Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

122 Handwörterbuch der Chemie. 
erwärmt weich und klebrig werden und einen durchdringenden Geruch verbreiten, 
der an gelbe Rüben erinnert. Der Geschmack ist scharf terpentinartig. Mit 
Wasser bildet das rohe Harz eine gelbliche Emulsion. Weingeist löst es nur un- 
vollkommen. 
In 100 Thin. enthält es 6 Thle. ätherisches Oel, 67 Thle. Harz, 19 Thle. 
Gummi und 8 Thle. fremde Substanzen (66). Das farblose ätherische Oel, C, 9H, ç» 
ist dem Terpentinöl isomer, siedet bei 170° (67), spec. Gew. 0:884. Dreht die 
Polarisationsebene um 9:1?—10:3? nach rechts (68). Mit Salzsáuregas gut be- 
handelt giebt es eine krystallinische Verbindung. 
Destillirt man das Galbanum mit Wasser, lóst den Rückstand in Kalkmilch 
und fällt die Lösung mit Salzsäure, so scheidet sich das Harz in amorphen, weiss- 
gelben Flocken ab. Dasselbe schmilzt in der Wärme und löst sich leicht in 
Kalkmilch, Alkohol und gewöhnlichem, nicht aber in absolutem Aether. Seine 
Formel ist C,,H,,O, (69) Die Produkte seiner trockenen Destillation sind 
Wasser, ein dunkelblaues Oel (7o) und Krystalle von Umbelliferon (71). 
Letztere bilden sich auch, wenn eine mit Salzsáuregas gesáttigte, alkoholische 
Lósung des Harzes auf 100? erhitzt wird (69). Das blaue Oel hat die Formel 
C,oH;,0 und siedet bei 289° Es ist dem Kamillenól in allen Eigenschaften 
ühnlich (70) In der Kalischmelze werden Resorcin, Oxalsäure und flüchtige 
Fettsäuren gebildet (72). GOLDSCHMIDT fand bei derselben Operation in einer 
marokkanischen Sorte neben Resorcin eine Säure, C,,H,00ç (73). Bei der Oxy- 
dation des Harzes mit Salpetersäure entsteht Styphninsäure (14). 
Guajakharz. Die Stammpflanze dieses Harzes ist das Guajacum officinale, 
einer in West-Indien heimischen Zygophyllee. Es fliesst zum Theil freiwillig aus, 
wird aber entweder durch Erwärmen der angebohrten Stämme oder durch Aus- 
ziehen des Holzes und der Rinde mit Weingeist im Grossen gewonnen. Hasel- 
bis wallnussgrosse Stücke, zuweilen auch grössere, unregelmässige Stücke, die 
äusserlich grünlichgrau, im Inneren gelb oder rothbraun sind. In dünnen Schichten 
sind sie durchsichtig, hart und spröde, von glasglänzendem, muscheligen Bruch, 
Der Geschmack zuerst süsslich bitter, später scharf und kratzend. Spec. Gew. 1:20 
bis 1:928. Schmp. 859. Das Harz ist in Wasser unlóslich, sehr leicht lóslich 
in Alkohol, Aceton, Amylalkohol, kaustischen Alkalien, Chloroform und Kreosot. 
Aether löst es nicht vollstándig, noch weniger Terpentinól. 
In 100 Thln. des Harzes sind enthalten: 10 Thle. Guajakharzsäure, Cp Ha 6045 
Guajaconsáure, C,,H,,0,, eine geringe Menge Guajaksáure, 10 Thle. Guajak- 
betaharz, C,,H,,0, oder C,,H,,0,, ein indifferentes in Aether unlósliches, in 
Alkohol leicht lósliches Harz, welches bei 200? schmilzt(74). Ferner ein krystal- 
lisirbarer, gelber Farbstoff, das Guajakgelb, etwas Gummi, anorganische Substanzen 
und Holzfragmente. 
LANDERER hat eine Substanz, das Guajacin gefunden, welche sich beim längeren 
Stehen einer alkoholischen Guajaklösung in weissen Nadeln ausgeschieden hatte 
(75). Das Guajakharz oxydirt sich leicht und nimmt dann eine grüne oder blaue 
Farbe an, welche durch Reduction wieder verschwindet. 
An der Luft tritt die blaue Färbung langsam ein, am schnellsten im violetten 
Licht. Im Focus des gelben Lichts tritt Reduction zur ursprünglichen gelben 
Farbe ein. 
Ozon (76), Chlor, Brom, Jod, Salpetersäure, Chromsäure, metallische Hyper- 
oxyde bläuen eine alkoholische Läsung des Harzes (1:100). Da die Chromsäure 
eine sehr intensive Färbung hervotruft, so wird diese zum Nachweis jener benutzt 
        
   
   
   
  
   
   
  
   
  
   
  
   
  
   
  
   
   
  
   
   
  
   
  
   
  
   
  
    
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
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