Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
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Erbium. 607 
Dazu kommt noch, dass im J. 1878 DELAFONTAINE (18) in dem unreinen aus 
dem Samarskit gewonnenen Didym in Folge der Beobachtung neuer Absorptions- 
streifen auf ein neues Element schloss, das er Decipium nannte. Später hat 
LECOQ DE BOISBAUDRAN (19) aus dem Samarskit ein Oxyd isolirt, dessen Spectrum 
charakteristische Absorptionsstreifen zeigte und das er Samarium nannte. Im J. 
1880 beschrieb MARIGNAC (10) zwei neue Oxyde, welche die Terbinerde begleiten 
und die er vorláufig Ya und Y nannte. Das Spectrum von Y$ war identisch 
mit dem des Samariums. Neuerdings hat DELAFONTAINE mitgetheilt, dass sein 
Decipium aus zwei Metallen bestehe, das eine giebt das Absorptionsspectrum 
des Samariums, für das andere von diesem verschiedene Metall behàált er den 
Namen Decipium bei. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass dieses Metall das Y« 
MARIGNAC'S ist. 
Als Resultat dieser schwierigen und verwickelten Untersuchungen ergiebt 
sich also, dass der früher als Yttererde bezeichnete Kórper ein Gemisch ist von 
eigentlicher Yttererde, Terbinerde, Holminerde, eigentlicher Erbinerde, Thulin- 
erde, Ytterbinerde, Scandinerde und eventuell noch Samarinerde und Decipinerde. 
Von diesen Oxyden sind Terbin-, Holmin-, Thulin- und Decipinerde noch 
nicht rein dargestellt worden. 
Zur Darstellung von Erbiumverbindungen bedient man sich am besten des Gadolinits. Das 
fein gepulverte Mineral wird durch Salzsiure oder Konigswasser in der Würme vollkommen 
zersetzt. Die Masse wird zur Trockne gebracht, um die Kieselsáure in unlóslichen Zustand 
überzuführen. Der Rückstand wird mit verdünnter Salzsäure ausgezogen und das Filtrat mit 
Oxalsäure gefällt. Der Niederschlag besteht aus den Oxalaten sämmtlicher Gadolinitmetalle und 
des Calciums, in Lösung bleiben Thonerde, Beryllerde und Eisen. Derselbe wird durch Glühen 
zersetzt und die Oxyde werden in Salpetersäure gelöst. Die Lösung wird bis zur Syrupdicke 
eingedampft, sodann wird Wasser zugesetzt und Kaliumsulfat bis zur Sättigung eingetragen. 
Dadurch scheiden sich die Ceritmetalle als Sulfate in Doppelverbindung mit Kaliumsulfat aus. 
Die Lösung enthält Erbium und die verwandten Metalle. Dieselben werden als Oxalate gefällt. 
Diese werden in Oxyde und weiter in Nitrate verwandelt. Die genaue Trennnng der Nitrate 
ist sehr schwierig sicher zu erreichen. Sie wird am besten nach der oben erwähnten Methode 
von BUNSEN nnd BaAHR ausgeführt, die wesentlich darauf beruht, dass das Erbiumnitrat sich in 
der Hitze leichter als das Vttriumnitrat unter Bildung von basischem Salz zersetzt und dasselbe 
schwer löslich ist, wührend basisches Vttriumnitrat namentlich von einer noch neutrales Salz 
enthaltenden Lósung reichlich gelóst wird. Man erhitzt das Nitratgemenge in einer Platinschale, 
bis die ersten rothen salpetrigen Dümpfe auftreten und verführt weiter, wie oben angegeben. 
Es scheiden sich aus der wüssrigen Lósung zunüchst Krystallisationen ab, die arm an Yttererde 
oder frei davon sind. Dieselben werden wiederum nach dem angegebenen Verfahren behandelt 
so lange, bis das aus der Lósung gefüllte Oxalat beim Glühen stets dieselbe Menge Oxyd liefert. 
Auch ist es nothwendig, die verschiedenen Fractionen im Spectroskop zu untersuchen. Scandin- 
erde scheidet sich zunüchst aus, dann folgen Vtterbin-, Thulin-, Erbin- und Holminerde. Die 
Lósungen, welche die Absorptionsstreifen der drei letzten Oxyde nicht mehr zeigen dürfen, ent- 
halten Didym, Lanthan, Samarium, Decipium, Terbium und vornehmlich Vttrium. 
AUER VON WELSBACH (20) hat dies Verfahren in sofern abgeündert, als er die Nitrate nicht 
durch Erhitzen zersetzt, sondern die siedende neutrale Lósung derselben mit den in Wasser 
suspendirten Oxyden versetzt. Es scheiden sich dann die wenig lóslichen basischen Nitrate aus. 
Das Erbium ist in metallischem Zustande nicht bekannt. 
Das Atomgewicht wurde von DELAFONTAINE (21) (1865) zu 1187, von CLEVE 
und HócruwD (8) (1873) zu 170'55, von HuMPIDGE und BURNEY (22) (1879) zu 
171:33 bestimmt. Diese Zahlen sind aber aus den oben angeführten Gründen 
nicht richtig. Zuverlässig ist die von CLEVE (15) (1880) mit reinem Material ge- 
wonnene Zahl 166:15, welche dem Erbium im periodischen System der Elemente 
    
  
    
  
  
   
   
   
   
     
   
   
   
   
  
   
   
   
  
  
   
   
   
  
   
  
  
   
   
   
    
   
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
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