Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

    
   
    
  
   
  
  
   
   
    
     
   
      
      
   
   
    
   
   
    
   
    
  
     
   
    
  
  
   
  
  
    
  
   
    
  
   
  
   
     
  
   
   
   
    
  
    
   
  
  
   
  
   
    
  
  
     
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Cyanverbindungen. 89 
wässriger Säure handelt, oder lässt den Dampf, falls wasserfreie Blausäure resultiren soll, zwei 
in Wasser von 300 tauchende Chlorcaleiumróhren passiren und sich dann in einer in Kilte- 
mischung stehenden Vorlage verdichten (95). 
Die so dargestellte Blausáure pflegt Spuren von Ameisensáure zü enthalten, die sie halt- 
barer machen. Durch Rectificiren über Magnesia kann sie davon befreit werden. 
Darstellung aus Cyankalium (96, 97). 
Die wasserfreie Blausäure ist eine farblose, leicht bewegliche, nicht sauer 
reagirende Flüssigkeit von betäubendem, an bittere Mandeln erinnerndem Geruch. 
Sie ist äusserst giftig. Das Einathmen geringer Mengen ihres Dompfes tódtet 
momentan. Spec. Gew. 07058 bei 7° ("6969 bei 18^, Siedep. 26:5". Schon 
durch die eigene Verdunstungskálte erstarrt die Blausäure zu einer prn 
Masse, die aus baumiórmig verüstelten Krystallen besteht. Schmp. —15". Ge- 
fundene Dampfdichte 0:0476 (Gav-Lussac), Brechungsindex für D ber 17° 
zz 1:963 (98). 
In allen Verhältnissen mischbar mit Wasser, Alkohol und Aether. Beim 
Mischen mit Wasser zeigt sich eine sehr erhebliche Temperaturerniedrigung und 
auffallenderweise trotzdem eine Contraction. Beide erreichen ihr Maximum bei 
gleichen Gewichtstheilen (also 2 Mol. CNH auf 3 Mol. H,O) (98). Dampf- 
tension der wässrigen Blausäure (98), Erstarrungspunkt wässriger Blausäure (Hy- 
drate?) (99), Verbrennungswärme der Blausüure, Würmeabsorption bei ihre1 
Bildung (41, 101), Neutralisationswirme (102). 
Chemisches Verhalten. Zersetzungen. Die wasserfreie Blausáure 
sowohl wie ihre concentrirte wässrige Lösung sind leicht entziindlich uud ver- 
brennen mit violetter Flamme. Beim Durchleiten durch schwach glühende Röhren 
C 
liefert sie wesentlich Wasserstoff und Dicyan neben etwas Kohle und Stickstoff 
(103). Beim Ueberleiten über rothglühendes Eisen zerfällt sie ganz in ihre Ele- 
mente (GAv-LussAC) Durch anhaltendes Erhitzen auf 100? wird die wasserfreie 
Blausäure in eine feste, schwarze Masse verwandelt, die beim Erhitzen Ammoniak 
und Cyanammonium ausgiebt (104). Auch in der Kälte ist die wasserfreie oder 
concentrirte wáüssrige Blausáure wenig haltbar. Sie zersetzt sich bald (nach 
GAUTIER (99), indess nur, wenn Spuren von Ammoniak zugegen sind) unter Ab- 
scheidung einer braunen Substanz. Bei Gegenwart von Wasser wird daneben 
ameisensaures Ammoniak, bei Gegenwart von Alkalien oder Cyankalium Tricyan- 
wasserstoff gebildet. (S. unten.) Schon sehr geringe Mengen von Mineralsáuren 
oder von Ameisensáure machen die Blausáure viel haltbarer. 
Starke, mit etwas Schwefelsäure versetzte Blausäure wird durch den elek- 
trischen Strom in Kohlensäure und Ammoniak zerlegt (105). Kaliumpermanganat 
wirkt nur in alkalischer Lósung oxydirend (106). Mit Wasserstoffsuperoxyd addirt 
sich die Blausáure zu Oxamid (107). Chlor bildet mit wässriger Blausáure Cyan- 
chlorid, mit wasserfreier im Sonnenlicht Cyanurchlorid. In alkoholischer Lösung 
entsteht eine feste, krystallisirbare Verbindung C,H,.,CIN,O, — (CIT, O-CO:- 
NH),-CH-CH,CI (108). Durch Einwirkung von Zink und Salzsäure (109, 110), 
sowie beim Ueberleiten eines Gemenges von Blausáure und Wasserstoff über 
auf 100? erhitztes Platinschwarz (111), entsteht Methylamin. Bei starkem Er- 
hitzen mit Jodwasserstoff wird Methan nnd Ammoniak gebildet (57). Mit con- 
centrirten Mineralsiuren (115), sowie mit siedenden Alkalilaugen zersetzt sich 
die Blausiure unter Wasseraufnahme in Ameisensäure und Ammoniak. Durch 
Einwirkung höchst concentrirter Salzsäure in der Kälte kann Formamid erhalten 
werden (142). Mit Alkoholen und Salzsäure entstehen die betreffenden Ameisen- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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