Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

      
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
       
  
  
  
  
  
  
  
  
544 Handwörterbuch der Chemie. 
Chlor und Brom bilden Substitutionsprodukte der Ketonsäuren. Besonders 
leicht entstehen die Bromsubstitutionsprodukte von Monalkylverbindungen des Acet- 
essigäthers. Dieselben gehen beim Erhitzen für sich oder mit Wasser resp. Alkalien 
unter Abspaltung von Bromwasserstoff in ungesättigte Ketonsäuren über, z. B.: 
CH,COCBr(CH,)COOC,H, +H,0=CH,COC(CH,) COOH+HBr+C,H,0H. 
Brommethylacetessigäther Tetrinsäure. 
Phosphorpentachlorid wirkt gleichzeitig auf.das Carboxyl und Carbonyl von 
Ketonsäuren ein. Die auf diese Weise entstehenden Chloride zerfallen jedoch 
unter Abspaltung von Salzsäure in die Chloride ungesättigter, chlorhaltiger 
Süuren, z. B.: 
CH,CCI,CH,CO CI=CH,—CCI+CH—COCI od.CH,=CCI—-CH, -COCI+HCI 
Dichlorbutyrylchlorid Chlorcrotonylchlorid Chlorisocrotonylchlorid. 
Salpetrige Säure wirkt auf ketonsaure Salze unter Bildung von Kohlensäure 
und Nitrosoketonen ein: 
CH,COCH(CH;,) COOH+NO,H = CH,COC(NOH)CH; + CO, + H,0. 
Methylacetessigsäure Nitrosomethyläthylketon. 
Ein ganz besonderes Verhalten zeigen die Methylenwasserstoffatome der 
8-Ketonsäuren. Ein Atom derselben ist durch Metalle ersetzbar. Mit Natrium 
erhält man aus dem Acetessigäther unter Wasserstoffentwickelung den Natrium- 
acetessigäther, CH,COCNaHCO,C,H,. Derselbe giebt durch doppelte Um- 
setzung Salze von anderen Metallen. Durch Einwirkung von Jodalkylen enstehen 
aus demselben, wie schon pag. 541 angeführt wurde, Homologe des Acetessigáthers. 
Dieselben enthalten wiederum ein durch Metalle vertretbares Wasserstoffatom, 
welches ebenfalls gegen Alkyl ausgetauscht werden kann. 
Das Natrium der f-Ketonsáuren kann nicht nur gegen Alkyle, sondern auch 
gegen Süureradikale, Reste von Säureäthern und von Ketonen ausgetauscht werden. 
Es entstehen auf diese Weise Diketonsáuren und mehrbasische Monoketon- 
säuren z. B.: : 
CH,COCNaHCO,C,H, + CH,COC- CHE Q >CHCO,C,H, + NaCI 
Natriumacetessigäther Acetylchlorid Diacetessigäther. 
CH,CO-. 
CH,COCNaHCO,C,H, CH, COCH,Cl=cH coc, CHCO2C,H;+NaCl 
2 
Natriumacetessigäther Chloraceton Acetonylacetessigäther. 
: sc 1e CH: COCHCO.C HI, 
CH,COCNaHCO,C,H; + CH,CICO,C,H, = b. 
CH,CO,C,H, 
Natriumacetessigäther Monochloressigäther Acetbernsteinsäureäther. 
Durch Einwirkung von Jod werden zweibasische Diketonsäuren gebildet: 
CH,CO —CH —CO,C,H,; 
| 
CH,CO—CH-—CO;C,H, 
Diacetbernsteinsäureäther. 
2(CH,COCNaHCO,C,H;) + 2] = + 3]Na 
Natriumacetessigäther 
Ungesättigte Monoketonsäuren sind nur wenig untersucht. Dieselben 
entstehen, wie schon oben erwähnt wurde, durch Abspaltung von Bromwasser- 
stoff aus den Monobromalkylacetessigäthern. Sie lassen sich ausserdem durch 
Einwirkung von Salzsäure auf das Gemisch einer Ketonsäure und eines Aldehydes 
darstellen: 
CH,COCH,CO,C,H; + CH,COH = CH,;COC(CH-CH,) CO,C,H; + H,0 
Acetessigüther Acetaldehyd Aethylidenacetessigsäureäther. 
Diketonsäuren. Die hauptsächlichsten, allgemeinen Bildungsweisen der 
Diketonsäuren sind bereits besprochen worden. Besonders bemerkenswerth 
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