Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
EE a Sam aa iai 
   
  
  
  
tete te 
600 Handwórterbuch der Chemie. 
verbindet. Auch Benzol, Terpentinôl, Sumpfgas 
und Acetylen absorbiren unter 
dem Einfluss des Effluviums Stickstoff. 
Eine Erklärung für die durch das Effluvium bedingten Zersetzungen, lässt 
sich aus den Anschauungen über elektrische Entladungen, wie sie der Verfasser 
gegeben, entwickeln. 
Die elektrischen Entladungen sind in den G 
an den Elektroden, also hier den Glaswänden aufgehäuften Elektricitätsmengen im 
umgebenden Medium eine dielektrische Polarisation, eventuell bestehend in einer 
Verschiebung der Aetherhüllen um die Moleküle erzeugen. Beim Eintreten der 
Entladungen selbst entstehen Schwingungen im Molekül, die eine Lockerung 
und Zersetzung herbeiführen. Die gelockerten resp. zersetzten Moleküle finden 
in s/afu nascendi Gelegenheit, sich mit benachbarten Molekülen oder Theilen 
derselben umzusetzen. Wenn bei dem Effluvium zum Theil die Zersetzungen 
so wesentlich andere sind, als bei den disruptiven Entladungen, so hat dies 
darin seinen Grund, dass bei ersteren die Bewegungen der Atome im Molekül 
unabhängig von einer Temperaturerhöhung hervorgerufen werden, während im 
zweiten Fall die Temperaturerhöhung das Maassgebende ist. E. WIEDEMANN. 
Elemente. Der Begriff chemisches Element ist ein Ergebniss der inductiven 
Forschung der Neuzeit. Das was die sogen. älteren griechischen Philosophen, 
wie THALES, unter apyal verstanden, was ARISTOTELES mit der Annahme seiner 
vier ctovy£t bezeichnen zu kónnen glaubte, beruhte nicht auf sachlicher induc- 
tiver Erkenntniss und hatte mit unseren gegenwärtigen Vorstellungen über die 
Natur der chemischen Elemente nichts Gemeins 
Ansicht der Alchemisten, dass die Metalle aus »mercur und sulfur,« oder die- 
jenige von BASILIUS VALENTINUS und PARACELSUS, dass dieselben aus »mercur, 
sulfur und sal« bestehen. Allen diesen ältern Behauptungen war wohl die Vor. 
stellung gemeinsam, dass die Materie oder der Urstoff eigenschaftslos sei, dass 
die Eigenschaften (wie Farbe, Flüchtigkeit, Dichte) die wesentlichen Substanzen 
oder Elemente der Kórper darstellen, und dass durch eine Häufung oder den 
Zutritt dieser Eigenschaften die verschiedenen Kórper gebildet und umgewandelt 
werden können, — während wir gegenwärtig wissen, dass den verschiedenen 
faltige, gleichartige und verschiedenartige Eigen- 
asen dadurch bedingt, dass die 
ames, — ebensowenig wie die 
Elementarsubstanzen sehr mannig 
schaften zukommen. 
Es war der Engländer Rogrrr BOYLE 
Frage sich entschieden auf den naturwissenschaftlichen inductiven Standpunkt 
stellte. Gleich seinem Vorgänger, dem Flammländer van HELMONT (1577 —1644), 
welcher zuerst die Kohlensáure als ^Baz« von der Luft unterschied, bestritt er 
die Richtigkeit der aristotelischen wie auch der alchemistischen Elemente und 
zeigte, dass ihre Annahme nicht der Erfahrung entspreche. Er hob ferner mit 
Entschiedenheit hervor, dass die Chemie sich nicht mit den letzten metaphysischen 
Elementen oder Principien zu befassen habe, welcl 
geben seien, dass ihre Aufgabe in der Erforschung der näheren unzerlegbaren 
Bestandtheile bestehe und dass alle Substanzen, welche durch Zersetzung von 
anderen gebildet und nicht weiter chemisch zerlegt werden können, als chemische 
Elemente aufzufassen und zu bezeichnen seien, — man käme damit weiter, als 
mit den vagen aristotelischen und alchemistischen Elementen #) 
(1627 — 1691) der zuerst in dieser 
1e nicht erfahrungsgemäss ge- 
*) Kopp, Geschichte d. Chemie II, 274. BoyLE, The sceptical chymist, Vol. III, pag. 295. 
Have 
   
    
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
   
  
  
   
  
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
Sc 
fel 
eir 
Su 
De 
ab 
un 
die 
Lu 
wä 
Ph 
he 
Me 
ch 
vo: 
tat 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.