Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

   
   
  
    
  
  
   
   
  
   
   
  
   
    
  
   
   
   
  
   
   
  
  
  
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
    
  
    
   
   
   
   
  
     
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durch Destillation mit Baryt bereitet) durch ein rothglühendes, mit Bleioxyd gefülltes Porzellan- 
rohr. Das -flüssige Destillat wird mit verdünnter Salzsäure behandelt, der darin unlösliche Theil 
mit Wasserdampf destillirt, das Destillat mit Pikrinsäure gefällt und aus dem Pikrat durch 
Destilliren mit Ammoniak das Indol in Freiheit gesetzt. 25 Grm. Cumidin liefern 8 Grm. des 
Pikrats. Neben Indol entsteht bei der Reaction Aethan, Aethylen und etwas Propylen (37). 
Das Indol krystallisirt aus Ligroin in grossen, atlasglänzenden Blättern. Es ist 
in heissem Wasser ziemlich leicht lóslich, scheidet sich daraus beim Erkalten zunáchst 
ólig aus und erstarrt spáter zu benzoesäureähnlichen Blättchen. Leicht in Alkohol, 
Aether und Kohlenwasserstoffen lóslich. Schmp. 527. Es siedet bei 245— 246° nicht 
ohne Zersetzung. Es verfliichtigt sich schon bei gewöhnlicher Temperatur ziem- 
lich schnell und verbreitet einen lange anhaftenden, eigenthümlichen, unange- 
nehmen Geruch. Dampfdichte (44). Mit den Wasserdámpfen ist es leicht flüchtig. 
Es besitzt schwach basische Eigenschaften und bildet mit conc. Salzsäure ein 
schwer lösliches Salz, das aber schon durch Wasser wieder in seine Componenten 
zersetzt wird. Die Lösungen von Indol, sowie die Dämpfe desselben färben 
einen mit Salzsäure und Alkohol befeuchteten Fichtenspan kirschroth; die Farbe 
geht nach einiger Zeit in ein schmutziges Braunroth über (27). Ozon oxydirt 
das Indol unter Bildung kleiner Mengen Indigblau (45). Chromsaures Kalium 
und Schwefelsäure, verdünnte Salpetersäure, chlorsaures Kalium und Salzsäure 
oxydiren das Indol unter Bildung von rothen Farbstoffen neben harzigen 
Produkten (45) Selbst verdünnte wässrige Lösungen von Indol geben bei Zu- 
satz einiger Tropfen einer Chromsäurelösung sofort einen dunkelviolettbraunen, 
äusserst voluminösen Niederschlag, der vollkommen unlöslich in Aether, Chloro- 
form und Benzol ist, sich schwer und mit rother Farbe in Alkohol und in Anilin 
lóst, leicht dagegen und mit schón violetter Farbe in conc. Salzsáure (46). Eisen- 
chlorid erzeugt mit Indol ein graugrünes, in Anilin mit brauner Farbe lósliches 
Pulver (47). Mit Isatin, Phenanthrenchinon und Glyoxal erzeugt das Indol, wie 
das Pyrrol (s. Bd. IV, pag. 235) Farbstoffe (47a). Versetzt man verdünnte Indol- 
lösungen mit rauchender Salpetersäure, so färbt sich die Lösung zunächst schön 
roth und wird undurchsichtig. Beim Stehen scheidet sich ein aus rothen, feinen 
Nädelchen bestehender Niederschlag ab von sogenanntem Nitrosoindolnitrat, 
C, ,H, N40: NO,H (2). 
Der Körper ist in Wasser und Aether sehr wenig löslich, namentlich in salpetersäurehaltigem 
Wasser, leicht lóslich dagegen in Alkohol mit dunkelrother Farbe. Aus der alkoholischen Lósung 
wird er durch Aether in Form mikroskopischer Nüdelchen gefällt. Die Verbindung ist wenig 
beständig und zersetzt sich theilweise beim Trocknen im Vacuum; auch beim Kochen mit Wasser 
tritt Zersetzung ein und zwar unter Bildung eines braunrothen, in alkoholischer Alkalilösung mit 
grüner, in conc. Schwefelsäure mit purpurrother Farbe löslichen Körpers. Beim Erhitzen tritt 
Verpuffung ein. In Alkalien ist der Körper Jöslich; aus der alkalischen Lösung scheidet Essig- 
säure gelbe, bald roth werdende Flocken aus, die zwar nach dem Auswaschen frei von Essig- 
säure sind, jedoch nicht unzersetztes Nitrosoindol darstellen. Bei der Reduction mit alkoko- 
lischem Schwefelammonium liefert der Körper sogen. Hydrazoindol, C,,H,,N,. Das letztere 
bildet glänzende, gelbe Nadeln, ist in Wasser unlöslich, auch in kaltem Alkohol wenig, dagegen 
ziemlich leicht in Aether und Chloroform löslich. Es schmilzt bei ca. 140° zu einer tief blauen 
Masse, die bei stärkerer Hitze unter Ammoniakentwicklung verkohlt. In conc. Schwefelsäure löst 
es sich mit gelber Farbe, die beim Erhitzen in Roth übergeht. Es wird von Säuren und Alkalien, 
namentlich in alkoholischer Lösung, in einen dunkelbraunen, in Alkohol und Aether mit carmin- 
rother Farbe löslichen Farbstoff übergeführt (48). 
Die Rothfärbung, welche bei Zusatz von rauchender Salpetersäure oder ver- 
dünnter Natriumnitritlösung und Salpetersäure zu wässrigen Lösungen von Indol 
auftritt, ist charakteristisch für diesen Körper. Dabei ist jedoch zu bemerken, 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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