Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
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594 Handwórterbuch der Chemie. 
  
eine Spitze anwendet; die mit dem Säureradical in Berührung befindliche Metall- 
menge genügt nicht um dasselbe zu sättigen; es findet Sauerstoffentwicklung statt 
und die Lôsung wird sauer. Ist die negative Elektrode bei der Elektrolyse von 
Kupfervitriollósungen sehr gross, so bildet sich Kupferoxydul und es wird schein- 
bar zu wenig Cu abgeschieden. 
Wenn man umgekehrt eine sehr kleine Elektrode anwendet, so kann man 
auch Metalle, welche leicht auf die Lósung einwirken, gewinnen, indem hier die 
an der Contactfláche befindliche Lósung nicht hinreicht das Metall zu lösen. 
So gelang es Davv aus an der Luft feucht gewordenem Kali und Natron die 
Metalle abzuscheiden. 
Die an den Elektroden sich ausscheidenden Gase werden in vielen Fällen 
von denselben absorbirt, so besonders der Wasserstoff. Wendet man einen 
Palladiumdraht als negativen Pol an, so nimmt er sein 936faches Volumen an 
Wasserstoff auf; an einem Platinblech, auf dessen einer Seite Wasserstoff elektro- 
lytisch abgeschieden wird, zeigt sich bald auch auf der anderen ein Wasserstoff- 
gehalt, der durch das Blech hindurch diffundirt ist. 
Zu beachten ist, dass die Gase an den Elektroden meist nicht in dem ge- 
wóhnlichen Zustande abgeschieden werden, sondern in einem aktiven, als Atome, 
die sich erst später zu Molekülen vereinen. So'zeigt z. B. eine Platinplatte, an 
der Chlor oder Wasserstoff elektrolytisch abgeschieden ist, unmittelbar nach dem 
Oeffnen des Stromes eine ganz andere elektromotorische Kraft, als wenn der 
Strom eine zeitlang geóffnet war. Darauf beruht eine Reihe von Umsetzungen 
an den Elektroden zwischen den dort abgeschiedenen Gasen und dem Metall 
der Elektroden, die sonst nicht beobachtet werden kónnen. So hat DRECHSEL 
bei schnell auf einander folgenden entgegengesetzten Strômen zwischen Platin- 
elektroden eigentbümliche Platinverbindungen erhalten. 
Besondere Elektrolysen. 
Zur elektrolytischen Darstellung der Metalle Magnesium, Kalium, Natrium, 
Calcium, Strontium, schmilzt man die eventuell mit einem anderen Chlormetall 
versetzten Chlormetalle in einem Tiegel von beistehen- 
der Form (Fig. 119) und elektrolysirt, indem man 
sehr starke Stróme anwendet. Als negative Elektrode 
dient dabei eine sügefórmige Kohle (Fig. 190), in deren 
Záhnen sich das freiwerdende Metall ausscheidet. Be- 
quemer erhált man diese Metalle, wie Barium, Rubidium 
und Cásium als Amalgame, wenn man ihre Hydrate 
A oder beim Rubidium und Cäsium die Chloride be- 
(Ch. 120.)  feuchtet, mit Quecksilber in Berührung bringt und 
dieses zum negativen Pol macht. 
      
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(Ch. 119.) 
Elektrolysirt man Ammoniakwasser über Quecksilber als negativer Elektrode, 
so schwillt das Quecksilber bis zum 6fachen des Volumens auf, die gebildete 
Substanz ist wahrscheinlich nur von Wasserstoff aufgeschwemmtes, etwas stickstoff- 
haltiges Quecksilber, nicht aber Ammoniumamalgam. 
Calcium, Barium, Strontium, Magnesium, Mangan, Chrom u. a. m. erhält 
man auch, wenn man die gesättigten Lösungen in einen porósen Thoncylinder 
bringt, in den als negativer Pol ein schmaler, eventuell amalgamirter Platinstreifen 
taucht. Den Cylinder setzt man in einen etwas erwármten, mit Salzsäure gefüllten 
Kohlentiegel, der als positive Elektrode dient. 
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