184 Handwórterbuch der Chemie.
in heisser wässriger Lôsung mit gelbem Quecksilberoxyd oder Kaliumbichromat
in das diazobenzolsulfonsaure Salz zurückverwandeln. Mit Mineralsáuren wird
beim Kochen die Sulfongruppe abgespalten (im Gegensatz zu den im Benzolkern
sulfurirten Hydrazinen) und Phenylhydrazin regenerirt.
Harnstoffderivate (14). Das Phenylhydrazin zeigt bezüglich seiner Harn-
stoffabkömmlinge die grösste Aehnlichkeit mit den Aminbasen, besonders denen
der Fettreihe; nur die Einwirkung von salpetriger Säure verläuft abweichend.
Eine andere eigenthümliche Abweichung zeigen die Sulfoharnstoffe gegen Alkalien;
unter dem oxydirenden Einfluss derselben geht nämlich die Hydrazingruppe über
in die Azogruppe und es entstehen so intensiv gefärbte Körper, die indess keine
praktische Bedeutung haben.
Phenylsemicarbazid, C;H,'NH:-NH:CO'NH,, bildet sich aus Phenylhydrazin und
cyansaurem Kali. Krystallisirt aus Alkohol in rein weissen Blüttchen. Schmp. 1709. Leicht
lóslich in heissem Wasser, Alkohol, Aether, Aceton und Holzgeist. Reducirt FEHLING'sche
Lösung bei gelinder Wärme und giebt mit salpetriger Säure ein in farblosen Blättchen krystalli-
sirendes Nitrosoderivat.
Aethylphenylsemicarbazid, C,H,'N,H,CO'NRH-C,H,, entsteht aus Phenylhydrazin
und Isocyansäureäther. Krystallisirt aus Alkohol in weissen Blittchen, bei langsamem Ver-
dunsten in gut ausgebildeten, tafelfórmigen Krystallen, die bei 151° schmelzen. Ziemlich leicht
lóslich in Alkohol, schwer lóslich in Wasser und Aether, fast unlóslich in Alkalien. Bei Ein-
wirkung von Natriumnmitrit entsteht
Aethylphenylnitrososemicarbazid, C;H,N:NH:CO-NH'C,H,. Gelbe Nadeln,
NO
die bei 86:5? schmelzen und sich beim Aufbewahren zersetzen. Beim Kochen der alkalischen
Lósung zersetzt es sich in Kohlensáure, Aethylamin und Diazobenzolimid.
gS—NH'NH:C,H
NH,
wasserstoff; es entsteht auch aus Diphenylsulfocarbazon beim Behandeln dieses Kórpers mit
Alkali und Zinkstaub in der Wirme und neben diesem Carbazon beim Erwürmen von Diphenyl-
sulfocarbazid mit alkoholischem oder wüssrigem Kali als Endprodukt des Reductionsvorganges
neben Anilin. Am besten gewinnt man den Körper durch Erwärmen gleicher Theile salzsauren
Phenylhydrazins und Rhodanammonium in alkoholischer Lösung.
Phenylsulfosemicarbazid, C 5, entsteht aus Phenylhydrazin und Rhodan-
Krystallisirt aus warmem Alkohol in schön ausgebildeten, monoklinen Prismen, die bei
200—201? schmelzen unter beginnender Zersetzung. Schwer lóslich in Wasser, Aether, Benzol
und Chloroform, viel leichter in heissem Alkohol Mit verdünnten Sáuren kann der Kórper
ohne Veründerung zu erleiden, gekocht werden. Starke Salzsüure aber führt ihn bei 125—180?
unter Abspaltung von Ammoniak über in das
Phenylsulfocarbizin, C;H,N,S— C,H,'N—NH. Darstellung. 10 Grm. Phenyl-
NS ut
CS
sulfosemicarbazid werden mit 30 Cbcm. 20proc. Salzsüure 12 Stunden lang auf 125—130? er-
hitzt; der Róhreninhalt scheidet das Chlorhydrat der Base ab, das aus der wässrigen Lösung
durch Salzsäuregas gefällt und durch Alkali zerlegt wird.
Die freie Base krystallisirt aus Wasser in farblosen, feinen, silberglänzenden Blättchen, die
bei 129° schmelzen; leicht löslich in Alkohol, Aether und Chloroform, sehr schwer löslich in
kaltem Wasser.
Das Phenylsulfocarbizin unterscheidet sich von den meisten Hydrazinen durch seine auf-
fallende Beständigkeit. Von Reductionsmitteln wird es nicht angegriffen; durch rauchende Jod-
wasserstoffsäure und Jodphosphonium wird es erst bei 200° zersetzt, wobei Kohlensäure, Schwefel-
kohlenstoff, Ammoniak und Anilin entstehen. Fast ebenso beständig ist es gegen Oxydations-
mittel. Nur Uebermangansäure und Chlorkalk wirken rasch oxydirend, besonders letzteres in
energischer und zum Nachweis des Carbizins charakteristischer Weise durch Abscheidung eines
fast unlöslichen, dunkelrothen Niederschlages. Es ist eine secundäre Base, giebt indess keine
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