Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

   
   
  
   
   
  
   
    
   
   
   
   
    
  
  
    
  
  
   
   
   
   
  
    
  
   
   
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
     
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Harnsáuregruppe. 7 
erkennt man rhombische Tafeln und prismatische Krystalle [Abbildungen s. (62)]. 
Spec. Gew. 1:855—1:893 (68). Wenn sich die Harnsáure langsam aus sehr ver- 
dünnten, kalten Lósungen abscheidet, so bildet sie gróssere, dendritenfórmig ver- 
wachsene Krystalle, die 2 Mol. Wasser enthalten. Nach FRITZSCHE ist jede aus 
verdünnten, kalten Lósungen gefüllte Harnsáure wasserhaltig, verliert aber ihr 
Krystallwasser schon bei gewóhnlicher Temperatur um so leichter, je kleiner 
die Krystalle sind (63). 
Die Harnsäure lôst sich in 1800—1900 Thin. siedendem Wasser, erst in 
14000—15000 Thin. Wasser von 20° (64). Sie ist ganz unlóslich in Alkohol 
und Aether. Salzsäure lôst sie etwas reichlicher, als reines Wasser. Verhältniss- 
mässig reichlich wird sie von warmem Glycerin gelöst (0774 Thle. von 100 Thln.), 
aus welchem sie beim Stehen an der Luft zum Theil in würfelartigen Krystallen 
abgeschieden wird (65, 67). Auch Mannit erhöht die Löslichkeit (67). Lösungen 
von Salzen, wie NaCl, LiCl, SO,Na,, welche durch die Harnsäure nicht zersetzt 
werden, nehmen diese nicht reichlicher auf, als reines Wasser (66). Dagegen 
wird sie reichlicher gelöst von kohlensauren und doppelt kohlensauren Alkalien, 
von Borax, von gewöhnlichem phosphorsaurem Natrium (67) besonders reichlich, 
wegen der Leichtlöslichkeit des harnsauren Lithiums, von kohlensaurem Lithium 
(67, 66), welches deshalb als Heilmittel bei krankhaften Haınsäureausscheidungen 
Verwendung findet. Von concentrirter Schwefelsäure wird die Harnsäure unter 
Bildung krystallisirbarer Verbindungeu (s. unten) leicht geldst und durch Wasser- 
zusatz unveründert wieder ausgeschieden (69—71). 
Verbrennungswürme s. (72, 73). 
Reactionen. Wird Harnsüure mit etwas mássig concentrirter Salpetersdure 
auf dem Wasserbade zur Trockne verdampft, so hinterbleibt ein zwiebelrother 
Rückstand, der mit Ammoniak eine tief purpurrothe Flüssigkeit giebt. (Murexid- 
probe) (74, 6). Durch Zusatz von Alkalien oder kohlensauren Alkalien wird die 
purpurrothe Farbe in Violett verwandelt. 
Kohlensaures Silber wird durch Harnsäure schon in der Kälte sofort reducirt. 
Betupft man mit einer Lôsung von Harnsäure in kohlensauren Alkalien ein mit 
Silberlósung benetztes Papier, so entsteht ein schwarzer oder bei Anwendung 
von sehr geringen Spuren Harnsäure ein brauner oder gelber Fleck, der selbst 
bei einer 54, proc. Lósung der Harnsáure noch erkennbar ist (75). 
Für die Abscheidung kleiner Mengen Harnsáure aus Organen oder ganzen Thieren, 
z. B. Insekten, lässt sich der Umstand verwerthen, dass Harnsáure aus wüssriger Lósung nicht 
durch Bleizucker, wohl aber durch Bleiessig gefállt wird. Man zerreibt das Untersuchungsobject 
mit Glaspulver, extrahirt zunächst mit Weingeist, den die Harnsäure enthaltenden Rückstand 
mit heissem Wasser, fällt mit Bleizucker, dann das Filtrat mit Bleiessig, zersetzt das nach einiger 
Zeit ausgeschiedene harnsaure Blei unter Wasser durch Schwefelwasserstoff und verdampft das 
Filtrat (76). 
Ueber die Abscheidung aus Blut, Lymphe und Transsudaten (s. 27): 
Quantitative Bestimmung. Für die angenäherte Bestimmung der Harnsäure im Harn 
wird dieser mit Salzsäure, bei Eiweissgehalt mit Essigsäure oder Phosphorsäure (77) stark an- 
gesiuert und 24—36 Stunden in der Kälte stehen gelassen. Die ausgeschiedene Harnsdure 
wäscht man mit möglichst wenig Wasser, bis das Filtrat chlorfrei ist. Der durch das Gelöst- 
bleiben von etwas Harnsäure entstehende Fehler wird meistens einigermaassen compensirt durch 
die mit der Harnsäure niedergeschlagenen Farbstoffe (77, 78), vergl. dagegen (84, 89). Sind 
erheblichere Mengen Waschwasser angewandt, so addirt man zu der gefundenen Harnsäuremenge 
etwa 4 Milligrm. für 100 Cbcm. des Gesammtfiltrats. (NEUBAUER), vergl. (79—82). 
Da immerhin die Löslichkeit der Harnsäure durch die übrigen Harnbestandtheile in nicht 
  
 
	        
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