(4),
piol-
ung
orm,
iure
lau-
iner
hin
Iz ist
den.
knen
dem
die-
dem
eton
ren,
lach
arbe
ED,
OH,
lau-
enig
und
gem
rum
arch
fällt
lau.
nter
von
dure
efel-
dure
mit
[ 2
igen
wart
| im
Satz
reits
ück-
den.
9
Indigogruppe. 319
lauge und Weingeist gereinigten Indigo mit frischem Kalkhydrat (aus 2 Thln. gebranntem Kalk
auf 1 Thl. Indigo), übergiesst in einem verschliessbaren Gefüss mit 150 Thln. kochenden Wassers,
fügt 4 Thl. Eisenvitriol hinzu und schüttelt nach dem Verschliessen des Gefásses gründlich durch.
Nach 2 Tagen wird die Auflósung mittelst eines Hebers in mit Kohlensáure gefüllte Flaschen
abgezogen, die, wenn sie fast angefüllt sind, mit kochender verdünnter Salzsäure möglichst voll-
ständig voll gemacht, verkorkt und unter kaltes Wasser gestellt werden. Nachdem sich das
Indigweiss in farblosen, krystallinischen Flocken abgesetzt hat, zieht man die Flüssigkeit mit
einem Heber ab, bringt den Bodensatz auf ein Filter, das man durch eine übergestülpte, mit
Kohlensäure oder Wasserstoff gefüllte Glocke vor Luftzutritt schützt, wäscht mit kaltem Wasser,
das durch Auskochen vollständig von Luft befreit wurde, und trocknet sodann den auf Glas-
platten ausgebreiteten Niederschlag im Vacuum. Nachdem er vollständig getrocknet ist, lässt
man in den Recipienten der Luftpumpe Kohlensäure strömen, damit sich die Poren der trocknen
Masse mit Kohlensäure anfüllen (DUMAS).
Grünweisse, in reinem Zustand wahrscheinlich rein weisse, seideglänzende
Masse; ohne Reaction auf Lackmus. Feuchtes Indigweiss wird an der Luft, sowie
beim Behandeln mit vielen sauerstoffhaltigen Körpern sofort zu Indigblau oxydirt;
in trocknem Zustand oxydirt es sich an der Luft etwas langsamer. Aus Kupfer-
oxydsalzen wird durch die alkalische Lösung von Indigweiss Kupferoxydul gefällt.
Indigweiss ist in Wasser und Säuren unlöslich, dagegen löslich iu Aether und in
Alkohol. Die Lösungen lassen beim Stehen an der Luft Indigblau fallen. In
concentrirter Schwefelsäure löst es sich mit Purpurfarbe, die beim Verdünnen in
Blau übergeht (174). Verhalten im Organismus (176).
Indigweiss bildet mit den meisten Basen salzartige Verbindungen. Es löst sich in allen
wässrigen Alkalien, sowie in den wässrigen Lösungen von kohlensaurem Ammoniak, Kali und
Natron. Die Lösungen sind gelb gefärbt. Mit Kalkhydrat bildet Indigweiss eine in Wasser
leicht lósliche Verbindung, welche beim Digeriren mit überschüssigem Kalkhydrat in eine
citronengelbe, nur sehr wenig lösliche übergeht. Die Verbindungen mit anderen Metalloxyden
lassen sich mit Hilfe der Lósung in den Alkalien durch doppelte Umsetzung erhalten. Die so
dargestellten Salze — Magnesium-, Aluminium-, Manganoxydul-, Zinnoxydul-, Blei-, Eisenoxydut-,
Kobaltoxydul- und Silbersalz —- zersetzen sich mit Ausnahme des Silbersalzes an der Luft
unter Bildung von Indigblau (BERZELIUS); die gleiche Zersetzung erleiden die basischen
Lösungen von Indigweiss an der Luft (174).
Indigweissschwefelsaures Kalium bildet sich beim Behandeln von Indigweiss in
kalischer Lösung mit pyroschwefelsaurem Kalium (175, 176). Nur in Lösung bekannt. Die
Lösungen zersetzen sich beim Eindampfen unter Abscheidung von Indigblau. Sie lassen sich
ohne Veränderung mit Luft schütteln und liefern auf Zusatz von Salzsäure Indigweiss, welches
bei Gegenwart von Luft oder Oxydationsmitteln in Indigblau übergeht (176).
Indigo des Handels.
Gewinnung, Bestandtheile, Werthbestimmung, Indigofärberei.
Der Indigo war bereits im Alterthum ein hochgeschitzter, blauer Farbstoff.
Namentlich war er sehr frühzeitig den Indern und Aegyptern bekannt. Von
DIOSKORIDES und Prinivs wird er unter dem Namen ivówxov und Zgdicum erwühnt,
wobei indess nicht unbemerkt bleiben soll, dass der Name zndicum auch noch
manchen anderen Farben beigelegt wurde. Der Indigo scheint übrigens bei den
Griechen und Römern weniger zum Färben als in der Malerei und Medicin an-
gewandt worden zu sein. Die arabischen Schriftsteller erwähnen des Indigos
gleichfalls als einer Medicin und eines Farbematerials. Ausgebreiteter wurde in
Europa der Gebrauch des Indigos in der Färberei seit dem Anfang des 16. Jahr-
hunderts, als man anfing, ihn auf dem Seewege von Ostindien zu beziehen (184).
Indigoliefernde Pflanzen. — Indigofabrikation. Der Indigo wird