Handworterbuch der Chemie.
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krystallisirbare Glycose und Fraxetin: C,,H,,0,, + H4,0 — C,H,,0,
Xr C,0H40; (296).
' Fraxetin, C,,H,O, (293. 296). Spaltungsprodukt des Fraxins, nach ROCHLEDER (296)
auch eines, das Aesculin und Fraxin in der Rosskastanienrinde begleitenden, dritten Glycosids von
der Formel C;,H,,O,.. Das Fraxetin krystallisirt aus Alkohol in farblosen (293) oder gelben (?)
(296) Tafeln, die sich erst in etwa 10000 Thln. kaltem, in 300 Thln. siedendem Wasser, etwas
leichter in Weingeist, nur wenig in Aether lösen. Es schmilzt erst bei der Schmelzhitze des
Zinns zu einer krystallinisch erstarrenden Flüssigkeit. Sublimirbar (296) (?). Eisenchlorid giebt
eine grünlich blaue Fáürbung, Ammoniak und kohlensaure Alkalien färben gelb. Kohlensaure
alkalische Erden bewirken die Ausscheidung von grün fluorescirenden Niederschlägen.
Gastrolobin. Angeblich in den Blättern und jungen Zweigen von Gustrolobium
bilobum enthaltenes Glycosid (299).
Gentiopikrin, Cy,H,,0,,. Bitterstoff der Enzianwurzel (von Gentiana lutea L.)
Darstellung. Das mit 7/0 procentigem "Weingeist bereitete Extract der frischen Wurzel
wird in drei Theilen Wasser gelóst, die Lósung zweimal mit Thierkohle behandelt und die mit
kaltem Wasser gewaschene und getrocknete Kohle mit starkem Alkohol ausgekocht. Man
destillirt den Alkohol ab, mischt den syrupfórmigen Rückstand mit dem halben Volumen Wasser,
digerirt die vom ausgeschiedenen Harz abfiltrirte Flüssigkeit mit Bleioxyd, entbleit das verdünnte,
heisse Filtrat durch Schwefelwasserstoff und verdunstet zum Syrup. Wird dieser mit Aether
durchgeschüttelt, so erstarrt er nach einiger Zeit zu einer Krystallmasse, die aus heissem Wasser
unter Zusatz von etwas Thierkohle umkrystallisirt wird.
Den ursprünglich von der Kohle nicht aufgenommenen Theil des Gentiopikrins kann man
durch Verdampfen der mit Bleiessig ausgefällten und entbleiten Flüssigkeit, Aufnehmen in Wein-
geist, Zusatz von Aether und Verdunsten der ütherweingeistigen Lósung gewinnen.
9 Kilo frische Enzianwurzel liefern 4 Grm. des Bitterstoffs.
Farblose Nadeln von starkem, rein bitterem Geschmack, bei 120—125?
schmelzend, leicht lóslich in Wasser, schwer in absolutem Alkohol, gar nicht in
Aether. Kalte concentrirte Schwefelsäure giebt eine farblose Lösung, die beim
Erwärmen schön carminroth wird. Das Gentiopikrin reducirt in der Hitze ammonia-
kalische Silberlösung, aber nicht die alkalische Kupferlösung. Durch Kochen
mit verdünnter Schwefelsäure, Salzsäure oder Oxalsäure wird es in Gentiogenin
und einen gährungsfähigen Zucker gespalten.
Das Gentiogenin, C,4H,50;, ist ein amorphes, gelbbraunes, in kaltem Wasser wenig
lôsliches Pulver.
Gerbsáuren. S. den besonderen Artikel.
Globularin, C,,H,,O,,? Aus den Blättern von Globularia Alypum L. von
WALZ (3or) isolirter Bitterstoff. Weisses, amorphes, in Wasser und Weingeist
lóshches, in Aether unlösliches Pulver. Es wird durch verdünnte Säuren in Zucker
und ein harzartiges Gemenge von Globularetin, C, ,H,,0;, und Paraglobu-
laretin, C,4,H,,O0,, gespalten.
Glycobernsteinsáure, C;H,,0,(C,H,O,),. Dieses bisher nicht isolirte und
auch künstlich nicht dargestellte Glycosid kommt nach BRUNNER und CHUARD
(606) in unreifen, sauren Früchten vor (Stachelbeeren, Johannisbeeren, Aepfeln,
Pflaumen, Kirschen, Bananen u. s. w.) und scheint überhaupt im Pflanzenreich
ganz allgemein verbreitet zu sein, — zum Theil vielleicht von anderen, ihm nahe
verwandten Glycosiden begleitet oder durch sie vertreten. Es ist die Ursache
von der bereits länger bekannten Erscheinung (608), dass von dem Saft der ent-
sprechenden Pflanzentheile Jod unter Entfärbung aufgenommen wird. Das dabei
entstehende Jodderivat des Glycosids wird schon bei der Fällung durch basisch
essigsaures Blei in Monojodbernsteinsäure und eine Glycose (anscheinend ge-
wöhnliche Dextrose) gespalten (606). Nach der jodentfärbenden Wirkung der
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