466 Handwörterbuch der Chemie.
9. Als schwefelsaures Kalium, indem man wie vorhin verfährt. Auf das
geglühte und erkaltete Salz bringt man ein Stückchen kohlensaures Ammoniak
und glüht wiederum, um etwa vorhandene freie Schwefelsáure zu entternen.
Das Kaliumsulfat ist nicht so leicht flüchtig wie das Chlorid, deshalb ist diese
Bestimmung der des Chlorkaliums vorzuziehen.
3. Als Kaliumplatinchlorid, K,PtCl,. Durch dieses Salz kann man das
Kalium auch vom Natrium trennen. Auch wenn das Kalium an nicht flüchüge
Säuren (Borsáure, Phosporsáure etc. gebunden ist, muss man diese Bestimmung
ausführen. Man setzt der salzsauren Lósung Platinchlorid im Ueberschuss zu,
sodann absoluten Alkohol und Aether, ldsst 12 Stunden lang stehen, bringt
dann den gelben, krystallinischen Niederschlag auf ein gewogenes Filter, wäscht
mit ätherhaltigem Alkohol aus, trocknet bei 100° und wägt. Ammoniaksalze
müssen vor der Fällung durch Glühen entfernt sein.
4. Als Kaliumperchlorat. Nach ScHLOsING (161) ist dies Verfahren fur
technische Zwecke geeignet. Man verdampft die wässrige Lösuug mit Ueber-
chlorsäure zur Trockne, erhitzt den Rückstand, so lange noch weisse Dämpfe
von Ueberchlorsäure entweichen, beseitigt noch vorhandene Ueberchlorsäure oder
etwa anwesende Natrium-, Barium-, Calcium- oder Magnesiumsalze durch Lösen
in Weingeist von 0:83 Vol.-Gew., trocknet das Kaliumperchlorat bei 250? und
wägt. KrauT (162) empfiehlt der eingetrockneten Masse die freie Säure durch
Weingeist zu entziehen, den man durch ein gewogenes Filter fliessen lässt, dann
das Kaliumsalz nebst den auf dem Filter befindlichen Theilen in heissem Wasser
zu lôsen, abzudampfen, den Rückstand mit Hülfe von Weingeist auf das Filter
zu bringen, bei 115° zu trocknen und dann zu wägen.
In Gemischen von Kalium- und Natriumsalzen kann man beide Bestandtheile
leicht auf indirektem Wege bestimmen. Es genügt dazu, das Gewicht der
beiden Chloralkalien zusammen und den Gesammtchlorgehalt zu kennen. Das
Molekularzewicht des Chlorkaliums ist 74:40, das des Chlornatriums 58:36, die
Differenz beider Zahlen ist 16:04. Denkt man sich die gefundene Menge Chlor
ausschliesslich mit Kalium vereinigt, so hat man eine Gewichtszahl, welche jeden-
falls grósser ist als die für das Gemenge (KCl 4- NaCl) gefundene Gewichtszahl.
Die Differenz dieser beiden Gróssen 7 muss sich nun zu der Differenz der beiden
Molekulargewichte (16:04) verhalten, wie die vorhandene Menge Chlornatrium x
zu dem Molekulargewichte des Chlornatriums, also
d:16:04 — x:58:36.
Wenn man nun die Zahl x von dem Gewicht des Gemenges (KCl + NaCl)
subtrahirt, so erhdlt man das Gewicht des Chlornatriums.
14:40
: 50:86 ( . 7440 > ; :
Man hat also allgemein x — ior l: 35:37 — s) WO Cl. 537 die Menge
des dem gefundenen Chlor entsprechenden Chlorkaliums bedeutet (35:97 ist das
Atomgewicht des Chlors) und ,S die Summe (KCl -- NaCl) Man braucht also
nur die gefundene Menge Chlor mit der Zahl 2:10347 zu multipliciren, vom
Produkt das Gewicht der Summe der Chloride zu subtrahiren und den Rest mit
3:6384 zu multipliciren. Das Produkt ist gleich der Menge Chlornatrium.
Durch ganz gleiche Schlussfolgerungen gelangt man zur Bestimmung der
Bestandtheile eines Gemenges von Kaliumsulfat und Natriumsulfat.
Das Kali im Aetzkali und in der Potasche oder vielmehr die Gesammt-
alkalinitit dieser Stoffe wird gewóhnlich auf maassanalytischem Wege ermittelt.
Ueber Alkalimetrie vergl. Bd. 1, pag. 589.
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