Handwôrterbuch der Chemie.
die mit Feuchtigkeit gesättigt ist, in Bertihrung bleibt, so bildet sich alsbald ein
Gemisch von kohlensaurem und ameisensaurem Kalium [KorBE und ScuurrT (16)],
ein bemerkenswerthes Beispiel der Synthese eines organischen Körpers aus unor-
ganischem Material. Auch mit den Elementen der Chlorgruppe und mit Schwefel
verbindet das Kalium sich unter starker Wärme- und Lichtentwicklung. Die Ver-
brennungswárme des Kaliums zu Kali betrügt nach Woops (17) 1745 Calorien.
Kalium lóst sich in flüssigem, wasserfreiem Ammoniak zu einer blauen
Flüssigkeit auf, aus welcher durch Verdampfung des Ammoniaks das Metall
wieder erhalten wird [SEELEY (18)].
Das Kalium giebt ein ziemlich ausgedehntes continuirliches Flammenspec-
trum, welches zwei charakteristische Linien zegt. Die eine, Ko, liegt im áussersten
Roth, entsprechend der dunklen Linie 4 des Sonnenspectrums, die andere Æ8
liegt am anderen Ende des Spectrums weit im Violett. Ausserdem bemerkt man
noch eine schwache, mit der Sonnenlinie 7 zusammenfallende Linie im Roth und
einzelne Linien im Grün. Da die beiden hellen Linien an den Enden des sicht-
baren Spectrums liegen, so ist die Spectralreaction der Kaliumverbindungen
nicht sehr empfindlich. Das Absorptionsspectrum des Kaliumdampfes ist von
Roscoe und SCHUSTER (19) untersucht worden. Es ist von dem Emissionsspec-
trum völlig verschieden. Bei niedriger Temperatur giebt der grüne Dampf eine
Bandengruppe im Roth und zwei Gruppen zu beiden Seiten der D-Linie, die nach
dem rothen Ende zu schattirt sind. Bei Rothgluth erscheint ein breiter Absorp-
tionsstreifen im Grüngelb, und das ganze Roth ist ausgelöscht.
Das Atomgewicht des Kaliums ist am genauesten von Stas (20) bestimmt
worden durch Glühen des Chlorates und Analysen von Chlor- und Bromkalium.
Die wahrscheinlichste Zahl ist 39:08 auf H — 1 bezogen. Die specifische Wärme
des Kaliums, auf die des flüssigen Wassers bezogen, ist zwischen — 78? und
+ 10° = 0:166 (REGNaUvLT) Das Kalium zeigt sich in seinen Verbindungen als
einwerthiges Element.
Verbindungen des Kaliums mit Metallen und Wasserstoff.
Das Kalium bildet mit den meisten, besonders den leicht schmelzbaren
Metallen Legirungen. Dieselben oxydiren sich leicht an der Luft und zersetzen
das Wasser. Zur Darstellung müssen die Metalle in einer sauerstofffreien
Atmosphäre zusammengeschmolzen werden.
Kalium und Antimon. Eine Legirung von 1 Thl. Kalium und 4 Thin.
Antimon bildet sich unter Lichtentwicklung. Dieselbe ist zinkweiss und sprôde
Kalium und Blei. Die Legirung aus 1 Thl. Kalium und 4 Thin. Blei ist
leicht schmelzbar und sehr sprôde. Das Pulver derselben verursacht, mit Wasser
oder Säuren zusammengebracht, eine lebhafte Gasentwicklung.
Kalium und Eisen. Eine solche Legirung bildet sich bei der Darstellung
des Kaliums aus Kalihydrat und Eisen, wenn der vordere Theil des Apparates
mit Eisendrehspánen angfüllt ist. Die Legirung ist biegsam und weich und zer-
setzt das Wasser.
Legirungen mit anderen Metallen s. bei diesen.
Kaliumhydrür. Dass das Kalium bei erhóhter Temperatur, die aber die
Glühhitze noch nicht erreicht, Wasserstoff absorbirt, wurde zuerst von Gav
Lussac und THENARD beobachtet. Sie fanden, dass das Kalium etwa ein Viertel
der Menge Wasserstoff absorbirt, welche es bei der Zersetzung von Wasser ent-
Wickeln würde, und dabei zu einem grauen Pulver wird, welches beim Glühen in
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