Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 4. Band)

   
mpirischen 
t man leb- 
Hülfe von 
(Tournant- 
ischrothöl« 
Isáure dar- 
iuren  ent- 
t. 
einerseits 
Farbe zu- 
chem Kuh- 
r Wirkung, 
je Echtheit 
rkalk, und 
st, entsteht 
zarin. Für 
Nitrobenzol 
d Salpeter- 
' ein rothes 
ent ausser- 
efunden. Es 
; mit Braun- 
iartiges Roth. 
chlorsaurem 
wird jedoch 
Es erzeugt 
rin erzeugte. 
n Werth. 
ıöherer Tem- 
othes Violett. 
'end sich die 
:'hmelzen der 
oxydirender 
hen Alizarins 
vermeiden. 
isch durch 
lt. 'Thon- 
is Alizarin- 
Fermente. 95 
blau hat die Erwartungen, welche man von seiner technischen Verwendung als 
Farbstoff hegte, nicht befriedigt. Es scheint, als ob die Schwierigkeiten, welche 
sich mit seiner Application auf der Zeugfaser verbinden, zu bedeutend sind. 
Diese Schwierigkeiten sind einigermaassen überwunden worden durch die 
Herstellung einer Verbindung des Farbstoffs mit saurem schwefligsaurem Natron. 
Diese Verbindung, welche durch einfaches Lósen des Alizarinblaus in concen- 
trirter Natriumbisulfitlósung entsteht, wird beim Erhitzen unter Abscheidung von 
Alizarinblau zersetzt. Man druckt dieselbe mit Eisen-, Thonerde- oder Chrom- 
oxydsalzen gemengt auf. Durch Dümpfen der bedruckten Zeuge wird das Alizarin- 
blau in Freiheit gesetzt, und fixirt sich jetzt in Form seines Metalllacks auf der 
Faser. Diese Bisulfitverbindung kommt unter der Marke Alizarinblau S in den 
Handel (8). 
Anhang zu den organischen Farbstoffen. 
Durch Einwirkung von Schwefelnatrium auf alle möglichen organischen Sub- 
stanzen (Sägemehl, Kleie, Faeces) bei ziemlich hoher Temperatur erhielten 
CROISSANT und BRETONNIERE (9) eigenthümliche schwefelhaltige Farbstoffe. Die- 
selben sind saurer Natur, lösen sich in Alkalien und. werden daraus durch Säuren 
abgeschieden. Die Körper besitzen die Eigenschaft, Baumwolle direkt anzu- 
färben, sie bilden jedoch auch mit vielen Metallsalzen schwer lösliche Lacke, 
deren Nüance je nach der Natur des Metalls verschieden, in allen Fällen aber ein 
unbestimmtes Grau oder Braun ist. Trotz ihres unangenehmen Geruchs finden 
die Produkte einige Verwendung in der Färberei. Man färbt die Baumwolle 
direkt im alkalischen Bade. Durch eine Passage von verdünnter Säure, Kalium- 
bichromat oder Kupfersulfat erhielt man verschieden nüancirte, sehr licht- und 
seiferechte Färbungen. 
Der auf ungebeizter Baumwolle fixirte Körper besitzt die bemerkenswerthe 
Figenschaft, ähnlich wie die Gerbsäure, das Auffarben basischer Farbstoffe zu 
vermitteln, mithin selbst wie eine Beize zu wirken. 
Fuchsin, Methylenblau, Malachitgrün etc. fixiren sich leicht auf der mit 
obigen Körpern gefärbitenBaumwolle und können daher als Nüancirungsmittel dienen. 
Die Produkte kommen unter dem Namen Cachou de Lavai in den Handel. 
E. Kopp (9) erhielt ähnliche Produkte durch Schmelzen von Natriumacetat mit 
schwefel. 
Mit dem Namen Kanarin wird ein Produkt bezeichnet, welches durch Be- 
handlung von Rhodankalium mit Kaliumchlorat und Salzsäure oder mit Brom 
entsteht, Dasselbe ist vielleicht identisch mit dem bereits von LIERIG und von 
WOHLER untersuchten Pseudosulfocyan (vergl. d. ‘Art. Cyanverbindungen). 
Das Kanarin färbt aus seiner alkalischen Lösung Baumwolle ohne Beize an. 
Die erzielten Färbungen sind schön gelb und ziemlich beständig (10, 11). 
Das auf Baumwolle fixirte Kanarin zeigt eine ähnliche Verwandtschaft zu den 
basischen Anilinfarbstoffen, wie die zuletzt beschriebenen Schwefelkörper (11). 
In der Färberei findet der Körper eine beschränkte Verwendung. 
R. NIETZKI. 
Fermente,") Enzyme. Die Vorstellung von »Fermenten« oder von Kórpern, 
welche in Berührung mit anderen eine Umwandlung, Gáhrung, Gasentwicklung etc. 
  
  
*) Abkürzung: Th. J. — MaALYv's Jahresbericht üb. die Fortschritte d. Thierchemie (Wiesbaden). 
1) W KÜHNE, Unters. phys. Inst, Heidelbcrg 1 (1878), pag. 291. 2) C. FLÜcGE, Handbuch der 
Hygiene und Gewerbekrankheiten von PETTENKOFER u. ZIEMSSEN, I. Th., 2. Abth., Leipzig 1883. 
  
  
  
    
    
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
   
  
   
  
  
    
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
   
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.