Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

     
   
   
   
    
     
     
    
   
   
      
   
    
   
  
  
  
  
  
    
   
    
   
    
   
    
   
    
    
   
    
    
    
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die Reinigung beträchtlich. Ist das Material genügend gereinigt, so stellt man 
den Hollinder ab und es sammeln sich alsdann die Kautschukstückchen, da sie 
leichter als Wasser sind, auf der Oberflüche desselben an, sie werden abge- 
nommen und abtropfen gelassen, an einem warmem Orte gut getrocknet und 
kommen nun über eine geneigte Flüáche zwischen zwei horizontale, hohle, durch 
Dampf geheizte Knetwalzen, welche mit ungleicher Geschwindigkeit rotiren und 
deren obere durch eine federnde Hebelvorrichtung dichter oder weiter gegen die 
untere angedrückt werden kann. Nach mehrmaligem Durchlaufen dieser Walzen 
sind die Kautschukspáne durch die pressende und quetschende Wirkung zu einem 
an manchen Stellen durchlócherten, aber doch festen Bande von ungleicher Breite 
und unebenen Ràndern vereinigt. 
Aus diesen Bändern sollen nun endlich Kautschukstücken von durchaus 
gleichmássiger Beschaffenheit geformt werden. Dies geschieht durch Behandlung 
in den Knet- und Formmaschinen. 
Die Knetmaschinen bestehen aus durch Dampf von aussen heizbaren Trógen, 
in welchen zwei schiefstehende, mit parallel laufenden Schraubengewinden ver- 
sehene und in entgegengesetztem Sinne rotirende Walzen liegen; zwischen diesen 
Walzen werden nun die mehrfach zusammengelegten Kautschukbàünder so lange 
bearbeitet, bis alle Feuchtigkeit und alle Luftblasen herausgedrückt sind, kurz 
eine vóllig homogene Masse erbalten ist. Soll der Kautschuk vulkanisirt oder 
mit Beschwerungsmitteln versetzt werden, so giebt man diese z. B. Zinkoxyd, 
Schwerspath, Kreide bezw. den Schwefel mit in die Kmnetmaschine. — Stücke 
dieses homogenen Kautschuks bringt man endlich in gusseiserne Formen (Prismen, 
Würfel, Cylinder etc.) und lässt sie unter hohem hydraulischem Druck 6 —10 Tage 
lang stehen. 
Der so geformte Reinkautschuk gewinnt, wie die Erfahrung gelehrt hat, 
durch móglichst langes Lagern sehr an Qualitát, er wird záher, elatischer und 
schmiegsamer, was Manche als die Folge des gründlicheren Austrocknens ansehen. 
Entweder wird nun dieser Kautschuk auf mechanischem Wege direkt weiter 
verarbeitet oder man unterwirft ihn zunáchst einer chemischen Behandlung, d. h. 
man vulkanisirt ihn, wodurch seine Eigenschaften tiefgehend verándert werden. 
Das Vulkanisiren beruht auf der Eigenschaft des Kautschuks, Schwefel 
oder gewisse Verbindungen desselben bei einer nahe an 120? liegenden Tem- 
peratur aufzunehmen und bei Temperaturen über 190? chemisch zu binden. 
Es lassen sich zwei in ihren Eigenschaften grundverschiedene Produkte durch 
Vulkanisirung erzeugen, ein weiches, elastisches, schwefelärmeres, das sogen. 
Weichgummi und ein hornartig, spródes, schwefelreicheres, das Hartgummi oder 
hornisirte Gummi. 
Auf die Veründerungen, weiche Kautschuk durch einen geringen Schwefel- 
zusatz erleidet, machte zuerst LüpERsDORr in seiner Schrift: »Das Auflósen und 
Wiederherstellen des Federharzes zur Herstellung von luft. und wasserdichten 
Geweben. Berlin 1832« aufmerksam, das eigentliche Vulkanisiren wurde aber erst 
1842 fast gleichzeitig von Goopvear und Hancock (der 1843 das erste Patent 
nahm) entdeckt. 
Hancock legte nach seinem jetzt verlassenen Verfahren die geformten 
Gummiwaaren in geschmolzenen 116—121° heissen Schwefel, reinigte die heraus- 
genommenen in Folge des Durchtránkens mit Schwefel um 1— 4 schwerer ge- 
wordenen Stücke durch Abkratzen vom äusserlich anhaftenden Schwefel und 
vulkanisirte dann dieselben bei einer Temperatur von 140—160°. — Dieses 
 
	        
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