Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 4. Band)

90 Handwörterbuch der Chemie. 
Fällung mit Soda abgeschieden und schliesslich aus ziemlich concentrirter Salpeter- 
säure in Form des schwer löslichen Nitrats krystallisirt. 
Dem Chrysanilin kommt nach HorMANN (41) die Formel C4,H,;N, zu. Die 
Untersuchungen von FISCHER und KÖRNER (41) machen es jedoch wahrscheinlich, 
dass im rohen Chrysanilin zwei homologe Basen, C,,H, ;N, und C,,H,;N;, vor- 
handen sind. Wenigstens lassen sich die Analysen von HOFMANN mit der von 
den letztgenannten Chemikern aufgestellten Formel C,4,H,,N, nicht mehr in 
Einklang bringen. 
Das Chrysanilin, C;,,H,;N, (41) bildet, aus seinen Salzen durch Alkali 
abgeschieden, ein hellgelbes, dem gefillten Bleichromat áhnliches Pulver. Es 
ist. kaum löslich in Wasser, leicht löslich in Alkohol, Benzol und Aether. Die 
Lösung in letzteren Lösungsmitteln zeigt eine gelbgrüne Fluorescenz. Mit Säuren 
bildet das Chrysanilin zwei Reihen von Salzen, welchen sämmtlichen eine gelbe 
bis gelbrothe Färbung zukommt. Mit Ausnahme des Pikrats und des Jodhydrats 
sind dieselben in Wasser ziemlich löslich, in einem Säureüberschuss jedoch 
schwer löslich. Die zweisäurigen Salze werden durch Wasser meist in die ein- 
säurigen und in freie Säure zerlegt. 
Nitrat, C,,IH,,;N,HNO,, orangegelbe Nadeln, in kaltem "Wasser schwer, in heissem 
ziemlich leicht löslich. Salpetersüure scheidet aus der Lósung das zweisaurige Nitrat ab. 
C,,H4,;N,(HNO,),, in orangegelben, sternfórmig gruppirten Nadeln ab. Das Chrysanilin 
verträgt ohne Veränderung zu erleiden eine Behandlung mit ziemlich concentrirter Salpetersäure. 
Unreines Chrysanilin löst sich leicht in concentrirter Salpetersäure, und bei längerem Stehen 
dieser Lösung scheidet sich daraus das Nitrat krystallinisch ab. 
C9 911, 7N,HCI und C,,H, 1 N,(HCI),, sind leichter läslichn als die entsprechenden Nitrate. 
Pikrat, C,,H, ;N,2C,H,(NO,)HO -4-HO, rotne, in Wasser unlósliche, in Alkohol schwer 
lósliche Nadeln. 
Trimethylchrysanilin, C,,H, ,(CH,);N,. 
Dijodidhydrat, C,,H,,(CH,),N,(H]J),. Durch fünfstindiges Erhitzen von Chrysanilin 
Jodmcthyl und Methylalkohol auf 1009. Orangerothe, in heissem Wasser lósliche Nadeln. Durch 
Versetzen der heissen Lösung mit Ammoniak scheidet sich das Monojodhydrat, 
C,,H,,(CH,),N,H], in gelben Nadeln aus. Silberoxyd setzt aus diesen Jodiden das Trimethyl- 
chrysanilin in Freiheit. Es bildet mit den meisten Süuren leicht lósliche Salze. 
C,,H,,(CH,),N,(HCD,PtCl,, gelbe, verfilzte Nadeln. 
Bei analeger Behandlung mit Jodáthyl entstehen aus dem Chrysanilin den obigen Kórpern 
entsprechende Aethylderivate. 
Auch Amylderivate sind dargestellt worden. 
Chrysanilin, C,4H,,N, (42). Wurde von FiscHER und KÖRNER aus dem 
Chrysanilin des Handels dargestellt. 
Die Base krystallisÀirt aus Benzol in sternfórmig gruppirten, goldgelben 
Nadeln, welche 1 Mol. Krystallbenzol enthalten und dieses beim "Trocknen ver- 
lieren. Schmilzt über 200? und destillirt theilweise unzersetzt. 
Chrysophenol, C,,H,,N,0 (42). Entsteht, wenn obiges Chrysanilin mit 
concentrirter Salzsáure im Rohr auf 180? erhitzt wird. 
Kleine, gelbrothe Nadeln, bildet einerseits mit Sáuren Salze, zeigt anderer- 
seits gegen Alkalien das Verhalten einer schwachen Sáure. Es lóst sich in 
Natronlauge zu einer hellgelben Flüssigkeit und wird daraus durch Neutralisation 
mit Sáuren als rothgelber Niederschlag abgeschieden. 
Das Chrysanilin, C,,H,;,N3, wird durch salpetrige Säure in eine Diazo- 
verbindung übergeführt, welche beim Kochen mit Alkohol in Phenylacridin, 
C,9Hy,3N, tibergeht. 
       
  
    
  
    
     
   
  
  
   
     
     
    
   
  
     
    
    
   
   
   
   
   
   
    
   
   
     
   
   
   
  
    
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