Full text: Handwörterbuch der Chemie (Sechster Band)

   
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Schmp. 2109. Rechtsdrehend. («)p sofort nach der Lösung in der Kälte = 33:4?, nach 
dem Aufkochen — 657. 
Mit Hefe tritt Gáhrung ein. FEHLING’sche Lösung wird erst nach dem Invertiren 
reducirt. 
Mit Sáuren tritt Hydrolyse ein. Der Invertzucker dreht stark links, (&)p — — 20:2, 
und reducirt wie Glycose. 
3. Lactosin, C, ,H,,0,,. 
Von ARTHUR MEYER (633) aus Pflanzen der Caryophyllaceen, besonders Silene vulgaris her- 
gestelltes, anfangs gummiartiges, schliesslich krystallisirtes Kohlenhydrat, welches nach MEYER 
die Rolle des Inulins der Compositen spielt. 
Man reibt und presst die Silene-Wurzeln, versetzt den Saft mit gleichem Vol. Weingeist, 
giesst vom Niederschlage ab, fällt ‘das gelöst gebliebene Lactosin mit mehr Weingeist und 
reinigt es durch nochmaliges Lösen und Fällen oder durch Ausfällen mit Bleizucker und Ammo- 
niak und Zersetzen der Bleiverbindung mit Schwefelwasserstoff. So erhält man es als rechts- 
drehende, amorphe Masse, (0)D = + 190°. 
Kocht man diese 8 Tage lang mit ungeniigenden Mengen 80 proc. Alkohols, so wandelt es 
sich in kleine, glinzende Krystalle um, welche über Schwefelsiure getrocknet C4,H,4,0,, 
+ H,0 und bei 110? C,,H,,O,, sind. (2)p der wasserfreien Krystalle, = + 212°, Birota- 
tion nicht vorhanden. 
Es reducirt FEHLING'sche Lósung bei kurzem Kochen kaum, dagegen stark nach dem 
Kochen mit verdünnter Sáure. 
Verdünnte Schwefelsüure bildet Glycosesyrup, aus welchem 45$ des Lactosins an 
Galactose erhalten wurden. Daneben ist eine inactive oder linksdrehende Glycose vor- 
handen. 
Salpetersäure liefert viel Schleimsüure (634).  Wüssrge Lactosinlósungen 
werden durch Bleiessig und durch Kalkwasser nicht gefállt, wohl aber weingeistige Lósungen. 
b) Amorphe oder schwerer krystallisirbare Poly-Saccharide. 
Saccharo-Colloide. 
An die leichter krystallisirbaren Glycosen und Saccharosen schliesst sich 
die grosse Reihe von sehr schwer oder gar nicht krystallisirten Kohlenhydraten, 
welche die Natur bietet, und deren Klassification schwierig ist. 
Sie sind meist indifferente (nur zuweilen schwach sáuerliche), in kaltem oder 
heissem Wasser mehr oder weniger lósliche oder quellende, in starkem Alkohol 
fast oder ganz unlósliche Stoffe der Zusammensetzung nC,H,,0; oder einer 
nahestehenden Formel, welche sich durch Plus oder Minus von Wasser hiervon 
unterscheidet, wie z. B. C,,H,,0,, oder C4,H;4,0,,. Sie reduciren FEn- 
LING’sche Lösung nicht, erlangen diese Eigenschaft jedoch durch Erwármen 
mit Sáure und liefern hierbei durch Hydrolyse Glycosen. 
Ferner diffundiren sie, soweit sie bisher untersucht sind, schwerer. als die 
Glycosen und Saccharosen durch poröse Membranen (s. 0.), sind z. Th. sogar 
ausgesprochen colloidale Substanzen. 
Einzelne dieser Stoffe sind leicht aus Pflanzen- oder Thierstoffen zu iso- 
liren und rein zu erhalten, und sind sehr gut studirt worden, wie z. B. die 
Starke und das Inulin, die meisten jedoch sind schwer zu isoliren, und ihre 
physikalischen Eigenschaften setzen der Reindarstellung die gróssten Schwierig- 
keiten entgegen, so dass sie nicht immer genügend untersucht sind. 
Hierzu gehóren die Gummiarten, die Pflanzenschleime, sowie wahr- 
scheinlich die Pectinkórper (s. u). Ich schlage als zusammenfassenden Namen 
dieser schwerer krystallisirbaren Stoffe den Namen »Saccharo-Colloide« vor, 
wie ja auch der Name »gallertbildende Kohlenhydrate« benutzt worden ist (635 a). 
Wie bei der Stärke näher auseinandergesetzt werden wird, besitzen die betr- 
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
  
  
   
   
  
   
  
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
   
	        
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