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Antimonkalium und Wismutkalium entstehen durch Zusammenschmelzen der Elemente
oder wenn die Metalle oder deren Oxyde, mit Kaliumcarbonat und Kohle gemengt, einer
heftigen Rothglut ausgesetzt werden.
Sb, J- 6K,CO, 4- 12€ — 18CO 4Sb K,.
Die Verbindungen mit Antimon und Wismut sind weissgrau gefürbt, besitzen Metallglanz
und liefern mit Wasser Kaliumhydroxyd, metallisches Antimon bezw. Wismut und Wasser-
stoffgas:
9SbK, + 6H,0=6KHO + 25b + 3H,.
Verbindungen mit Kohlenstoff, Bor und Silicium.
Kohlenstoffkalium. Nach BERZELIUS ist die schwarze Masse, welche bei
der Darstellung des Kaliums nach BruNNER's Methode in der Retorte zurückbleibt,
ein Kaliumcarbür. Mit Wasser zersetzt der Körper sich unter Entwicklung von
Kohlenwasserstoff, und die Lösung enthält Kaliumcarbonat und organische
Verbindungen, während Kohlenstoff zurückbleibt. Die schwarze, bei der Dar-
stellung des Kaliums überdestillirende Masse ist nach BERZELIUS ein ähnliches
Carbür.
BRODIE (45) hat indessen gezeigt, dass die schwarze Masse eine Verbindung von
Kohlenoxyd und Kalium ist, K CO, welche von LiEBiG durch Einwirkung von Kohlen-
oxyd auf Kalium entdeckt worden ist. Wird dieser Kórper anhaltend mit Wein-
geist gewaschen, so verwandelt er sich, wie BERzELIUS und WOÓHLER zuerst beob-
achtet haben, in ein rothes Pulver, den von HELLER rhodizonsaures Kalium
genannten Kórper, dem die Zusammensetzung C,H,K,0, zugeschrieben wurde.
Durch vorsichtiges Behandeln der schwarzen Masse mit Wasser hat GMELIN gelbe
Nadeln von der Zusammensetzung C,K,0, erhalten, welche krokonsaures
Kalium genannt werden. NiETZKI und BENCKISER (46) haben kürzlich nachge-
wiesen, dass diese Kórper in naher Beziehung zu Hydroxylsubstitutionsproducten
des Benzols und Chinons stehen. Bei der Einwirkung von Kohlenoxyd auf
Kalium entsteht hauptsüchlich Hexaoxybenzolkalium, C,(OK),, und Tetraoxy-
chinonkalium, C,(OK),0,; aus diesem entsteht leicht krokonsaures Kalium.
Das rhodizonsaure Kalium ist nach NIETZkI und BENCKISER Dioxydichinoylkalium:
C&,(OK)4,(05), (vergl. Art. Kohlenoxydkalium).
Borkalium. Wenn man Borsüure mit Kalium reducirt, so entsteht eine braune Masse,
die mit Wasser Wasserstoff entwickelt, wohl in Folge eines Gehaltes an. Kalium.
Siliciumkalium, entsteht auf ühnliche Weise durch Reduction von Kieselsüure mittelst
Kaliums. Die braune Masse zersetzt das Wasser, indem sich unter Wasserstoffentwicklung Kiesel-
säure ausscheidet (BERZELIUS).
Borstickstoffkalium erhält man nach BALMAIN (47), wenn man ein Gemisch von 7 Thin.
Borsäureanhydrid mit 20 Thin. Cyankalium auf Weissglut erhitzt. Es entsteht eine weisse,
leichte, unschmelzbare Masse, welche in Wasser und kalter Kalilauge unlóslich ist. Siedendes
Kónigswasser entzieht derselben Kalium und es bleibt Stickstoftbor. Wird der Körper im
Wasserdampf oder mit wasserabgebenden Stoffen geglüht, so entweicht Ammoniak, und es bleibt
Kali und Borsäure.
Siliciumstickstoffkalium ist ein den vorigen ähnlicher, durch Erhitzen von Kiesel-
säure mit Cyankalium entstehender Körper.
Verbindungen mit den Halogenen.
Chlorkalium, KCl. Dies Salz kommt in relativ geringer Menge im Meer-
wasser und in gewissen Salzsoolen vor. Es bildet in Doppelverbindung mit
andern Chloriden den wichtigsten Bestandtheil der sogen. Abraumsalze des Stass-
furter Steinsalzlagers. Der Hauptbestandtheil desselben ist das Mineral Car-
nallit, Chlormagnesium-Chlorkalium, KCl, Mg Cl; 6H4O0. Chlorkalium allein als