Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 4. Band)

   
u 3 und 
idem sie 
)), durch 
gl. (510, 
te (508). 
mpft die 
npft das 
rch Um- 
iuppen 
rismen 
Gew. 
[459 
leicht 
Aether 
Salicin 
It sich 
tin (2) 
(511). 
rother 
licher, 
wird 
(508), 
(520), 
Ösung 
t man 
zenins 
Die 
(518). 
e und 
iáchst 
' und 
sáure 
527). 
stoff- 
Ein 
enin, 
lukte 
vobei 
ver- 
ehyd 
g mit 
?ssig- 
Glycoside. 497 
Monochlorsalicin, C,3H,,ClO, + 2H,0. Durch Einwirkung von Chlor auf einen 
Brei aus ] Thl. Salicin und 4 Thln. Wasser erhalten (508). Lange, seideglinzende Nadeln von 
bitterem Geschmack, löslich in Wasser und Alkohol, unlóslich in Aether. Mit róthlicher Farbe 
löslich in concentrirter Schwefelsäure. Es wird durch Emulsin in Glycose und Chlorsaligenin 
gespalten. Beim Kochen mit verdünnten Säuren entsteht neben Glycose eine harzige Masse 
(Chlorsaliretin?) 
Dichlorsalicin, C,5H,,Cl,0; 4- H,O, entsteht bei weiterer Einwirkung von Chlor auf 
die vorige, in etwas Wasser suspendirte Verbindung (508). Lange, seideglänzende Nadeln, kaum 
löslich in kaltem, wenig in heissem Wasser, leicht in Alkalien, ziemlich leicht auch in Alkohol, 
unlóslich in Aether. Wird durch Emulsin in Glycose und Dichlorsaligenin gespalten. Con- 
centrirte Schwefelsäure löst ohne Färbung. 
Trichlorsalicin, C, 5H, 5 C1,07 + H,0, wird durch Einwirkung von Chlor auf die 
vorige, in Wasser vertheilte Verbindung bei 80° unter Zusatz von Marmor erhalten (508). 
Krystallisirt aus verdünntem Weingeist in gelblichen Nadeln. Selbst in siedendem Wasser sehr 
wenig löslich. Wird durch Emulsin nur sehr langsam gespalten. 
Bromsalicin, C,,H,,BrO, 4- 2H,O, scheidet sich aus, wenn eine Lósung von Salicin 
in 20 Thln. Wasser bis zur bleibenden Gelbfärbung mit Brom versetzt wird (529). Es krystal- 
lisirt aus Wasser in langen, vierseitigen Prismen von bitterem Geschmack, die bei 1109 wasser- 
frei werden, bei 160? schmelzen und sich bei etwa 200? zersetzen. Durch Emulsin wird es in 
Glycose und Bromsaligenin gespalten. In der Wárme wirkt Brom weiter substituirend. 
Tetráthylsalicin, C,,H,,(C,H,),O,, scheint die terpentinartige Flüssigkeit zu sein, 
welche durch Einwirkung von Aethyljodid auf Salicinblei erhalten wird (519, 530). 
Tetracetylsalicin, C,,H,,(C,H4,O0),O,, entsteht beim Erwürmen von Salicin mit 
überschüssigem Acetylchlorid oder Essigsäureanhydrid. Es krystallisirt aus heissem Alkohol in 
farblosen, glänzenden Nadeln, kaum löslich in Wasser, wenig in Aether und in kaltem, aber 
leicht in heissem Alkohol (530), vergl. (510). 
Tetracetylchlorsalicin, C,,H,,CI(C,H,O),O,, durch Erhitzen des Chlorsalicins mit 
Essigsáureanhydrid erhalten. Unlôslieh in Wasser. Aus heissem Alkohol in farblosen Prismen 
krystallisirbar (530). 
Populin (Benzoylsalicin), C4 ,H. ,O, -- 2H4,0 — C,,H,;(C;H50)0, + 2H,0. 
1830 von BRACONNOT (503) neben Salicin in der Rinde und reichlicher in den 
Blättern von Fopulus tremula L. aufgefunden. Es kommt auch in Rinde und 
Blättern von anderen, aber nicht von allen Pappelarten vor (503, 542, 543), SO- 
wie in den Blattknospen von Populus nigra, P. pyramidalis und P. monilifera 
(531), vergl. (539), anscheinend stets begleitet von Salicin. PIria stellte 1852 die 
Zusammensetzung fest, erkannte das Populin als Benzoylsalicin und führte es in 
Salicin über (540). Scnrrr stellte es 1869 künstlich aus Salicin dar (530). 
Gewinnung. Man kocht die Blätter der Zitterpappel mit Wasser aus, füllt mit basisch 
essigsaurem Blei und verdampft das durch Schwefelwasserstoff entbleite Filtrat zum dünnen 
Syrup, worauf beim Erkalten das Populin sich als voluminóse, krystallinische Masse abscheidet. 
Es wird ausgepresst und unter Zusatz von Thierkohle aus der l60fachen Menge siedenden 
Wassers umkrystallisirt (530). 
Aus Salicin wird das Populin (neben Di- und Tetrabenzoylsalicin) gewonnen durch Zu- 
sammenschmelzen mit Benzoesäureanhydrid oder durch Behandeln mit Benzoylchlorid bei 
schliesslich 80? (530). Man kann ferner das Salicin zu Helicin oxydiren, dieses durch Benzoyl- 
chlorid in Benzoylhelicin überführen und auf letzteres Natriumamalgam einwirken lassen (530). 
Aus sehr kleinen Krystallnadeln bestehendes, leichtes, weisses Pulver von 
süssem Geschmack. Bei 9° in 1896 Thin. (509), bei 100° schon in 70 Thin. 
(503), vergl. (530), Wasser löslich, so dass die heiss gesättigte Lösung zu einem 
Brei erstarrt. Bei 15° lôslich in 100 Thln. absolutem Alkohol (541). Fast un- 
löslich in Aether. Concentrirte Essigsäure und mässig verdünnte Mineralsäuren, 
ebenso verdünnte Alkalien lósen es reichlich (503). Es ist linksdrehend, und 
LADENBURG, Chemie. IV. 32 
     
  
  
    
   
  
    
   
   
   
    
   
   
  
     
    
   
   
   
   
     
   
  
   
  
    
  
   
   
  
  
   
   
   
    
   
    
  
      
    
  
   
   
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.