Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 4. Band)

   
'asser aus- 
rerdiinnten 
13H; 807 
, es bildet 
Gleichung 
träglichen 
'sprodukts 
"ines Gly- 
kers wird 
welchem 
rt werden 
rd indess 
' Wasser- 
ersuchte 
Zucker- 
ligenin- 
morphe 
xlycosid 
'e eben- 
lat ein 
rch die 
Helicin 
instlich 
ht (16). 
indung 
ing hat 
us dem 
(105) 
O, den 
genau 
de das 
nenten 
Stärke, 
1ervor, 
nspro- 
sise in 
itsüch- 
deren 
imung 
le als 
UNNER 
phyll- 
den 
Glycoside. 435 
grünen, ganz unreifen Früchten ein sehr verbreitetes Glycosid, die Glycobernstein- 
sáure, oder vielleicht mehrere dieser ühnliche Glycoside sich vorfinden, und dass 
jene Glycobernsteinsáure bei der Reife der Früchte aus diesen verschwindet, 
während sie sich in den Blättern erhält. Es liegt danach nahe, die Glycobern- 
steinsäure und ähnliche Glycoside zu den ersten Assimilationsprodukten zu 
rechnen. Für diese Auffassung scheint es auch zu sprechen, dass der Glycosid- 
gehalt etiolirter Kressepflänzchen rasch zunahm, als die genannten Beobachter 
dieselben am Licht ergrünen liessen. Da aber andererseits die etiolirten 
Pflinzchen, obgleich aus glycosidfreiem Samen gezogen, immerhin auch schon 
glycosidhaltig waren, und da ferner Glycobernsteinsáure auch in Pilzen, also in 
überhaupt nicht assimilirenden Pflanzen gefunden wurde, so ist es sicher, dass 
die Glycoside jedenfalls nicht ausschliesslich als Assimilationsprodukte vorkommen, 
sondern als Produkte des Stoffwechsels aus Reservestoffen entstehen kónnen. 
Dass aber gewisse Glycoside auch zu den ersten wahrnehmbaren Assimilations- 
produkten zu zählen sind, wird durch die Untersuchungen von BRUNNER und 
CHUARD immerhin wahrscheinlich gemacht. Man wird freilich hierbei weniger 
an die schon längst bekannten, nur in einzelnen Pflanzen vorkommenden und für 
diese charakteristischen Glycoside zu denken haben, als an bisher übersehene 
Glycoside von sehr allgemeiner Verbreitung, wie ein solches in der Glyco- 
bernsteinsäure bekannt geworden ist. 
Zu den Glycosiden sind vielfach auch solche Körper gerechnet worden, 
welche anstatt des Zuckers andere Verbindungen, namentlich Phloroglucin, als 
Spaltungsprodukte liefern. HLASıwETZ (18) theilte nach der Natur der Spaltungs- 
produkte die Glycoside ein in eigentliche Glycoside, Phloroglucide, Phloroglyco- 
side, Gummide, Mannide und stickstoffhaltige Glycoside. 
Hier sollen in alphabetischer Reihentolge diejenigen Verbindungen be- 
sprochen werden, welche bei der Spaltung wirkliche Zuckerarten oder diesen 
Zuckerarten nahe verwandte Körper (Isodulcit u. s. w.) liefern. Ausgenommen 
sind die Gerbsäuren, welche freilich grossentheils beim Kochen mit verdünnten 
Säuren ebenfalls Zucker liefern, aber wegen ihres in mehrfacher Beziehung eigen- 
artigen Charakters (vergl. pag. 343 u. f.) in einem besonderen Artikel behandelt 
worden sind. 
Achillein. Mit diesem Namen ist zuerst von ZANON (19) eine aus Achillea 
millefolium 1. erhaltene gelbbraune, amorphe Masse bezeichnet worden. PLANTA 
(zo) glaubt dies Achillein in reinem Zustande isolirt zu haben. Er erhielt es 
nicht nur aus À. millefolium, sondern auch aus A. moschata JACQ. In letzterer 
Pflanze soll es von einem eigenartigen, in kaltem Wasser kaum löslichen Bitter- 
stoff, dem Moschatin, begleitet sein. 
PLANTA’s Achillein (C4 H4 ,N,O,,?) war eine spróde, amorphe, zerfliessliche, 
braunrothe Masse von stark bitterem Geschmack und deutlich alkalischer Reak- 
tion, beim Erhitzen mit Natronkalk Ammoniak entwickelnd. Es soll zugleich 
Alkaloid und Glycosid sein, ndmlich durch anhaltendes Kochen mit verdünnter 
Schwefelsäure in Zucker und ein in Wasser unlösliches, in Alkohol schwer lös- 
liches, dunkel rothbraunes Pulver, das Achilletin (C,;H,,NO,?) gespalten 
werden, unter gleichzeitiger Erzeugung von Ammoniak und einer fliichtigen, aro- 
matisch riechenden Substanz. 
Die Einheitlichkeit der von PLANTA beschriebenen Körper ist mit Recht an- 
gezweifelt worden (21). 
Acorin. Fin von Faust (22) aus dem Rhizom von Acorus calamus L. ge- 
28* 
      
   
    
    
  
  
   
    
   
   
    
   
   
   
    
   
   
   
    
    
   
  
  
  
  
  
  
    
    
   
     
   
     
    
     
   
  
    
    
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.