das Gemisch mit 
0:075— 0:192. Essigsäure versetzt, worauf sich das Casein sehr rasch zu Boden setzt. 
Dasselbe wird rasch einige Male mit Wasser decantirt, abgepresst, mit Wasser 
fein zerrieben, und in moglichst wenig verdiinnter Natronlauge, am besten 
bei neutraler Reaction der Flüssigkeit, aufgelöst; die anfangs milchweisse Lösung 
wird beim Filtriren durch mehrere Filter fast wasserklar, nur schwach bläulich 
opalescirend. Nach dem Verdünnen mit Wasser wird sie wieder mit Essigsäure 
gefällt, der Niederschlag fein zerrieben und dann auf einem Filter ausgewaschen; 
hierauf wird die ganze Procedur der Lösung und Fällung nochmals wiederholt. 
Dann wird der ausgewaschene Niederschlag nicht zu stark ausgepresst, rasch 
mit 97% Alkohol zu einer feinen Emulsion zerrieben, auf einem Filter rasch mit 
Alkohol, dann mit Aether gewaschen, abgepresst und in einer grossen Reib- 
schale unter Zerreiben trocknen gelassen; die letzten Spuren Aether werden im 
Vacuum über Schwefelsäure entfernt. Ein Haupterforderniss für das gute Gelingen 
der Darstellung ist ein sorgfältiges Zerreiben der feuchten Niederschläge mit 
Wasser, da das Auswaschen sonst nicht vollkommen bewerkstelligt werden kann. 
      
       
     
   
    
    
   
   
    
   
    
   
    
   
  
  
  
  
     
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
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