16 Handwörterbuch der Chemie.
126—127? schmelzen. Unlöslich in Alkalien, leicht löslich in concentrirter Salzsäure. Beim
Erhitzen mit der letzteren auf 130° verliert die Verbindung beide Aethylgruppen und liefert
Trioxydimethylpurin (8-Dimethylharnsäure).
zDimethylharnsáure, C,H4,(CH,),N,O, — [die beiden Methylgruppen
in 1 (oder 2) und 4] (15). — 1878 von MazERv und Hir dargestellt (129). Sie
entsteht neben Monomethylharnsáuren (129, r5) beim Erhitzen von neutralem
harnsaurem Blei mit Methyljodid auf 100°.
Um móglichst die Bildung der Monomethylharnsüuren zu vermeiden, empfiehlt es sich, ein
Bleisalz zu verwenden, welches aus einer etwas überschüssiges Alkali enthaltenden Lósung von
harnsaurem Kalium durch Bleinitrat gefüllt ist, und auf solches Bleisalz das Methyljodid in wenig
mehr als der theoretischen Menge, mit dem gleichen Gewicht Aether verdünnt, 15—20 Stunden
bei 165° einwirken zu lassen. Das Reactionsprodukt wird mit Wasser ausgekocht und das ge-
löste Blei durch Schwefelwasserstoff entfernt, worauf beim Erkalten die a-Dimethylharnsäure
krystallisirt (129). — Aus dem Gemenge mit den Monomethylharnsäuren lässt sich die a-Dimethyl-
harnsäure in der Weise rein gewinnen, dass man es in warmem Ammoniak löst und die Lösung
bis zum Verschwinden des Ammoniakgeruchs kocht. Nur das Ammoniaksalz der a-Diméthyl-
harnsäure wird durch Kochen zerlegt, so dass diese Säure sich rein ausscheidet (15).
Die Säure krystallisirt aus warmem Wasser in kleinen, schiefen Prismen mit
1 Mol. Krystallwasser. Aus gesättigten Lösungen nahe unter 100° abgeschieden
bildet sie oft dicke, beiderseits zugespitzte, anscheinend wasserfreie Prismen.
Sie schmilzt erst in sehr hoher Temperatur unter Verkohlung und theilweiser
Sublimation. Löslich in etwa 200 Thln. siedendem und in 800 Thln. kaltem
Wasser, kaum in Alkohol, Aether und Eisessig. Leicht löslich in concentrirter
Schwefelsäure oder Salzsäure. Beim Erhitzen mit concentrirter Salzsiure aut
170° zerfällt die Säure in Kohlensäure, Ammoniak, Methylamin und Glycocoll
(129). Bei der Oxydation durch Salpetersüure oder durch chlorsaures Kalium
und Salzsáure entstehen Monomethylalloxan und Methylharnstoff (137, 15). Bei
Anwendung des letzteren Oxydationsmittels wird gleichzeitig in geringer Menge
eine in Prismen krystallisirende, in heissem Wasser leicht lósliche, bei 160°
schmelzende Sáure (C; H,N,O,?) gebildet (137). Bei längerem Kochen mit
Salpetersáure entsteht Methylparabansáure (137). Ammoniakalische Silberlósung
wird beim Kochen reducirt (123). Die a-Dimethylharnsäure ist noch eine zwei-
basische Säure. Sie reagirt schwach sauer, lôst sich leicht in Alkalien, zersetzt
in der Hitze kohlensaure Salze und wird aus alkalischer Lôsung durch Kohlen-
säure nicht gefällt.
Salze. Die neutralen Alkalisalze erhält man durch Lösen der Säure in den freien
Alkalien und Fällen durch Alkohol, die sauren durch Kochen mit den Carbonaten und Fällen
durch Alkohol.
C,(CH,),N,0,K, + 4 H,0, atlasglüinzende Nadeln, sehr leicht lóslich in Wasser, fast un-
lóslich in Alkohol — C,(CH,),N,O,HK + 14H,0. — C,(CH,),N,0,Na, + 44H,0-
— C,(CH,),N,0,HNa +2 H,0. — C,(CH,),N,0,Ba + 3H,0. Flache, durchsichtige
Prismen, schwer lóslich in kaltem Wasser. — [C,(CH;),N,O,H],Ba + 3H,0. Durch Alkohol
fillbar (129).
f-Dimethylharnsdure (Trioxydimethylpurin), C,H,(CH,),N,0,. — Die
beiden Methylgruppen in 3 und 4 (15). — 1884 von E. FIsCHER (123, 15) zuerst
durch Erhitzen von Diäthoxyoxydimethylpurin mit concentrirter Salzsäure oder
besser Schwefelsäure auf 140° dargestellt. Beim Eingiessen der Lösung in Wasser
scheidet sich die Säure als feines, fast farbloses Krystallpulver ab, welches aus
heissem Wasser umzukrystallisiren ist. Man erhält sie auch (15) direkt aus dem
Dichloroxydimethylpurin durch 4stündiges Erhitzen mit der zehnfachen Menge
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