Full text: Handwörterbuch der Chemie (Fünfter Band)

      
     
   
  
  
  
  
   
    
    
    
     
    
   
   
   
    
  
    
   
   
  
    
   
    
   
  
    
  
   
    
   
   
    
   
    
    
     
   
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Handwörterbuch der Chemie. 
lischem Kali bei 100° (236). Es besteht aus einem farblosen, in Alkohol und 
Aether lóslichen Oel. Siedep. 70?. Spec. Gew. 0:8579 bei 18:2° Mit Brom 
giebt es zunächst C,H,Br,, alsdann ein Hexabromür C,H,Br,. Mit ammoniaka- 
lischer Kupferlósung giebt es einen zeisigfarbenen Niederschlag C;H,Cu, H,O, 
mit alkoholischer Silberlôsung C,H;Ag, C,HgO, und mit wässriger Silberlósung 
C,H;Ag, H,0; beide Niederschläge sind weiss. 
CH. Dipropargyl, CH=C—CH,—CH,— C=CH (237). Man destillirt 
Diallyltetrabromid mit überschüssigem, festem Kali. Es geht Diallyldibromid über, 
welches zweimal mit einem grossen Ueberschuss von Kalibydrat, in móglichst 
wenig Alkohol gelöst, am Rückflusskühler erhitzt wird. Das Reactionsprodukt 
wird mit dem mehrfachen Volumen Wasser versetzt und destillirt.. Man sammelt 
das aufschwimmende Oel, trocknet und fractionirt es. 
Das Dipropargyl ist eine farblose, sehr bewegliche Flüssigkeit. Sein Geruch 
erinnert ganz an den des Propargyláthers, ist aber stürker und durchdringender. 
Siedep. 85? bei 760 Millim. Spec. Gew. 0:8186 bei 85°. Es ist in Wasser un- 
lóslich, lóst sich aber sehr leicht in Alkohol und Aether. Mit ammoniakalischer 
Kupferchlorürlósung giebt es einen zeisiggrünen Niederschlag C;H, Cu, 4- 2H,0; 
mit ammoniakalischer Silberlósung einen weissen, sehr lichtscheuen Niederschlag, 
C;H,Ag,4-2H,O. Mit Brom verbindet es sich zu C,H,Br,. Namentlich in 
der Wárme polymerisirt sich der Kohlenwasserstoff leicht. Bei làngerem Stehen 
in der Kälte scheidet es ein polymeres Harz ab, das beim Erhitzen verpufft. 
BERTHELOT versuchte die Umwandlung des Propargyls in Benzol, doch ohne 
Erfolg. BEREND. 
Homologie.* Unter homologen Verbindungen versteht man in der orga- 
nischen Chemie Körper, welche bei grosser Analogie der Eigenschaften sich 
durch eine Zusammensetzungsdifferenz von nCH, unterscheiden. 
Der Begriff der Homologie ist durch Betrachtungen und Untersuchungen von 
H. Kopp, ScHIEL und Dumas angebahnt, zuerst von GERHARDT in seiner ganzen 
Tragweite erfasst und fiir die Systematik in seinem Handbuch der organischen 
Chemie nutzbar gemacht worden (1). Seitdem haben fast alle Lehrbiicher der 
organischen Chemie Gebrauch davon gemacht, und man darf wohl sagen, dass 
dieser Begriff für die Systematik in diesem Zweig der Chemie unentbehrlich ge- 
worden ist. Denn fast durchgängig finden wir jede Function, jede Summe von 
Eigenschaften in der organischen Chemie nicht durch einen einzigen Körper, 
sondern jeweils durch eine Reihe von Verbindungen repräsentirt, deren einzelne 
Glieder untereinander homolog sind. So finden wir die Homologie vertreten in 
der wieder in zahlreiche Unterabtheilungen zerfallenden Klasse von Kohlenwasser- 
stoffen, bei den ein- und zweiatomigen Alkoholen, bei den Phenolen, bei den Aethern 
und Estern, bei den Aldehyden, den Ketonen, den ein-mehrbasischen Säuren, den 
Alkohol-, Aldehyd- und Ketonsäuren, bei den Phenolsäuren, bei den Aminen, den 
Nitro-, Azo- und Diazoverbindungen etc. 
Manche solcher Reihen sind sehr vollständig bekannt, so dass die einzelnen 
Glieder sich je um 1CH, in der Formel unterscheiden. Dies gilt z. B. von der 
Fettsäurereihe. Man hat hier 
Ameisensäure, CH4O, Valeriansäuren, C,H,,0, 
Essigsäure, C,H,0, Capronsäuren, C,H,,0, 
Propionsäure, C,H,O, Heptylsäuren, C,H, ,0, 
Buttersäuren, C,H O, Octylsáuren, C:H,,0, etc. 
*) 1) LADENBURG, Entwicklungsgesch. der Chemie. Braunschweig 1869, pag. 228. 
   
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pag. 46. 
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